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Geisteswissenschaften: Am Problem vorbeigedoktert

Geschrieben am 25-01-2007

Berlin (ots) - Die heutige Eröffnung des Jahres der
Geisteswissenschaften nimmt die Fraktion DIE LINKE. im deutschen
Bundestag zum Anlass, einen Antrag zur Stärkung der
Geisteswissenschaften in den Bundestag einzubringen. Dazu erklärt die
forschungs- und technologiepolitische Sprecherin der Fraktion, Petra
Sitte:

Wir begrüßen, dass die Bundesregierung die Geisteswissenschaften
stärker in den Blick nimmt. Nach sieben Wissenschaftsjahren mit
naturwissenschaftlicher Ausrichtung war dies längst überfällig.
Gerade die Geisteswissenschaften sind in der Lage, den
gesellschaftlichen und sozialen Wandel zu begleiten, kulturelle
Modernisierungsprozesse zu erklären sowie wissenschaftlich fundierte
Grundlagen für deren Gestaltung zu erarbeiten.

Doch in einem Jahr sind die Probleme der Hochschul- und
Wissenschaftspolitik in Bezug auf die Geisteswissenschaften nicht
behoben. Zumal die Bundesregierung ihre Initiative auf die Forschung
fokussiert, statt den Empfehlungen des Wissenschaftsrates vom Januar
2006 zu folgen und die Achillesferse - die geisteswissenschaftliche
Lehre - zu behandeln. Die Forschungsstärke der deutschen
Geisteswissenschaften ist jedoch international anerkannt und
unbestritten. Die Regierung doktert deshalb am Problem vorbei.

Die Geisteswissenschaften litten besonders unter der bundesweiten
Sparwelle und den Rationalisierungsprozessen an den Hochschulen,
ihnen wurde mangelnde Verwertbarkeit ihrer Forschung vorgeworfen,
kleine Fächer sind vom Aussterben bedroht. Zudem benachteiligen neue
Instrumente der Hochschulfinanzierung wie Drittmittelorientierung und
die an Naturwissenschaften ausgerichteten Kriterien der
Exzellenzinitiative die Geisteswissenschaften weiter. Dramatisch sind
auch Betreuungsrelationen und Abbrecherquoten. Nur ein Zehntel des
Hochschulpersonals betreut ein Viertel der Studierenden.

Wenn das Jahr der Geisteswissenschaften nicht nur Symbolwert haben
soll, muss die Benachteiligung der Geisteswissenschaften in
transdisziplinären Vergleichen, in der Forschungsförderung und
innerhochschulischen Mittelzuweisung durch die Vereinbarung adäquater
Bewertungskriterien beendet werden. Statt Forschungsprofessuren
brauchen wir geeignete Personalkategorien zur Stärkung der Lehre.

Originaltext: Die Linke.PDS
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=41150
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_41150.rss2

Pressekontakt:
DIE LINKE.
Fraktion im
Bundestag
Hendrik Thalheim
Tel.: 030/22752800
Mobil: 0172/3914261
Mail: pressesprecher@linksfraktion.de


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