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LVZ: Glück: Nächster CSU-Generalsekretär kann auch aus der Bundestags-Landesgruppe kommen / Neue Basis-Spielräume für die CSU, wenn sie nicht mehr so strikt auf den Parteichef ausgerichtet sei

Geschrieben am 20-01-2007

Leipzig (ots) - Der führende CSU-Politiker und bayerische
Landtagspräsident Alois Glück hält es für denkbar, dass bei der
Neubesetzung der CSU-Spitze nach dem Ausscheiden von Edmund Stoiber
ein Mitglied der CSU-Bundestagsgruppe neuer CSU-Generalsekretär wird.
In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung"
(Sonnabend-Ausgabe) sagte Glück: "Natürlich ist es denkbar, dass
jemand aus der Landesgruppe Generalsekretär der CSU ist." Mit Blick
auf die Zukunft des innerparteilich umstrittenen bisherigen
Generalsekretärs und Stoiber-Vertrauten Markus Söder meinte Glück
lediglich: "Es ist Sache des neuen Vorsitzenden einen Generalsekretär
vorzuschlagen." Auch der bisherige CSU-Vize Horst Seehofer solle
seinen Platz für die weitere politische Mitarbeit in der CSU finden,
meinte Glück. "Ich will Horst Seehofer überhaupt nicht ausgrenzen",
sagte Glück unter Hinweis auf Berichte über dessen Privatleben. "Wir
brauchen Horst Seehofer weiter in seiner Kompetenz und in seinem
Engagement in der Politik der CSU."

In Fragen der Wortführerschaft für die CSU in der großen Koalition
in Berlin bei einer Ämtertrennung von Parteivorsitz und
Ministerpräsident sagte Glück: "In der Koalition und im
Koalitionsausschuss wird das der Parteivorsitzende sein. Die internen
Abstimmungen müssen noch erfolgen. Die neue Führungsstruktur der CSU
führt zu einer stärkeren Beteiligung in der Partei und bei den
Führungsverantwortlichen, erfordert aber auch einen hohen
Abstimmungsbedarf, eine gute Organisation und viel Disziplin." Seine
Partei müsse im Übrigen zu den "alten Tugenden" der Vergangenheit wie
Kameradschaft, Verschwiegenheit und Geschlossenheit zurückkehren,
mahnte der Politiker. "Solche Tugenden sind unabdingbar, damit auf
Dauer eine menschlich saubere und sachlich vernünftige Zusammenarbeit
gelingt." Die letzten Wochen seien "ein emotionaler Ausnahmezustand"
gewesen. "Spannungen und Verletzungen sind immer auch mit Phasen des
Wechsels verbunden. Sie waren nur nicht immer so sichtbar nach außen.
Ich gehe davon aus, dass wir aber, wie immer, ziemlich schnell zu den
guten Formen der Zusammenarbeit zurückfinden."

Es müssten sich "die Magnetfelder und Kräftefelder" neu
entwickeln. Darin liege die Chance des Wechsels. "Bis jetzt war die
Partei sehr straff in ihrem Meinungsbildungsprozess bis in die
Fachbereiche hinein strikt auf den Vorsitzenden ausgerichtet. Das
macht handlungsfähig, erschwert aber auch einen umfassenden
Beteiligungsprozess. Die neue Konstellation eröffnet hier auch andere
Möglichkeiten."

Äußerst kritisch ging Glück auf die Stoiber-Kritikerin und Fürther
Landrätin Gabriele Pauli in dem Interview ein. "Ich wüsste nicht, wo
ihr Demokratisierungsbeitrag liegt. Es gab keine Mitgliederbefragung
und es wird keine geben. Frau Pauli hat eine mediale Rolle gespielt."
Und diese sei "sicher nicht zum Vorteil" der CSU gewesen. "Das Chaos
wäre grenzenlos, würde sich jeder bei uns so verhalten wie Frau Pauli
und einfach ein Internetportal betreiben, um Stimmung gegen den Chef
zu machen. Das wünsche auch ich keiner Landrätin", meinte Glück.

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Leipziger Volkszeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/72626-2000


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