(Registrieren)

Börsen-Zeitung: Die große Flucht aus Fonds, Kommentar zum schwächelnden Aktienfondsgeschäft von Stefanie Schulte

Geschrieben am 17-11-2006

Frankfurt (ots) - Was ist los mit den Fondsanlegern? Der Dax
steigt und steigt, und trotzdem haben sie im Oktober erneut über 1
Mrd. Euro aus Aktienfonds abgezogen, wie die Statistik des
Bundesverbands Investment und Asset Management zeigt. Auch den
Rentenfonds laufen die Investoren davon. Selbst wenn man die durch
Krisen gebeutelten offenen Immobilienfonds ausklammert:
Publikumsfonds haben von Januar bis Oktober mit 18 Mrd. Euro weniger
als halb so viel eingeworben wie in der gleichen Zeit des vergangenen
Jahres.

Am Aktienmarkt kann es nicht liegen, und auch nicht an der
Sparneigung: Im ersten Halbjahr 2006 haben die Deutschen knapp 80
Mrd. Euro auf die hohe Kante gelegt, etwas mehr als im selben
Zeitraum des Vorjahres. Wo also landet das Geld? Zu größeren Teilen
offenbar in Zertifikaten, deren Volumen sich von Januar bis September
um 26% auf 106 Mrd. Euro erhöht hat, so die Schätzung des Verbands
Derivate Forum.

Für Anleger haben solche Produkte oft den Reiz, dass sie
Kapitalgarantien oder einen Risikopuffer bieten. Dass es am
Aktienmarkt nicht immer nur aufwärts gehen kann, hat der
vorübergehende Kurseinbruch im Mai und Juni wieder einmal plastisch
bewiesen. Über Zertifikate können Kleinanleger darüber hinaus auch in
exotische Assets wie Rohstoffe oder Single-Hedgefonds investieren.

Auch Investments in exotische Assetklassen, etwa Rohstoffe, sind
durch Zertifikate leicht möglich.
Durch den verstärkten Einsatz von Derivaten versuchen nun auch Fonds,
derartige Anlegerbedürfnisse besser zu erfüllen. Die EU hat die
Möglichkeiten hierfür stark erweitert. Finanzinstrumente, die auch in
schwachen Marktphasen positive Renditen liefern, könnten zu einem
entscheidenden Erfolgsfaktor für Fondsanbieter werden.
Als weiterer Grund für den Boom der Zertifikate gilt jedoch, dass sie
in ihrer Preisgestaltung weniger transparent sind als Fonds. Dadurch
sind höhere Margen möglich, die diese Produkte für den Bankvertrieb
besonders attraktiv machen. Fonds zu verkaufen ist vergleichsweise
uninteressant.

Im Sinne der Verbraucher ist das nicht. Strengere
Transparenzvorschriften für Zertifikate, die sich an den bewährten
Standards für Investmentfonds orientieren, könnten helfen. Die neue
EU-Finanzmarktrichtlinie Mifid liefert hierzu Ansatzpunkte, lässt
Details aber offen. Für faire Bedingungen für die unterschiedlichen
Spieler der Investmentbranche, aber auch für die Anleger, ist es
jedoch höchste Zeit.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30377
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

40538

weitere Artikel:
  • Der Tagesspiegel: Zwei Jahre Heuschrecken-Debatte: Gewerkschaften fordern schärfere Gesetze - Müntefering steht zu seiner Aussage Berlin (ots) - Zwei Jahre nach der ersten Heuschrecken-Rede von Franz Müntefering haben die Gewerkschaften im Tagesspiegel am Sonntag härtere Gesetze gegen Finanzinvestoren gefordert. Nötig seien eine Besteuerung von Veräußerungsgewinnen, eine Börsenumsatzsteuer, eine Zinsbesteuerung und eine Mindesteigenkapitalquote bei kreditfinanzierten Unternehmensübernahmen. "All dies kann auch national umgesetzt werden. Jetzt ist die Politik am Zug", sagte DGB-Vorstand Claus Matecki der Zeitung. Es sei zwar eine wichtige "gesellschaftspolitische mehr...

  • Der Tagesspiegel: Maschinenbau übt Kritik an BDI - Wartenberg lässt eigene Amtszeit offen Berlin (ots) - Kurz vor seiner geplanten Wiederwahl gerät der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Jürgen Thumann, weiter unter Druck. Am offensten formuliert der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), eines der einflussreichsten Mitglieder, die Kritik. Dessen Präsident Diether Klingelnberg sagte dem Tagesspiegel am Sonntag: "Der BDI muss sich wieder auf Sachfragen konzentrieren." Für den scheidenden Hauptgeschäftsführer Ludolf von Wartenberg werde "ein Außenstehender, der parteipolitisch nicht zu sehr mehr...

  • Der Tagesspiegel: Neues Bleiberecht: Ausländer nehmen Deutschen keine Jobs weg Berlin (ots) - In Deutschland geduldete Ausländer, die in den kommenden Monaten einen Job suchen, um ein Bleiberecht zu erhalten, werden nach Meinung von Experten für den Arbeitsmarkt kein Problem sein. "Es gibt noch eine Menge Angebote - wegnehmen werden die Ausländer niemandem etwas", sagte Herbert Brücker vom bundeseigenen Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg, dem Tagesspiegel am Sonntag. "Die meisten werden Arbeit im Niedriglohnsektor annehmen müssen - also für fünf oder sechs Euro die Stunde, vielleicht mehr...

  • MIRCERA: erstes Medikament, das bei einfacher, zweiwöchentlicher Gabe die Anämie bei allen Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen korrigiert Basel, Schweiz, November 18 (ots/PRNewswire) - Die Ergebnisse von zwei Roche-Studien haben erstmals gezeigt: Patienten mit chronischen Nierenerkrankungen - mit oder ohne Dialysebedarf -, die an einer korrekturbedürftigen renalen Anämie leiden, können mit einfachen zweiwöchentlichen Verabreichungen von MIRCERA(R) erfolgreich behandelt werden. Eine solche Therapiealternative steht heute noch nicht zur Verfügung. MIRCERA hat sich bei der Korrektur der renalen Anämie als ebenso wirksam erwiesen wie bestehende Arzneimittel, muss im Vergleich zu mehr...

  • Der Tagesspiegel: Gasprom stoppt Investitionen in Deutschland wegen zu vieler staatlicher Eingriffe auf dem Energiemarkt Berlin (ots) - Der russische Energiekonzern Gasprom hat seine Investitionspläne für Deutschland auf Eis gelegt. "Unser Interesse, in Deutschland zu investieren, ist im Augenblick außerordentlich begrenzt", sagte der Geschäftsführer von Gasprom Germania, Hans-Joachim Gornig, dem Tagesspiegel (Montagausgabe). Als Grund nannte er die staatliche Regulierung auf dem Energiemarkt. "Der Umweltminister spricht sogar davon, den Unternehmen ihre Strom- und Gasnetze wegzunehmen", kritisierte Gornig. "Im Marxschen Sinne ist das eine glatte Enteignung. mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht