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Neues Deutschland: zum Wortschöpfung "Nahrungsunsicherheit" in den USA

Geschrieben am 22-11-2006

Berlin (ots) - Politikers Handwerk ist das Mundwerk. Es kann aus
jeder großen Idee eine Phrase, aber auch aus jeder Phrase sofort eine
große Idee machen. Beides gleich fatal. Es ist ein Irrtum zu
behaupten, Regierende würden nervös, wenn man sie beim Wort nimmt.
Nein, just im Wort fühlen sie sich am wenigstens am Schopf gepackt.
Ein jüngstes Beispiel: Im letzten Jahr, im Bericht zur
Nahrungsgüterversorgung, sprach das US-Landwirtschaftsministerium
da, wo es um Hungernde ging, immerhin noch von »Nahrungsunsicherheit
mit Hunger«. Im aktuellen Report gibt es nur noch Menschen »mit sehr
geringer Nahrungssicherheit«. In den Genuss dieses Sprachkunststückes
kommen, der Studie nach, fast elf Millionen hungernde US-Bürger.
Armut, verschämt versteckt - weil sie Ergebnis unverschämten
Reichtums ist.
In der DDR sagte eine zusammenbrechende Partei, sie habe die »Wende
eingeleitet«; in der Bundesrepublik wandelte sich die Unterschicht
flugs in »Menschen mit gesellschaftlichen Teilhabekonflikten«; aus
Pariser Jugendlichen, die in den Vorstädten revoltierten, machte die
dortige Regierung eine »integrationszögerliche Gruppe«. Ältester wie
vergeblichster Traum des sprechblasierten politischen Geschäfts: Was
zur Sprache kommt, möge auf diese Weise verschwinden, soll sich aus
einer sozialen Wirklichkeit entfernen, die natürlich (auch bloß) eine
Erfindung der jeweiligen Opposition ist. Da kann man nur sagen: Man
ist doch immer wieder sprachlos.

Originaltext: Neues Deutschland
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=59019
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_59019.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Neues Deutschland
Redaktion / CvD

Telefon: 030/29 78 17 21


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