(Registrieren)

Offener Brief an Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel

Geschrieben am 28-12-2006

Berlin (ots) -

Offener Brief an Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel

Deutsche Vorreiterrolle sichern - Das Weltklima retten:
Kyoto II: Ein internationaler Konzeptwettbewerb für ein wirksames
weiterentwickeltes Kyoto Protokoll


Sehr verehrte, liebe Frau Dr. Merkel,

es gibt keinen Zweifel - mit der gegenwärtigen internationalen
Klimapolitik ist die Klimakatastrophe nicht mehr zu vermeiden. Dies
hat der Deutsche Bundestag in seiner Aufsehen erregenden
Entschließung 16/3293 zur Gestaltung der "Zeit nach dem Kyoto
Protokoll" eindeutig festgestellt. Statt die notwendige Senkung des
CO2-Ausstoßes um 60% zu erreichen, werden sich diese Emissionen bis
zum Jahr 2050 gegenüber dem Jahr 1990 verdreifachen! Keine Frage:
drastische Verbesserungen des Kyoto Protokolls sind erforderlich, um
diese klimakatastrophale Entwicklung mit daraus resultierenden
weltweiten Temperatursteigerungen um 5 Grad C zu verhindern. Aus
dieser tief begründeten Sorge möchte ich Sie - genauso wie das der
Bundesumweltminister nach der Klimakonferenz in Nairobi getan hat -
dringlich darum bitten, dieser fürchterlichen Entwicklung als
"Chef-Sache" entschieden entgegenzutreten. Hierzu liegen der
Bundesregierung und der Weltgemeinschaft wirksame Empfehlungen - auch
und gerade aus Deutschland - für ein weiterentwickeltes Kyoto II -
Konzept vor, das vier Kernelemente erfüllen muss:

1. Mit Kyoto II muss das auch von Ihnen immer wieder betonte
EU-Klima-Ziel einer maximalen Temperaturerhöhung von 2 Grad C
direkt und sicher angesteuert werden können;

2. Die internationale Klimapolitik muss den
Gerechtigkeitsmaßstäben auch der Entwicklungsländer
entsprechen. Diese müssen - z.B. durch den Grundsatz 'one
human - one emission right' - entscheidende
ökonomische Anreize erhalten. Nur dann werden sie sich bereit
erklären, - trotz der eindeutigen "Klimaschuld" der
Industrieländer - aktiv am internationalen Klimaschutz
mitzuwirken;

3. Der CO2-Ausstoß muss direkt mit Hilfe des Kyoto II-Systems
begrenzt werden und deshalb CO2 einen weltweiten Preis
erhalten - 'Klimabelastung' darf nicht länger kostenlos sein;

4. Vor allem durch diesen Preisanreiz und durch zusätzliche
Förderung und Auflagen müssen Energiesparen und
Energieeffizienz überall zur Regel werden und die CO2-freien
erneuerbaren Energien (Wind, Wasser, Biomasse, Sonne) aber
auch sichere CO2-arme Verbrennungs- und Produktionstechniken
weiter entwickelt und weltweit zum Einsatz kommen.

Dies waren und sind die Kernforderungen der 24
WEF-Weltwirtschaftsführer (aus Deutschland BP, EON, EdF (EnBW),
Deutsche Bank, Siemens, Vattenfall) bereits zum G 8-Gipfel des Jahres
2005 in Gleneagles. Ganz ähnliche Vorschläge haben u.a. auch Ihr
renommierter Wissenschaftlicher Beirat Globale Umweltveränderungen
(WBGU, 2003) und - mit intensiver Unterstützung der Landesregierung
von Baden-Württemberg - Wicke/Spiegel/Wicke-Thüs (2006) mit ihrem
"Kyoto PLUS"-Vorschlag sowie die CDU/CSU gemacht. Dies sind zugleich
auch die Kernelemente der Forderungen des o.g. CDU/CSU-SPD-Antrages
des Deutschen Bundestages (16/3293) und nicht zuletzt auch die von
Jonathan Stern in seinem berühmten Report vom Nov. 06 zum Kampf gegen
die Klimakatastrophe. Und: Kofi Annan hat in Nairobi für eine
weltweite CO2-Steuer plädiert!

Aus diesen und weiteren Vorschlägen muss mit den genannten
Kernelementen ein 'verhandlungsfähiges', umsetzbares, von allen
Staaten akzeptierbares und tatsächlich 'Klimaschutz- wirksames' Kyoto
II - Konzept entwickelt werden. Dafür sollten Sie sich - wie Tony
Blair es begonnen hat - das gesamte Know How der besten
strategischen Köpfe dieser Welt holen!

Deshalb möchte ich Ihnen, sehr verehrte Frau Bundeskanzlerin,
dringlich empfehlen, schnellstmöglich einen Internationalen
Konzeptwettbewerb "Effizientes Kyoto II" auszuschreiben, damit Sie ab
April 2007 mit einem tatsächlich wirksamen Klimaschutzkonzept auf EU-
und G8-Ebene die wirklich entscheidenden Anregungen für eine
wirksame, drastisch verbesserte internationale Klimapolitik geben
können.

