(Registrieren)

Lausitzer Rundschau: Die Sperrung der Druschba-Pipeline: Was wirklich nottut

Geschrieben am 09-01-2007

Cottbus (ots) - So haben wir uns das nicht vorgestellt, wenn
gefordert wurde, dass Wladimir Putin endlich mit dem Diktator in der
weißrussischen Hauptstadt Minsk Klartext redet. Aber eine große
Überraschung ist dieser Streit zwischen dem Kreml-Herren und seinem
früheren Verbündeten Lukaschenko wiederum auch nicht. Es ist der
Geografie unseres kleinen Kontinents geschuldet, dass das Regime in
Weißrussland viele Zugänge zum großen Nachbarn im Osten blockieren
kann.
Dem Kreml jetzt deswegen das rigide, in der Sache aber
gerechtfertigte Vorgehen gegen den unberechenbaren Lukaschenko
vorzuwerfen, ist scheinheilig. Die EU kann sich bestenfalls darüber
beklagen, dass sie nicht hinreichend informiert wird.
Für die Energieversorgung Europas stellt der Ausfall der Pipeline
keine wirkliche Gefahr dar. Es gibt genügend Reserven und es gibt die
Transportkapazität, um die Raffinerien am Laufen zu halten. Der
Ölhandel reagierte jedenfalls auf die Nachrichten wesentlich
gelassener als vor jedem Wirbelsturm. Der Preis für das schwarze Gold
fiel gestern sogar.
Deswegen auch ist es gefährlich, den Streit im Osten um die Nutzung
der Pipeline jetzt politisch zu instrumentalisieren. Er taugt vor
allem nicht zur Wiederbelebung der Debatte um die Kernenergie.
Auch sollten wir uns davor hüten, die Schablonen des Kalten Krieges
hervorzuholen. Dass der Kreml auf dem Energiesektor auf Mechanismen
der Staatswirtschaft zurückgreift, mag ärgerlich sein für die
westlichen Ölkonzerne, die andere Erwartungen hatten. Aber die sind
in EU-Ländern alles andere als die Hüter des freien Wettbewerbs. Die
russische Politik wird nicht über das Beharren auf die korrekte
Abwicklung von Lieferverträgen berechenbarer. Wichtiger ist es, Putin
in aller Freundschaft beharrlich daran zu erinnern, dass die
Sowjetunion gescheitert ist, weil Diktatur und wirtschaftlicher
Erfolg nicht dauerhaft zueinanderfinden.Die Pipeline wieder zu
öffnen, wird dem Kreml leicht fallen. Die Medien zu öffnen für eine
offene Diskussion aber ist auch für uns das allemal Wichtigere.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47069
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Lausitzer Rundschau

Telefon: 0355/481231
Fax: 0355/481247
lr@lr-online.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

47865

weitere Artikel:
  • Lausitzer Rundschau: US-Luftangriffe auf Terroristenzelle in Somalia: Die Weltpolizei ist zurück Cottbus (ots) - Afghanistan 2001: Die USA bomben die islamistischen Taliban aus ihrem Hauptquartier in Kabul. März 2003: Die USA marschieren in den Irak ein. Januar 2006: Die USA werfen Bomben auf ein Dorf in Pakistan, in dem sie Al-Qaida-Terroristen vermuten. Januar 2007: Die USA fliegen Luftangriffe auf eine mutmaßliche Terrorzelle in Somalia. Sie heulen wieder auf, die Sirenen der Weltpolizei. Gerade keimte in der Weltgemeinschaft Hoffnung auf, der große amerikanische Bruder habe nach Erscheinen des Baker-Berichts zur Lage im Irak mehr...

  • LVZ: Grünen-Fraktionschef Kuhn im Interview mit der Leipziger Volkszeitung: Atomkraft ist Risikotechnologie/Merkels Argumente völlig töricht Leipzig (ots) - Leipzig. Die Grünen weisen Überlegungen, den Atomausstieg rückgängig zu machen, entschieden zurück. "Wir halten die Atomkraft für eine Risikotechnologie, die nicht beherrschbar ist. Deswegen ist es eine intellektuelle Unterforderung der Bevölkerung, dass Frau Merkel immer wieder mit diesem Mist kommt", sagte Fritz Kuhn, Bundestagsfraktionschef der Grünen, der Leipziger Volkszeitung (Mittwochausgabe). Er habe den Eindruck, dass es im Hause Merkel und auch im Hause Stoiber nur eine einzige Schallplatte gebe, die immer das mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Brandenburg will Tagebauseen von LMBV übernehmen: Neuer Mut fürs Seenland Cottbus (ots) - Auf diese Initiative aus Potsdam haben die Kommunen im künftigen Lausitzer Seenland lange gewartet. Seit gestern gibt es berechtigte Hoffnungen, dass ein großer Hemmschuh für die Verwertung der künftigen Tagebauseen und ihrer Uferbereiche auch im Brandenburgischen beseitigt wird. Denn nach Sachsen hat nun auch der neue Potsdamer Infrastrukturminister Reinhold Dellmann (SPD) im Kabinett grünes Licht für Verhandlungen mit dem Bergbausanierer LMBV zur Übernahme der Tagebauseen in Landesbesitz erhalten. Das Aufatmen in der mehr...

  • Lübecker Nachrichten: Wiegard: Nicht jedes Einwohnermeldeamt ist noch finanzierbar Lübeck (ots) - Schleswig-Holsteins Finanzminister Rainer Wiegard (CDU) fordert die Kommunen zur konstruktiven Mitarbeit an einer Verwaltungsreform auf. Alle zwölf Kilometer ein Einwohnermeldeamt und sonstige Ämter, alle 25 Kilometer eine Kreisverwaltung - ein solches Netz sei nicht länger finanzierbar, sagte er in einem Interview mit den "Lübecker Nachrichten" (Mittwochausgabe). Eine Veränderung der Kreisstruktur hält Wiegard nur für ein mögliches Ergebnis der Verwaltungsreform. "Entscheidend ist einzig und allein, wie die Verwaltung mehr...

  • Rheinische Post: Notwendige Atom-Debatte Düsseldorf (ots) - Von Martin Kessler Kaum ein anderes Thema eignet sich so gut für ideologische Grabenkämpfe wie die Energiepolitik. Das verstellt häufig den Blick auf eine rationale Energiepolitik, die vorausschauend das Für und Wider einzelner Energieträger abwägt. Vor allem die Diskussion um die Atomkraft, die Bundeskanzlerin Merkel wieder entfacht hat, löst eher krampfhafte Reflexe aus, als dass sie zu neuer Nachdenklichkeit führt. Jenseits der Ideologien jedoch muss die Atomkraft ihren Platz im Energiemix behalten - trotz ihrer mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht