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NABU: EU und Bundesregierung fahren Klimaschutz an die Wand

Geschrieben am 06-02-2007

Berlin (ots) - Im Streit um die Verringerung von Autoabgasen
zeichnet sich nach Informationen des NABU eine deutliche Verwässerung
der von EU-Umweltkommissar Dimas geforderten Kohlendioxid-Grenzwerte
für Pkw ab. EU-Kommissionspräsident Barroso wäre demnach vor der
deutschen Bundesregierung eingeknickt. "Ausgerechnet während alle
Klimawissenschaftler bestätigen, dass auf dem Klima-Highway die Hölle
los ist, drückt Barroso nun mit tatkräftiger Unterstützung der
Bundesregierung in Sachen Klimaschutz auf die Bremse", sagte
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller. Dimas wollte die
Automobilhersteller ursprünglich gesetzlich verpflichten, den
Kohlendioxidausstoß ihrer Fahrzeuge bis 2012 auf 120 Gramm pro
Kilometer zu senken.

Das Gefeilsche um Kohlendioxid-Grenzwerte bei Autos und die
Anrechnung von Biokraftstoffen zur Einhaltung der EU-Zielmarken sei
vor dem Hintergrund des gerade vorgelegten Weltklimaberichts geradezu
grotesk. Der aktuelle Beitrag von Biokraftstoffen zur
Klima-Entlastung sei erstens umstritten und zweitens hätten sich die
Autohersteller bisher nicht als Produzenten von Biodiesel und Ethanol
hervorgetan. Es sei außerdem unverständlich, dass sich
Bundeskanzlerin Merkel gegen die Spritspar-Pläne von Dimas stelle und
nun auf ihrer Auslandsreise im Nahen Osten neue Produzentenmärkte für
Kraftstoffe finden wolle. Miller: "Bundeskanzlerin Merkel sucht in
Saudi-Arabien nach Erdöl und Flüssiggas für Autos und weigert sich
dabei anzuerkennen, dass das größte Potenzial in effizienten
Fahrzeugen liegt."

Selbst wenn die Kommission an den zunächst geplanten
Abgasgrenzwerten festhalte, müsse nicht jedes Fahrzeug ab 2012 den
Wert von 120 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer erfüllen, sondern dies
sei ein Durchschnittswert aller Pkw-Modelle. Das eröffne ausreichend
Spielraum auch für Oberklassemodelle deutscher Fabrikation, die im
übrigen im internationalen Vergleich keineswegs nur hintere Plätze
belegten. "Richtig ist aber, dass Spritfresser mit 12 Zylindern, 500
PS und einer Höchstgeschwindigkeit von 250 Kilometern pro Stunde vom
Straßenbild verschwinden", so Miller. Das für morgen erwartete
Strategiepapier der Kommission sei zwar noch kein definitiver
Gesetzesvorschlag. Es gebe aber mindestens die Richtung für die
kommenden zehn Jahre vor. "Wenn Kommissionspräsident Barroso nun
lasche Klimaschutzvorgaben für Autos präsentiert, dann fährt er den
Klimaschutz-Wagen an die Wand und Bundeskanzlerin Merkel baut ihm
vorher noch Airbag und Anschnallgurt aus", so Miller.

Im Internet zu finden unter www.NABU.de

Originaltext vom NABU

Originaltext: NABU
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6347
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6347.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen:
Dietmar Oeliger, NABU-Verkehrsreferent, Tel. 030-284984-28.


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