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Lausitzer Rundschau: IG Metall fordert 6,5 Prozent mehr Lohn Mit Augenmaß

Geschrieben am 06-02-2007

Cottbus (ots) - Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird.
Genau deshalb besteht kein Grund, wegen der Tarifforderung der IG
Metall hysterisch zu werden.
6,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt für die etwa 3,4 Millionen
Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie wären in der Tat
eine Menge Holz. Dass dies die Arbeitgeber verschreckt, gehört
freilich ebenso zu den hinlänglich bekannten Tarif-Ritualen wie die
Tatsache, dass eine Forderung noch längst kein Abschluss ist.
Die Metallgewerkschaft hat in den vergangenen Jahren jedenfalls
Augenmaß bewiesen. Sie hat trotz heftigsten innergewerkschaftlichen
Widerstands bereits Anfang der 90er-Jahre im Osten
Tariföffnungsklauseln akzeptiert. Sie hat dadurch insbesondere den
kleinen und mittelständischen Unternehmen ausreichend Luft zum Atmen
verschafft. 2006 schließlich ließ sich die Gewerkschaft erstmals
bundesweit auf größere Abweichungen vom Flächentarifvertrag ein.
Dieser Abschluss war Ergebnis harter Verhandlungen. Er hat gezeigt,
dass Arbeitnehmer wie Arbeitgeber durchaus in der Lage sind, die
Branche differenziert zu betrachten. Diese Differenzierung muss auch
der Ansatz für die jetzt anstehenden Gespräche sein. Dort, wo die
Konjunktur verhalten läuft und die Auftragsbücher nicht sonderlich
gut gefüllt sind, ist sicher Zurückhaltung angebracht. Dort, wo
Gewinne und Renditen üppig steigen, muss ein kräftigerer Schluck aus
der Pulle möglich sein. Der Wettbewerb auf dem Weltmarkt wird längst
nicht mehr nur um innovative Produkte geführt. Er wird immer stärker
auch zum Kampf um Know-how. Wer einerseits den Mangel an
hochqualifizierten Fachkräften beklagt und andererseits nicht bereit
ist, Wissen und Fertigkeiten entsprechend zu entlohnen, muss sich
nicht wundern, wenn die Guten ihr Heil im Ausland suchen.
Die Tarifparteien werden sich daher erneut als flexibel erweisen
müssen. Sie haben dafür zu sorgen, dass der Schwund in den
Portemonnaies der Arbeitnehmer nicht weiter zunimmt und dass die
Konjunktur trotzdem nicht abgewürgt wird. Was am Ende vor dem Komma
steht und ob der Kompromiss in Einmalzahlungen liegen kann, wird sich
erst zeigen.
Klar ist allerdings: Die Suppe, die beide Seiten einrühren, müssen
sie dann auch auslöffeln.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47069
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
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