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Ölpest bedroht Weltnaturerbe. WWF: Schiffe sollten bei Orkanen im Hafen bleiben. Sicherheitskonzepte mangelhaft.

Geschrieben am 22-01-2007

Hamburg (ots) - Nach Einschätzung des WWF könnte die Havarie des
Containerfrachters "MSC Napoli" erhebliche ökologische Folgen für
eine der schönsten Küsten Großbritanniens haben. Das Schiff war in
der vergangenen Woche im Sturm "Kyrill" im Ärmelkanal in Seenot
geraten. Nach gescheiterten Schleppversuchen, bei denen der Frachter
auseinanderzubrechen drohte, wurde er vor der Küste von Devon auf
Grund gelegt. Die berühmten Kliffe dieser Küste zählen zum
Weltnaturerbe der UNESCO. Auch die Seevögel der Region, darunter
Trottellummen und Trauerenten, werden durch das Öl bedroht. Erste
verölte Vögel wurden bereits aufgefunden.

Bisher sind aus der "MSC Napoli" 200 Tonnen Öl ausgelaufen und
haben einen etwa acht Kilometer langen Ölteppich verursacht. Die
Treibstofftanks enthalten weitere 3.500 Tonnen giftiges Schweröl und
Die-sel. Die britischen Behörden haben heute mit Versuchen begonnen,
dieses Öl abzupumpen. Zudem sind mindestens zwei Container mit
giftigen Chemikalien über Bord gegangen. Von den 2.400 Containern auf
dem Frachter enthalten 158 als gefährlich eingestufte Chemikalien.

Angesichts der zahlreichen Havarien der letzten Wochen kritisiert
der WWF, dass in der Diskussion um die Schiffssicherheit die von
Frachtern ausgehenden Risiken vernachlässigt würden. "Große
Container-schiffe haben heute mehr Öl als Treibstoff an Bord als
früher kleine Tanker als Ladung mitführten", erläutert Hans-Ulrich
Rösner, Leiter des WWF-Wattenmeerbüros. Mit der Größe wachse das
Risiko. Es gebe noch weit größere Frachter als die "MSC Napoli".
Viele Containerschiffe seien inzwischen so groß, dass sie bei
Manövrierunfähigkeit im Sturm selbst durch Notschlepper kaum noch zu
bergen seien.

Bei den Stürmen der letzten Wochen kam es in Europa zu zahlreichen
Schiffsunfällen. So zerbrach an der Westküste Norwegens der Frachter
"Server", mehrere hundert Tonnen Öl bedrohen nun die Vogelwelt vor
Ort. In Großbritannien konnte der manövrierunfähige Frachter "Vindo"
gerade noch von einem Schlepper aufgehalten werden, bevor er gegen
eine bereits von der Besatzung verlassene Gasförderplattform trieb.
"Wir fragen uns, warum Schiffe selbst bei gefährlichen Orkanen
auslaufen und so Besatzung, Bevölkerung und die Natur gefährden,
anstatt im Hafen auf Entwarnung zu warten", so Rösner.

Der Ärmelkanal ist ein unfalltträchtiges Nadelöhr der
internationalen Schifffahrt. Von 1975 bis 2003 kam es bei mindestens
14 Unglücken im Ärmelkanal und seinen westlichen Zugängen zur
Freisetzung von Öl oder Chemikalien. 1993 verlor der Tanker "Sherbro"
188.000 Päckchen hochgiftiger Substanzen, die bis an die deutsche
Küste gespült wurden. Im Jahr 2000 traten aus der "Ievoli Sun" nach
dem Bruch der Tankerhülle 6.000 Tonnen giftiger Chemikalien aus. Das
Meeresgebiet zwischen Schottland und Portugal wird von der
Internationalen Schifffahrtsorganisation IMO als "Besonders
Empfindlichen Meeresgebietes" (PSSA) eingestuft. "Ab 2008 tritt eine
Meldepflicht in Kraft. Diese gilt allerdings nur für
Schweröl-Transporte und nicht für Schiffe, die Chemikalien an Bord
haben", kritisiert der WWF.

Originaltext: WWF World Wide Fund For Nature
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6638
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6638.rss2

Pressekontakt:
Hans-Ulrich Rösner, Leiter WWF-Projektbüro Wattenmeer, Tel.
04841-6685-30;
Ralph Kampwirth, WWF-Pressestelle, Tel. 040-530200118


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