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Lausitzer Rundschau: Sächsisches Bundestagsmitglied pöbelt im rechtsradikalen Stil Unbelehrbar

Geschrieben am 30-11-2006

Cottbus (ots) - Der sächsische CDU-Bundestagsabgeordnete Henry
Nitzsche ist unbelehrbar. Immer wieder fällt er mit verbalen
Entgleisungen im rechtsextremistischen Stil auf. Erst war es jeder
Ali aus der Moschee, der hier reindürfe, dann das unappetitliche
Vichy-Motto als Wahlkampfslogan. Kurz vorher hatte sich die NPD unter
der selben Parole zu ihrem Bundesparteitag versammelt.
Diesmal ist es neben der Geschmacklosigkeit über
Multikultischwuchteln in Berlin der Schuldkult, von dem Deutschland
endlich runterkommen müsse. Damit hat Nitzsche endgültig eine rote
Linie übertreten. Unter der Parole Schluss mit dem Schuldkult
marschierten NPD-Anhänger zum 60. Jahrestag des Kriegsendes.
Dahinter steht glasklar Neonazi-Ideologie. Es geht darum, die Schuld
Nazideutschlands am Zweiten Weltkrieg zu leugnen. Ist die vom Tisch,
dann kann man das Hitlerregime auch von seinen Verbrechen
reinwaschen. Den Begriff Schuldkult nimmt deshalb kein Demokrat in
den Mund, nicht mal aus Versehen.
Das scheint inzwischen auch Henry Nitzsche zu dämmern, denn in einer
Pressemitteilung geht er auf diesen Vorwurf mit keinem Wort ein. Er
bestreitet jedoch auch nicht, von Schuldkult gesprochen zu haben. Und
seine Partei?
Die distanziert sich jetzt vielstimmig und laut. Ein halbes Jahr lang
haben alle geschwiegen, denn die unsäglichen Parolen fielen unter
Parteifreunden. Einer davon hat nun den Mund aufgemacht, weil er sich
für einen Patrioten hält, aber mit Patrioten vom Schlage eines Henry
Nitzsche nichts zu tun haben will. Der nimmt derweil viele
Christdemokraten in Gesinnungshaft und behauptet, außer dem einen
Aufrührer, habe sich niemand an seinen Worten gestoßen.
Das kann die sächsische CDU nicht hinnehmen und auch nicht mit einer
scharfen Distanzierung als erledigt betrachten. Gerade weil sie das
Thema Patriotismus nicht Extremisten überlassen darf, muss sie
Grenzen ziehen.
Dem hessischen CDU-Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann setzte die
Partei den Stuhl vor die Tür, als er in einer Rede die
nationalsozialistischen Verbrechen relativierte. Das hat Maßstäbe
gesetzt. An denen muss die sächsische CDU im Fall Nitzsche gemessen
werden.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47069
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_47069.rss2

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Rückfragen bitte an:
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