LVZ: Bundeswehrverband: Politik verordnet der Bundeswehr immer gefährlichere Einsätze für immer weniger Geld / Heftige Kritik Art und Begründung des geplanten Kongo-Einsatzes
Geschrieben am 22-03-2006 |
Leipzig (ots) - Der Deutsche Bundeswehrverband hat der Politik vor dem Hintergrund der Debatte um einen Kongo-Einsatz der Bundeswehr schwere Vorwürfe gemacht. Verbands-Vize Oberstleutnant Ulrich Kirsch sagte in einem Interview der LEIPZIGER VOLKSZEITUNG (Mittwoch-Ausgabe): "Es kommt immer mehr die Stimmung auf unter der Überschrift: Immer gefährlichere Einsätze für immer weniger Geld." Die Soldaten treffe "schon jetzt ein Nadelstich nach dem anderen, was ihre sozialen Bedingungen betrifft: Halbierung des Weihnachtsgeldes, Verdoppelung des Verpflegungsgeldes, Reduzierung des Trennungsgeldes", beklagte der Bundeswehrverband. "Im Fall eines Kongo-Mandats kommt dann noch negativ der politische Streit um das Mandat hinzu. Es stimmt die Soldaten noch skeptischer, wenn sich nicht einmal die großen Volksparteien einig scheinen, wenn auch der frühere Verteidigungsminister Peter Struck seine deutliche Skepsis äußert. Ich erwarte, dass die Politik erst einmal den Auftrag klar und zu Ende durchdenkt", verlangte der Verbands-Vertreter. Zugleich äußerte Kirsch große Zweifel an der versprochenen zeitlichen Begrenzung des Kongo-Mandats auf vier Monate: "Alle Bundeswehr-Einsätze im Ausland bisher haben gezeigt, sie dauern länger als ursprünglich veranschlagt. Immer hat man sich kaum Gedanken gemacht, wie denn der Einstieg in den Ausstieg aussieht. Der Ausstieg aus einem Auftrag muss vorher klar sein, sonst macht eine zeitliche Begrenzung eines Mandats gar keinen Sinn."
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