 LVZ: Die drei Oppositionsführer im Bundestag nehmen gemeinsam den Bundespräsidenten gegen Koalitions-Kritik in Schutz /Westerwelle, Gysi und Künast verteidigen die von Köhler gewählte Rolle
Geschrieben am 13-12-2006 |
Leipzig (ots) - Die Vorsitzenden der drei im Bundestag vertretenen
Oppositionsparteien haben gemeinsam, gegenüber der "Leipziger
Volkszeitung" (Donnerstag-Ausgabe), Bundespräsident Horst Köhler
gegen die teils heftige direkte und indirekte Kritik aus
Koalitionskreisen an seiner Amtsführung in Schutz genommen.
Der FDP-Partei- und Fraktionsvorsitzende Guido Westerwelle meinte
gegenüber der Zeitung: "Der Bundespräsident hat einen klaren Kompass
und macht konsequent und überparteilich seine Arbeit - nicht mehr und
nicht weniger."
Der Vorsitzende der Linksfraktion Gregor Gysi: "Niemand ist
dauernd ein Glücksfall, aber gelegentlich ist es der Bundespräsident
schon für die Opposition. Ich gebe zu, dass ich das bei seiner Wahl
so nicht erwartet hatte. Es kann aber kein Dauerzustand sein, dass er
den Ausputzer spielt. Die Opposition muss in ihren Kontrollrechten
gestärkt werden."
Für die Grünen solidarisierte sich deren Fraktionsvorsitzende
Renate Künast gegenüber der Zeitung mit den Worten: "Dass der
Bundespräsident offensichtlich verfassungswidrige Gesetze aufhält,
ist sein Recht und sogar seine Pflicht. Wenn die große Koalition ihn
nun dafür beschimpft, zeigt das erstens: Die heutigen Konservativen
haben ein offensichtliches Defizit an mittelenglischen Umgangsformen.
Und zweitens: Köhler hat den Finger auf die größte Wunde gelegt."
Originaltext: Leipziger Volkszeitung
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