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Lausitzer Rundschau: Mikrofonfund im Büro des Abgeordneten Neskovic Ein Lob der Sachlichkeit

Geschrieben am 23-01-2007

Cottbus (ots) - Es ist der Stoff, aus dem die
Verschwörungstheorien sind: Im Büro des parteilosen Lausitzer
Bundestagsabgeordneten Wolfgang Neskovic sei "offenbar eine
Abhöreinrichtung gefunden worden", meldete gestern Mittag eine
Nachrichtenagentur. Ausgerechnet bei jenem ehemaligen Bundesrichter
also, der als hartnäckiger Aufklärer im BND-Untersuchungsausschuss
gilt. Und ausgerechnet in einem Moment, in dem der Fall des Bremer
Türken Murat Kurnaz durch diverse Medienveröffentlichung und den
gestern vorgelegten Abschlussbericht des CIA-Sonderausschusses des
EU-Parlaments noch einmal erheblich an Brisanz gewinnt. Ulrich
Maurer, Parlamentarischer Geschäftsführer der Linksfraktion im
Bundestag, der Neskovic angehört, geißelte umgehend "Attacken" und
"Machenschaften", die eine "eklatante Beeinträchtigung" der
Mandatsausübung darstellten. SPD-Mann Dieter Wiefelspütz nannte den
vermeintlichen Lauschangriff "eine Riesensauerei", für die es "nicht
die geringste Rechtfertigung" gebe. Und
Grünen-Fraktionsgeschäftsführer Volker Beck forderte "unverzüglich
Aufklärung, ob deutsche Geheimdienste deutsche Abgeordnete abhören".
Doch trotz aller Aufgeregtheit: Im Laufe des Tages zeigte sich ein
anderes Bild. Die beiden Mikrofone, die sich aus bislang
unerklärlichen Gründen auf zwei Deckenlampen in Neskovics Büro
befanden, scheinen zum Abhören gar nicht geeignet zu sein. Wie sie an
diese Stelle kamen und wer sie dort mit welcher Absicht hinlegte,
muss jetzt natürlich dennoch dringend geklärt werden - ob nun etwas
Ernstes dahintersteckt, ein schlechter Scherz oder eine noch so
skurrile andere Erklärung.
Bemerkenswert am gestrigen Tag war vor allem eines: Wie bereitwillig
Teile der politischen Elite dieses Landes die Möglichkeit
einkalkulierten, hier könne mit geheimdienstlichen Methoden gegen
einen kritischen Bundestagsabgeordneten vorgegangen worden sein.
Einer freilich behielt die Nerven, erhob keine Vorwürfe, beteiligte
sich nicht an Spekulationen, sondern wollte erst einmal die Klärung
der Sachlage abwarten: Wolfgang Neskovic. Es ist diese Sachlichkeit,
die dem Lausitzer Abgeordneten in den vergangenen Monaten über die
Parteigrenzen hinweg Respekt eingebracht hat.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47069
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Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Lausitzer Rundschau

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Fax: 0355/481247
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