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LVZ: Bernhard Vogel: CDU soll der CSU jetzt nicht in die Suppe spucken / Kohl habe gezeigt, wie man richtig mit der CSU umgehe

Geschrieben am 15-01-2007

Leipzig (ots) - Deutschlands erfahrenster Ministerpräsident, der
CDU-Politiker Bernhard Vogel, hat seine Partei davor gewarnt, der CSU
angesichts ihrer aktuellen Führungskrise "in die Suppe zu spucken".
Vogel war Ministerpräsident in Rheinland-Pfalz und später in
Thüringen. Er verließ 1988 das bis dato unionsdominierte Mainz als
Ergebnis einer innerparteilichen Ranküne mit den Worten "Gott schütze
Rheinland-Pfalz".

In einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung"
(Dienstag-Ausgabe) sagte Vogel, der jetzt Vorsitzender der CDU-nahen
Konrad-Adenauer-Stiftung ist, die Union solle sich ein Beispiel am
Umgang von Helmut Kohl mit Franz Josef Strauß und der CSU nehmen:
"Frau Merkel ist gut beraten, sich so zurückhaltend zu verhalten, wie
sie es tut. Dass das richtig ist und der Union nutzt, hat auch
seinerzeit schon Helmut Kohl bewiesen." Der habe mit Franz Josef
Strauß sehr viel tiefer gehende Meinungsverschiedenheiten gehabt, als
sie sich zwischen CDU und CSU in der Amtszeit vom Edmund Stoiber je
gezeigt hätten. "Kohl hat gezeigt, was die richtige Reaktion ist,
wenn es bei der CSU etwas turbulent zugeht: Man soll den Bayern nicht
in die Suppe spucken."

Seine im November 1988 geäußerte spontane Sorge, die sich in
diesem viel zitierten Satz ausgedrückt habe, sei "leider berechtigt"
gewesen, meinte Vogel. "Noch 16 Jahre später leidet die CDU in
Rheinland-Pfalz unter dem damals eingeschlagenen Weg." Mit Bayern
2007 würde er das aber nicht vergleichen. Es gehe dieses Mal in
Bayern nur "um allgemeines Grummeln in der CSU, das allerdings
möglichst bald und möglichst eindeutig zu Ende kommen sollte".

Vogel betonte, dass die CSU mit ihrem besonders einprägsamen Image
von großer Bedeutung für die Gesamt-Union sei. "Ganz ohne Frage hat
in der Geschichte der Bundesrepublik der letzten 60 Jahre die
markante Eigenrolle der CSU eine deutliche Rolle gespielt. Das lag
und liegt an der CSU als Partei aber auch an ihren namhaften
Repräsentanten." Das sei "ein unverzichtbarer Teil der Landkarte
Deutschlands". Er sehe keinen Grund, dass sich an diesem Grundgefüge
der Union nur wegen vorübergehender Turbulenzen etwas ändern sollte.
Vogel zeigte sich angesichts der Affäre um Gabriele Pauli, die
Auslöser der CSU-Krise gewesen sei, überrascht davon, "dass die
Bemerkungen einer Landrätin aus Fürth eine derartige Diskussion
auslösen würde". Jetzt befinde man sich erkennbar "in der Endphase"
der Krise. "Und ich halte das Ergebnis, auch was die Zukunft von
Edmund Stoiber betrifft, für völlig offen. Es scheint mir sowohl eine
Stabilisierung von Edmund Stoiber denkbar, wie auch die vollkommen
neue Besetzung der Führung."

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Leipziger Volkszeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/72626-2000


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