| | | Geschrieben am 01-02-2007 ROG-Jahresbericht: Demokratien müssen sich stärker für Pressefreiheit einsetzen
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 Berlin (ots) - "Die Lage der Pressefreiheit ist weltweit
 alarmierend", so das Fazit von Reporter ohne Grenzen (ROG) zu dem
 heute erscheinenden Jahresbericht der Organisation. "Erschreckend
 viele Journalisten und Medienmitarbeiter sind im vergangenen Jahr
 verhaftet oder getötet worden." 871 Festnahmen und 81 Getötete -
 dies sind die höchsten Zahlen seit 1994. Der erste Monat in 2007
 verheißt keine Besserung: Sechs Journalisten und vier
 Medienmitarbeiter kamen allein im Januar wegen oder während ihrer
 Arbeit ums Leben.
 
 "Jenseits dieser Zahlen zeichnet sich ein Mangel an Interesse und
 zuweilen auch ein Versagen demokratischer Staaten ab, uneingeschränkt
 für Presse- und Meinungsfreiheit einzutreten", so die Organisation
 zur Verteidigung der Pressefreiheit weiter. "Staaten der der EU etwa
 müssen sich weltweit stärker für freie Medien engagieren. Bei einer
 wirtschaftlichen Zusammenarbeit, beispielsweise mit Russland oder
 China, muss das Menschenrecht auf freie Meinungsäußerung eingefordert
 werden."
 
 Auch innerhalb der EU und in den USA wird aus Sicht von ROG die
 Pressefreiheit immer häufiger etwa durch Verletzung des
 Quellenschutzes untergraben. Dabei dienen der Anti-Terror-Kampf und
 die damit einhergehenden Sicherheitsinteressen als Argument.
 
 Im Nahen Osten waren Medienleute im vergangenen Jahr erneut Opfer
 der chronischen Instabilität in der Region. 64 Journalisten und
 Medienmitarbeiter wurden im Irak getötet.  Außerdem nahm die Zahl der
 Entführungen dort und in den Palästinensischen Autonomiegebieten zu.
 Verschiedene Regierungen hatten wiederholt mehr Demokratie in
 Aussicht gestellt. Doch von positiven Entwicklungen in Sachen
 Pressefreiheit kann etwa in Syrien, Ägypten, Saudi-Arabien, Tunesien
 oder Libyen nicht die Rede sein. Restriktive Pressegesetze, Zensur
 und Selbstzensur sind an der Tagesordnung.
 
 In Osteuropa und Zentralasien hat sich die Lage weiter verschärft:
 So haben in Russland kremlnahe Unternehmen weitere Medien aufgekauft,
 in Weißrussland hat Staatspräsident Lukaschenko rund um seine
 Wiederwahl die letzten unabhängigen Zeitungen zum Schweigen gebracht,
 in Usbekistan stehen unabhängige einheimische wie ausländische
 Journalisten massiv unter Druck und in Kasachstan werden
 oppositionelle Medien durch neue Gesetze schikaniert.
 
 In Lateinamerika ist vor allem die Situation in Mexiko Besorgnis
 erregend: Dort wurden neun Journalisten ermordet, ohne dass ein Täter
 gefasst wurde. In Kuba sind nach wie vor über 20 Journalisten im
 Gefängnis und in Venezuela und Brasilien gab es rund um die Wahlen
 zahlreiche Übergriffe auf Medienleute.
 
 Verletzungen der Pressefreiheit in Asien spiegeln sich in 16
 getöteten Medienleuten - fast alle außerhalb von Kriegsgebieten -,
 mindestens 328 Festnahmen, 517 physischen Angriffen oder Drohungen
 und 478 zensierten Medien wider. Zudem herrscht in Ländern wie China,
 Nordkorea oder Myanmar systematische Zensur. Uneingeschränkte, freie
 Meinungsäußerung ist in Asien selten. Positiv ausgewirkt hat sich der
 Waffenstillstand in Nepal: Zahlreiche Journalisten wurden aus der
 Haft entlassen und Medien können wieder weitgehend ungehindert
 berichten. In Kambodscha steht Diffamierung nicht mehr unter
 Haftstrafe.
 
 Zahlreiche afrikanische Regierungen, vor allem jene am Horn von
 Afrika, gehen hart gegen kritische Medienleute vor. 37 sind allein in
 Eritrea und Äthiopien hinter Gittern. Die Mörder von Journalisten
 werden nicht zur Rechenschaft gezogen und in Gambia, Burkina Faso und
 der Demokratischen Republik Kongo von Regierungen und Politikern
 geschützt. In Mauretanien hingegen hat die Militärjunta ihr
 Versprechen eingehalten und Reformen eingeleitet, die Pressefreiheit
 garantieren.
 
 Diktaturen kontrollieren das Internet mit immer ausgefeilteren
 Technologien, die häufig von westlichen Unternehmen entwickelt und
 installiert sind. Führend ist China; es wird aber zunehmend kopiert
 von Vietnam, Syrien, Tunesien, Libyen und Iran.  Mindestens 60
 Internet-Dissidenten sind in diesen Ländern in Haft, weil sie online
 ihre Meinung geäußert haben.
 
 Der gesamte ROG-Jahresbericht 2007 beschreibt die Lage der
 Pressefreiheit in 98 Ländern. Einleitungen zu den jeweiligen
 Kontinenten geben eine Übersicht.
 
 Der Bericht (auf Englisch, als pdf) kann heruntergeladen werden
 unter:
 http://www.reporter-ohne-grenzen.de/fileadmin/rte/docs/2007/rapport_e
 n_md.pdf
 
 Originaltext:         Reporter ohne Grenzen e.V.
 Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=51548
 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_51548.rss2
 
 Pressekontakt:
 Reporter ohne Grenzen
 Katrin Evers
 Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
 presse@reporter-ohne-grenzen.de
 www.reporter-ohne-grenzen.de
 Fon +49/30/615 85 85
 Fax +49/30/614 56 49
 
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