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Für die beten, die unter den Menschenrechtsverletzungen leiden ./. EKD-Auslandsbischof zum Internationalen Tag der Menschenrechte

Geschrieben am 08-12-2006

Hannover (ots) - "Mit Sorge beobachtet die Evangelische Kirche in
Deutschland (EKD) die Zunahme repressiver Gewalt und Verletzungen der
Menschenwürde etwa in Eritrea und Äthiopien." Dies erklärte der
Auslandsbischof der EKD, Martin Schindehütte, anlässlich des
Internationalen Tages der Menschenrechte am 10. Dezember.

So werden in Eritrea Angehörige christlicher Kirchen und anderer
Religionsgemeinschaften verfolgt und in der Freiheit der von der 1997
verabschiedeten Verfassung garantierten Religionsausübung behindert.
Von den Partnern in Eritrea sei zu erfahren, so der Auslandsbischof,
dass Mitgliederkirchen der Eritrean Evangelical Alliance das Recht
auf Versammlungsfreiheit verweigert und Druck auf unliebsame
Persönlichkeiten auch in den anerkannten Religionsgemeinschaften der
Eritrean Orthodox Church, der Eritrean Catholic Church, der
Evangelical Church of Eritrea und dem Muslim Council of Eritrea
ausgeübt. Die Orthodoxe Kirche Eritreas ist Mitglied des Ökumenischen
Rates der Kirchen (ÖRK), die Evangelical Church of Eritrea gehört dem
Lutherischen Weltbund an. Der Patriarch der Orthodoxen Kirche, Abune
Antonios, sei im Februar aus seinem Amt verdrängt worden, nachdem er
sich mehrfach gegen die staatliche Einmischung in innerkirchliche
Angelegenheiten wehrte. Das Evangelische Missionswerk in Hamburg
(EMW) weist auf die Verhaftung von drei Priestern hin, die auch in
Berichten von Amnesty International dokumentiert sei. Dort werde auch
von Verhaftungen und teilweise von Folter bei 1750 Angehörigen
überwiegend evangelikaler und charismatischer Kirchen seit 2003
berichtet. Auch zahlreiche Angehörige muslimischer Gemeinden seien
davon betroffen.

In Äthiopien sei die Gewalt seit den Wahlen im Mai 2005
flächendeckend eskaliert. Die Handlungsräume für
zivilgesellschaftliche Organisationen seien entscheidend
eingeschränkt. Beunruhigende Nachrichten liegen aus den Regionen vor,
in denen die Regierungspartei keine Mehrheit erhalten habe. So werde
religiös und politisch motivierte Gewalt in Äthiopien von der
schweizerischen Friedenstiftung dokumentiert. Im September und
Oktober sei es zu Gewaltaktionen von bislang unbekanntem Ausmaß gegen
Kirchen im Westen Äthiopiens gekommen, wird nach Angaben des
Auslandsbischofs berichtet. In der Region Illubabor und in
Beghi-Gidami sollen 25 Kirchengebäude der orthodoxen und der
Mekane-Yesus-Kirche, beide Mitglieder des ÖRK, und eine Moschee
zerstört worden sein. Dabei seien 16 Menschen getötet worden und etwa
500 Personen haben ihr Hab und Gut verloren. Unzählige Menschen seien
verletzt worden. Einige befinden sich noch in ärztlicher Behandlung -
auch im Aira-Hospital der Mekane-Yesus Kirche.

Bischof Schindehütte erklärte, dass die EKD und die mit ihr
verbundenen Dienste und Werke die Kirchen in Eritrea und Äthiopien in
der Wahrnehmung ihrer verfassungsmäßigen Rechte und in dem Versuch,
in lokalen Konflikten deeskalierend einzugreifen, unterstützen. Die
EKD appelliert an die Bundesregierung und die Europäische Kommission,
sich mit Nachdruck für die Einhaltung der Menschenrechte in Eritrea
und in Äthiopien einzusetzen und das zivilgesellschaftliche
Engagement der Kirchen und anderer gesellschaftlicher Gruppen zu
fördern. Die Ereignisse aus den beiden genannten afrikanischen
Ländern seien nur Beispiele von unzähligen Menschenrechtsverletzungen
weltweit. Der Auslandsbischof fordert die evangelischen Christen auf,
am Tag der Menschenrechte, der in diesem Jahr auf den 2. Advent
fällt, der Menschen zu gedenken, deren Würde im wahrsten Sinne des
Wortes mit Füßen getreten wird. Die Botschaft des 2. Advents: "Seht
auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht" dürfe
keine Vertröstung auf das Morgen sein. Christen beten dafür und
arbeiten daran, dass es für alle, die aus Schmerz und aufgrund von
Unterdrückung den Kopf gesenkt halten, ihn wieder erheben können, so
Schindehütte.

Hannover, 8. Dezember 2006
Pressestelle der EKD
Christof Vetter

Originaltext: EKD Evangelische Kirche in Deutschland
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=55310
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_55310.rss2

Pressekontakt:
Evangelische Kirche in Deutschland
Hans-Christof Vetter
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: christof.vetter@ekd.de


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