(Registrieren)

BPI fordert von Ministerium klare Regelung / Behandlung von schwerkranken Patienten muss erleichtert werden

Geschrieben am 24-03-2006

Berlin (ots) -

Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) kritisiert
Versäumnisse des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) in der
Behandlung von Patienten mit einer schweren oder lebensbedrohlichen
seltenen Erkrankung. "Für diese Patienten, zumeist Kinder und
Neugeborene mit Gendefekten, zählt jede Stunde. Wir brauchen in
Deutschland jetzt klare sozialrechtliche Rahmenbedingungen und ein
Anreizsystem, das die Versorgung mit Arzneimitteln für seltene
Krankheiten erleichtert", erklärte heute Prof. Dr. Barbara
Sickmüller, stellv. Hauptgeschäftsführerin des BPI in Berlin.

Hintergrund der BPI-Kritik: Bei schweren seltenen Erkrankungen ist
es aus humanitären Gründen angezeigt, hochspezialisierte
Arzneimittel, sog. Orphan Drugs, frühestmöglich, auch vor deren
Zulassung, anzuwenden. Zwar wurde dieser "Compassionate Use" durch
die 14. AMG-Novelle (Arzneimittelgesetz) verbessert, doch noch immer
wissen die Patienten bzw. deren Eltern nicht, wer die Kosten der
Behandlung übernimmt. "Diese Lücke muss schnellstmöglich geschlossen
werden. Jeder Patient hat das Recht auf eine sichere, schnelle und
bestmögliche Versorgung", so Sickmüller.

Zudem erschwert das Fehlen eines nationalen Anreizsystems in
Deutschland den Pharmaunternehmen für seltene Erkrankungen
Forschungs- und Entwicklungsressourcen vorzuhalten. Der BPI fordert
für die Entwicklung von Orphan Drugs besondere steuerliche
Erleichterungen. Sickmüller: "Für die Pharmaunternehmen gestalten
sich Kalkulationen wegen der kleinen Marktvolumina äußert schwierig.
Eine Amortisierung der Forschungs- und Entwicklungsausgaben kann
unter regulären Marktbedingungen nicht erreicht werden. Deshalb
brauchen wir hier ein spezielles System der Förderung."

Der BPI hat sich mit Unternehmen zusammengeschlossen und
Vorschläge erarbeitet, um das Anreizsystem zur Entwicklung von Orphan
Drugs in Deutschland auszubauen. Dieses Positionspapier ist
erhältlich bei der BPI-Geschäftsstelle.

Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e. V. (BPI)
vertritt mit seiner 50jährigen Erfahrung auf dem Gebiet der
Arzneimittelentwicklung, -zulassung und -vermarktung das breite
Spektrum der pharmazeutischen Industrie auf nationaler und
internationaler Ebene. Über 250 Unternehmen mit etwa 74.000
Mitarbeitern haben sich im BPI zusammengeschlossen. Dazu gehören
klassische Pharma-Unternehmen, Pharma-Dienstleister, Unternehmen aus
dem Bereich der Biotechnologie, der pflanzlichen Arzneimittel und der
Homöopathie/Anthroposophie.

Originaltext: BPI Bundesverb.d.Pharmazeut.Industrie
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=21085
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_21085.rss2

Pressekontakt:

Wolfgang Straßmeir
Tel. 030/27909-131
wstrassmeir@bpi.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

4637

weitere Artikel:
  • Petra Pau: Einbürgerungs-Debatte schleunigst entgiften Berlin (ots) - Unions- und SPD-Politiker streiten sich weiter über Formeln und Kompetenzen beim Thema Einwanderung. Dazu erklärt Petra Pau, stellvertretende Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE. und Mitglied im Innenausschuss: Die Debatte muss schleunigst entgiftet werden. Sonst nimmt die gesamte Gesellschaft Schaden, während der rechte Rand frohlockt. Etwa wenn CSU-Chef Stoiber tönt: Bei uns gilt das Gewaltmonopol des Staates und nicht etwa das Gewaltmonopol des türkischen Mannes. Oder wenn Fraktionschef Volker Kauder (CDU) ergänzt: mehr...

  • BMG: Maulkorb für obersten Kassenarztchef Hamburg (ots) - Die Proteste der niedergelassenen Ärzte haben auch das Bundesgesundheitsministerium auf den Plan gerufen. Nach der gestrigen Pressekonferenz des Chefs der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Dr. Andreas Köhler, hat ihm das BMG im Rahmen einer "aufsichtsrechtlichen Beratung" davon abgeraten, zur kollektiven Zulassungsrückgabe aufzurufen, erfuhr der Ärztenachrichtendienst (änd) am Rande der heutigen Ärzteproteste in Berlin. Außerdem soll der KBV-Chef nicht mehr davon sprechen, den Sicherstellungsauftrag abzugeben. Das mehr...

  • Rede von Prof. Dr. Jörg-Dietrich Hoppe, Präsident der Bundesärztekammer, zum Nationalen Protesttag am 24. März 2006 in Berlin Berlin (ots) - Liebe Kolleginnen und Kollegen, wenn Tausende von Ärztinnen und Ärzten zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit in der Hauptstadt gegen unzumutbare Arbeitsbedingungen und Mangelversorgung der Patienten demonstrieren, dann ist das der Ausnahmezustand im Gesundheitswesen. Wir haben lange genug erdulden müssen, dass die Politiker wegsehen, deshalb werden wir sie jetzt zwingen zuzuhören. Wir wollen nicht länger hochqualifizierte Leistungen zu Dumpingpreisen erbringen müssen und wir wollen auch nicht länger als Erfüllungsgehilfen mehr...

  • Wiederbelebung durch Laufzeitverlängerung? Aktuelle Beiträge zu einer unredlich geführten Debatte um die Atomenergie Berlin (ots) - Einladung zur Pressekonferenz Sehr geehrte Damen und Herren, wenige Tage vor dem Energiegipfel der Bundesregierung und wenige Wochen vor dem 20. Jahrestag des Tschernobyl-Desasters erreicht die erneut entflammte Diskussion über die Zukunft der Atomenergie einen überraschenden Höhepunkt. Es handelt sich um eine Debatte mit wenig neuen Argumenten und umso mehr inhaltlichen Leerstellen. Wie müsste eine "Neubewertung" der Atomenergie nach den Drohungen islamistischer Extremisten gegen kerntechnische Anlagen aussehen? mehr...

  • Fischbach: Religionsunterricht als Wahlpflichtfach notwendig Berlin (ots) - Zum Beschluss des Berliner Abgeordnetenhauses, auf Kosten des konfessionellen Religionsunterrichts ein Wertepflichtfach einzuführen, erklärt die Beauftragte für Kirchen und Religionsgemeinschaften der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ingrid Fischbach MdB: Die Einführung eines einheitlichen verpflichtenden Werteunterrichts an den Berliner Schulen, ohne Sicherstellung des konfessionellen Religionsunterrichts als gleichberechtigtes Wahlpflichtfach, zeigt die religionsfeindliche Grundhaltung des Berliner Senats. Nach unserem mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht