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Spitzengespräch von CDU und EKD ./. Offene und freundliche Atmosphäre

Geschrieben am 14-11-2006

Hannover (ots) - In einem Spitzengespräch haben Mitglieder des
Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) unter Leitung des
Ratsvorsitzenden, Bischof Wolfgang Huber, und des Präsidiums der CDU
Deutschlands unter Leitung der CDU-Bundesvorsitzenden,
Bundeskanzlerin Angela Merkel, die Zukunft der evangelischen Kirche
im 21. Jahrhundert, das entstehende CDU-Grundsatzprogramm, Fragen des
Lebensschutzes und des interreligiösen Dialoges diskutiert.

Das vom Rat der EKD im Sommer vorgestellte Impulspapier "Kirche
der Freiheit" sei eine Befreiung und eine Belastung, erläuterte
Ratsmitglied Margit Rupp. Es befreie, das bisherige kirchliche
Handeln zu überdenken, es belaste allerdings auch manche Gemeinde mit
den in dem Papier genannten konkreten Zielen. Das Papier, so
Ratsmitglied Peter Hahne, dürfe nicht nur als Wunsch nach
innerkirchlicher Stabilisierung verstanden werden, sondern auch als
Dienst an der Gesellschaft.

Mit Blick auf die CDU-Grundsatzprogrammdebatte bekannten sich die
Mitglieder des CDU-Präsidiums ausdrücklich zu einem christlichen
Menschenbild. Gleichzeitig müsse die CDU auch Antworten finden für
Mitglieder, die keiner christlichen Kirche angehören. Die bindende
Klammer dabei sei es, die Würde und Freiheit aller Menschen zu
achten, so CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla.

Weitere Themen des Gesprächs waren aktuelle Diskussionen zu
Spätabtreibungen, zur Patientenverfügung und zur
Stammzellenforschung. Dabei wandten sich CDU und EKD gemeinsam gegen
jede Form von aktiver Sterbehilfe. Beide Seiten waren sich einig,
dass es sowohl bei der Frage der Spätabtreibungen als auch beim
Umgang mit Patientenverfügungen klärender Regelungen bedarf.
Staatssekretär Thomas Rachel, Bundesvorsitzender des Evangelischen
Arbeitskreises der CDU/CSU (EAK), bezeichnete den Kommentar der EKD
zur Stellungnahme der Deutschen Forschungsgesellschaft als
bemerkenswert. Er halte an der 2002 getroffenen Stichtagsregelung
fest und biete trotzdem eine Kompromisslinie, aktuelle
wissenschaftliche Erkenntnisse aufzunehmen. Bundeskanzlerin Angela
Merkel forderte die Wissenschaft auf, gegebenenfalls Alternativen zu
der von der Wissenschaft kritisierten Stichtagsregelung
vorzuschlagen, ohne eine grenzenlose Freigabe zu ermöglichen.

Ratsmitglied Hermann Gröhe kündigte an, dass der Rat Ende des
Monats einen EKD-Text zum Verhältnis zu Mitbürgern islamischen
Glaubens veröffentlichen werde, in dem der Rat für "Klarheit und gute
Nachbarschaft" eintrete, konkrete Konfliktfelder benenne und
Lösungsvorschläge mache. Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble
berichtete von den Fortschritten bei der von ihm einberufenen
Islamkonferenz. Der Islam sei ein Teil Deutschlands und ein Teil
Europas, so müssten Menschen islamischen Glaubens nicht nur die
Rechte des Grundgesetzes beanspruchen, sondern sich auch den
Pflichten, die daraus erwachsen, stellen. Der Vorsitzende des Rates,
Bischof Wolfgang Huber, dankte dem Bundesinnenminister ausdrücklich
für die ersten Schritte dieser Konferenz.

Das dreistündige Gespräch fand in einer offenen und freundlichen
Atmosphäre statt. Beide Seiten vereinbarten, den Dialog in
regelmäßigen Abständen fortzusetzen.

Hannover / Berlin, 14. November 2006
Pressestelle der EKD
Christof Vetter

Von der CDU waren anwesend:
Die CDU-Parteivorsitzende Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel,
CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla, stv. CDU-Parteivorsitzende Dr.
Christoph Böhr, die CDU Präsidiumsmitglieder Dieter Althaus,
Karl-Josef Laumann, Günther Oettinger, Dr. Wolfgang Schäuble, Prof.
Dr. Dagmar Schipanski, Jörg Schönbohm, CDU-Bundesgeschäftsführer Dr.
Johannes von Thadden, außerdem: Dr. Thomas de Maizière, Chef des
Bundeskanzleramtes, die Beauftragte für Kirchen und
Religionsgemeinschaften der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Ingrid
Fischbach, der Bundesvorsitzende des EAK Thomas Rachel und Dr.
Hermann Kues.

Vom Rat der EKD waren anwesend:
Der Vorsitzende des Rates der EKD, Bischof Dr. Wolfgang Huber, sowie
die Ratsmitglieder Hermann Gröhe, Peter Hahne, Direktorin Margit
Rupp, Präses Nikolaus Schneider, sowie Vizepräsident Burkhard Guntau
und der Bevollmächtigte des Rates der EKD bei der Bundesrepublik
Deutschland und der Europäischen Union, Prälat Dr. Stephan Reimers.

Hinweis:
Die PM wird zeitgleich von der Pressestelle der CDU verschickt.

Originaltext: EKD Evangelische Kirche in Deutschland
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=55310
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_55310.rss2

Pressekontakt:
Evangelische Kirche in Deutschland
Hans-Christof Vetter
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: christof.vetter@ekd.de


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