Mit freundlichen Grüßen
Ihr Prof. Dr. Lutz Wicke
Direktor des Instituts für UmweltManagment (IfUM)
(CDU-Parteimitglied seit 1966)


Originaltext: Institut für UmweltManagement (IfUM) an der ESCP-EAP
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=64766
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_64766.rss2

Pressekontakt:
Prof. Dr. Lutz Wicke
Wissenschaftlicher Direktor am Umweltbundesamt a.D.
Umwelt-Staatssekretär a.D.
Theodor-Heuss-Preisträger
Grimmelshausenstr. 54
14089 Berlin
Telefon: (030) 365 23 07
Handy: 0175 / 7989800
Mail: Prof.Wicke@gmx.de


Michael Schumann
Zühlke Scholz & Partner Agentur
für Kommunikation GmbH
Markgrafenstraße 12-14
10969 Berlin
Telefon: 030/408894-0
Handy: 0174/ 1894392
Mail: m.schumann@zsp-berlin.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

46710

weitere Artikel:
  • Lübecker Nachrichten: DIW-Chef Zimmermann erwartet knapp 2 Prozent Wachstum für 2007 Lübeck (ots) - Die Konjunktur in Deutschland wird 2007 um knapp zwei Prozent wachsen, die Zahl der Arbeitslosen wird aber im Jahresschnitt nicht unter vier Millionen fallen. Das erwartet der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin, Klaus F. Zimmermann. Um die hohe Arbeitslosigkeit wirksam bekämpfen zu können, forderte Zimmermann in einem Interview mit den "Lübecker Nachrichten" (Freitag-Ausgabe) Bundeskanzlerin Angela Merkel "dringend" auf, sich in der Reformpolitik gegen die Unions-"Landesfürsten" mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Nach dem Komponisten ehren wir den Kirchenlieddichter Wolfgang Amadeus Gerhardt Cottbus (ots) - Die Überschrift, zugegeben, mag respektlos klingen. Aber ist es wirklich abhanden gekommene Achtung, wenn man einen Großen mit dem Habitus eines anderen Großen ehrt? Und zur Würde und zur Erscheinung eines Menschen, zu seinem Habitus eben, gehört, wenn er denn bekannt geworden ist, unverlierbar sein Name. Ein Jahr lang haben wir den Wolfgang Amadeus Mozarts besonders oft im Munde geführt. Mehr noch: Wir haben aus der Musik des Schöpfers der Kleinen Nachtmusik, des Figaro, des Don Giovanni und der Zauberflöte Freude bezogen. mehr...

  • Lausitzer Rundschau: Arbeitsmarkt für Langzeitarbeitslose Schwarz-Rot denkt um Cottbus (ots) - Bis zu 400 000 Menschen haben hier zu Lande praktisch keine Chance am regulären Arbeitsmarkt, weil jeder Unternehmer wegen ihrer unzureichenden persönlichen und beruflichen Fähigkeiten dankend abwinkt. Die Politik hat das Problem lange Zeit entweder ignoriert oder schön geredet. Das soll sich nun endlich ändern. Der Plan der großen Koalition, einen Beschäftigungssektor speziell für besonders schwer Vermittelbare zu schaffen, ist nicht nur ein spätes Eingeständnis, dass bei dieser Personengruppe alle klassischen arbeitsmarktpolitischen mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Märkische Oderzeitung kommentiert zum Tempolimit: Frankfurt/Oder (ots) - Ohne Frage, eine Temporeduzierung hätte positive Wirkung auf die Kohlendioxid-Belastung. Doch gehörte zu diesem Schritt nicht auch die Rücknahme der zu großzügig erteilten Emissionsrechte und mehr Druck auf die Autoindustrie? Der langsamere Autofahrer allein kann es nicht richten. +++ Originaltext: Märkische Oderzeitung Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=55506 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_55506.rss2 Pressekontakt: Rückfragen bitte an: Märkische Oderzeitung mehr...

  • Südwest Presse: Kommentar zu Privatschulen Ulm (ots) - Immer mehr Eltern suchen nach einer Alternative zum staatlichen Bildungsangebot, dem sie mit tiefem Misstrauen begegnen - und sie werden offensichtlich fündig. Auch wenn das Angebot in der Regel einen hohen Preis hat: Was Privatschulen leisten, scheint sein Geld wert zu sein. Bei den deutschen Bildungspolitikern muss diese Entwicklung alle Alarmglocken schrillen lassen. Die Pisa-Studie hat ihnen aufgegeben, die individuelle Förderung der Kinder voranzutreiben und dafür zu sorgen, dass Bildungschancen hierzulande nicht im Übermaß mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht