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Börsen-Zeitung: LSE als offene Partie, Kommentar von Norbert Hellmann zum erneuten Versuch der Nasdaq, die London Stock Exchange zu übernehmen

Geschrieben am 20-11-2006

Frankfurt (ots) - Es ist nicht gerade die feine englische Art, mit
der sich die Nasdaq im nunmehr zweiten Anlauf der London Stock
Exchange (LSE) zu bemächtigen versucht. Kein Wunder, dass sie erneut
auf Ablehnung stößt. Die am Montag überraschend eingebrachte Offerte
zu 1243 Pence oder 2,7 Mrd. Pfund muss als Überrumpelungsversuch
gewertet werden, mit dem sich die Nasdaq jegliche Chance verbaut,
eine freundliche Zustimmung des Board der LSE zu erhalten.

Seit der ersten Offerte vom 10. März zu damals 950 Pence blieb
Zeit genug, ein Miteinander auszutarieren und ein überzeugendes
Konzept für eine transatlantische Börse der Zukunft vorzulegen. Die
schlechten Beziehungen zwischen der LSE-Spitze und ihrem Großaktionär
mit bislang 25% und jetzt 28,75% lassen dies aber nicht zu.

Was die Nasdaq an Konzept anzubieten hat, wird die Londoner nicht
konzilianter stimmen. Sie kann oder will noch keine Synergien
vorrechnen, was vielleicht verständlich ist, weil sie eher dürftig
ausfallen würden. Zu den Handelsgebühren heißt es lediglich, dass man
sie in den kommenden drei Jahren nicht anheben werde, was eine
Selbstverständlichkeit sein sollte. Schließlich wirft die Nasdaq der
LSE implizit vor, Skalierungs- und Effizienzvorteile im rasch
wachsenden Orderbuchhandel nicht an die Nutzer weiterzugeben.

Rechtlich und regulatorisch soll in London alles beim Alten
bleiben. Auch der Juniormarkt AIM, der der Nasdaq zunehmend
IPO-Kandidaten abluchst, bliebe erhalten. Was aber passiert mit der
Handelstechnologie, die von der LSE gerade erfolgreich auf Vordermann
gebracht wird? Nasdaq spricht von einer gemeinsamen Plattform, auf
der Blue Chips mit dualem Listing in New York und London künftig
transparenter gehandelt werden können, was, wenn überhaupt, eher New
Yorker Bedürfnissen entspricht.

Das Nasdaq-Konzept bringt Londoner Marktteilnehmern zu wenig, als
dass sich die LSE wegen ihrer Nutzer darauf einlassen müsste. Es
dient strategische Prioritäten der Nasdaq im Kampf gegen den Rivalen
Nyse und dessen geplanter Verbindung mit Euronext. Für diesen Luxus
aber muss die Nasdaq zahlen, und zwar so viel, dass die LSE unter den
Druck ihrer Aktionäre geriete, die einmalige Gelegenheit nicht zu
verpassen. Zum gegenwärtigen Niveau ist das kaum der Fall. Damit ist
die Partie auch nach dem zweitem Gebot genauso offen wie zuvor.

(Börsen-Zeitung, 21.11.2006)

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30377
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

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Rückfragen bitte an:
Börsen-Zeitung
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