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Westdeutsche Zeitung: 2007 = von Alexander Marinos

Geschrieben am 27-12-2006

Düsseldorf (ots) - Man sollte das Bleigießen am Silvesterabend
lieber nicht den gefühlten Wohlstandsverlierern überlassen: Das sind
jene Menschen, denen es eigentlich ganz gut geht, die aber dennoch
nicht so wohlhabend sind, wie sie gerne sein möchten, und sich darum
schon ganz arm fühlen. Jene bemitleidenswerten Kreaturen werden, wenn
sie sich ihre Bleifiguren betrachten, ohne Not Absurdes darin
erkennen: eine krumme 19 zum Beispiel, was auf die höhere
Mehrwertsteuer hindeutet, oder ein verbeultes Auto, was ein Hinweis
auf die gestrichene Pendlerpauschale sein könnte. Die schlimmsten
Pessimisten aber mögen ein Männlein, nein: ein Weiblein im bizarren
Metall erkennen, und je genauer sie hinsehen, desto mehr entpuppt es
sich als - Angela Merkel! Schon ist die Party gelaufen ...

Sicher, im neuen Jahr wartet nicht nur Angenehmes auf uns. Die
größte Steuererhöhung aller Zeiten zum Beispiel war auch unserer
Zeitung einige Schlagzeilen wert. Das so genannte Prekariat wird
nicht verschwinden und der Aufschwung an vielen Menschen glatt
vorbeirauschen. Aber immerhin gibt es ihn, den Aufschwung! Er wird
für neue Jobs und mehr Geld in den öffentlichen Kassen sorgen. 2007
könnte insofern ein richtig gutes Jahr werden - ganz gleich, was
dunkle Orakel prophezeien.

Noch besser würde es freilich, wenn die Kanzlerin aus ihrer
Moderatoren-Ecke herauskäme, um die Politik der faulen Kompromisse zu
beenden. 2007 ist ja nicht nur ein weiteres Wirtschaftsboom-Jahr. Es
ist auch ein Jahr ohne Landtagswahlen. Es ist der letzte Moment für
durchgreifende Reformen, zum Beispiel im Gesundheitswesen. Dazu
jedoch müsste die Regierung ihre bisherigen Murks-Pläne im alten Jahr
zurücklassen. Das würde die Stimmung steigern. Und niemand müsste
sich mehr vor der bleiernen Merkel fürchten.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
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