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Börsen-Zeitung: Gut gepokert, Herr Saban, Kommentar zum Verkauf von ProSiebenSat.1 von Björn Godenrath

Geschrieben am 14-12-2006

Frankfurt (ots) - Die Entscheidung über den Verkauf von
ProSiebenSat.1 ist gefallen, und alle klatschen Beifall. Mit dem
strategischen Bieterkonsortium KKR und Permira hat die Eignergruppe
um Haim Saban dem Favoriten den Zuschlag erteilt. Am Medienstandort
München wird nun frohlockt, bietet sich über die geplante Einbringung
der KKR/Permira-Beteiligung SBS Broadcasting doch die Gelegenheit,
einen bayerischen Senderkonzern mit wahrhaft europäischer Reichweite
zu formen.

Eine Perspektive, die in der Tat verlockend erscheint, werden mit
den Stabsfunktionen einer Konzernzentrale doch Arbeitsplätze
gesichert - und die lokalen Medienpolitiker können sich im Glanz
eines paneuropäischen Champions sonnen. Allerdings bedarf die
nachgelagerte Transaktion noch der Zustimmung der ansonsten
ausgeklammerten Vorzugsaktionäre, die ein vorzulegendes
Bewertungsgutachten abnicken müssen. Nehmen die nicht
stimmberechtigten Anteilseigner, die allein den Free Float (37,5%)
ausmachen, den pflichtgemäß angebotenen Dreimonatsdurchschnitt von
22,50 Euro je Papier mehrheitlich an, kann die für die
Indexzugehörigkeit erforderliche Free-Float-Marktkapitalisierung
einen MDax-Ausschluss nach sich ziehen - auch wenn die Mindestgröße
nur 5% beträgt. Die in der Hitze des Bietergefechtes aufgebrachte
Spekulation eines Dax-Aufstieges (hört sich mächtig gut an und
verschafft Pluspunkte in der B-Note) könnte erst über einen späteren
(Teil-)Exit der Finanzinvestoren Realität werden.

Für Saban ist die Transaktion ein voller Erfolg, auch wenn er
nicht die avisierten 30 Euro je Aktie rausschlagen konnte: Diesen
Lapsus können sich die in der Holding German Media Partners (GMP)
versammelten Investoren aber auch leisten, konnte der ursprüngliche
Einsatz doch mit dem nun vereinbarten Korridor von 28 bis 29 Euro
verdreifacht werden. Dabei liegt der Wertzuwachs zum einen am
günstigen Einkauf - damals wurde zuletzt der Bauer Verlag von Saban
aus dem Rennen gedrängt, um in exklusiven Verhandlungen mit dem
Kirch-Insolvenzverwalter den Preis zu drücken. Zum anderen hat es
sich gelohnt, den Deal im Februar nicht mit Springer abschließen zu
dürfen. Zehn Monate später streicht die GMP knapp 500 Mill. Euro mehr
ein, was einen Aufpreis von rund 25% bedeutet und fast exakt das
Indexwachstum widerspiegelt. Gut gepokert, Herr Saban.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30377
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

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Rückfragen bitte an:
Börsen-Zeitung
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Telefon: 069--2732-0


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