(Registrieren)

Kampeter/Schneider: Bundeshaushalt 2007 - niedrigste Neuverschuldung seit der Wiedervereinigung

Geschrieben am 10-11-2006

Berlin (ots) - Anlässlich der Haushaltsberatung 2007 erklären der
haushaltspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Steffen
Kampeter MdB, und der haushaltspolitische Sprecher der
SPD-Bundestagsfraktion, Carsten Schneider MdB:

Die Haushaltsberatungen 2007 bestätigen den Willen der Koalition
zu einer nachhaltigen Finanzpolitik. Ausweis hierfür ist die
gegenüber dem Regierungsentwurf 2007 um 2,4 Mrd. Euro deutlich
gesenkte Neuverschuldung. Mit jetzt 19,6 Mrd. Euro ist dies der
niedrigste Wert seit der Wiedervereinigung. Wir halten damit seit
vielen Jahren wieder die Regelgrenze des Artikels 115 GG ein, nach
dem die Neuverschuldung geringer als die Summe der
Investitionsausgaben zu sein hat. Die Investitionen konnten wir um
rund eine halbe Milliarde Euro auf 24 Mrd. Euro steigern.
Gleichzeitig haben wir wesentliche Risiken abgedeckt. Wir werden in
2007 das Staatsdefizit weiter erheblich reduzieren und so den
EU-Erfordernissen Rechnung tragen.

Im Einzelnen:

1. Steuermehreinnahmen zur Absenkung der Neuverschuldung
Die gute Konjunktur in diesem und im nächsten Jahr beschert Bund,
Ländern und Gemeinden Steuermehreinnahmen von fast 40 Mrd. Euro.
Davon entfallen allein auf den Bund rund 17 Mrd. Euro. Den
Löwenanteil dieser Einnahmenzuwächse, etwa 8 Mrd. Euro in 2006 und
2,4 Mrd. Euro in 2007, stecken wir in die Absenkung der
Neuverschuldung.

Durch die weitere Absenkung des Beitrages zur
Arbeitslosenversicherung um 0,3 Prozent-Punkte auf 4,2 Prozent, d. h.
insgesamt um 2,3 Prozent-Punkte, werden die Lohnzusatzkosten um ca.
17 Mrd. Euro verringert und damit Wachstum und Beschäftigung weiter
angeregt.

Deutschland hat alle Chancen, wieder die wirtschaftliche
Lokomotive in Europa zu werden. Die konsequente Konsolidierung wird
im Verbund mit kräftigen Impulsen für Wachstum und Beschäftigung
Deutschland nachhaltig stärken und im nächsten Jahr weiterhin
positive Rahmenbedingungen für die wirtschaftliche Entwicklung,
insbesondere die Arbeitsmarktentwicklung setzen. Die Bundesregierung
geht noch von einem Zuwachs von 1,4 v. H. real aus, der
Sachverständigenrat nimmt bereits 1,8 v. H. an. Die
Mehrwertsteuererhöhung wird den Aufschwung also nicht ernstlich
gefährden.

2. Wesentliche Akzente der parlamentarischen Beratungen

Strukturelle Verbesserungen:

Bereits ab 2007 wird für die Gesetzliche Krankenversicherung
zusätzlich 1 Mrd. Euro bereitgestellt. Insgesamt erhalten die
Krankenkassen im nächsten Jahr 2,5 Mrd. Euro aus Steuermitteln.

Im Bereich Innere Sicherheit haben wir ein
Sicherheitsstärkungsprogramm mit insgesamt 132 Mio. Euro in den
nächsten drei Jahren zusätzlich auf den Weg gebracht. Dies zeigt: die
Terrorismusbekämpfung hat den notwendigen hohen Stellenwert.

Wir haben ferner die Investitionsausgaben insbesondere in den
Bereichen Verkehr, Städtebau, Wirtschaft und Umwelt für 2007
insgesamt um etwa 300 Mio. Euro aufgestockt bei
Verpflichtungsermächtigungen für die Folgejahre von etwa weiteren 400
Mio. Euro. Die Gegenfinanzierung kommt aus dem konsumtiven Bereich.

So wurde ein Ergänzungsprogramm "Lückenschluss und
Staubeseitigung" für Bundesautobahnen im Verkehrshaushalt in Höhe von
zusätzlichen 420 Mio. Euro (165 Mio. Euro in 2007) beschlossen. Mit
weiteren 20 Mio. Euro fördern wir den Stadtumbau West. Zusätzlich 39
Mio. Euro werden für das Bundesumweltministerium bereitgestellt, um
in 2007 noch stärker Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien
fördern zu können. Die Mittel für betriebliche Investitionen und
wirtschaftsnahe Infrastrukturmaßnahmen (Gemeinschaftsaufgabe), die
überwiegend dem Osten zugute kommen, wurden um 50 Mio. Euro
verstärkt.

Auch das Ziel des weiteren Subventionsabbaus haben wir nicht außer
Acht gelassen: So wird die Kohleförderung im nächsten Jahr um 114
Mio. Euro abgesenkt.

Einsparung bei Personal und Öffentlichkeitsarbeit:

An der pauschalen Stellenkürzung der letzten Jahre wird
festgehalten. Wir haben die von der Bundesregierung vorgesehene
Kürzung von 1 Prozent auf 1,2 Prozent angehoben. Weitere
Entscheidungen in diesem Bereich werden wir von einem Bericht der
Bundesregierung zur Stellen-, Ausgaben- und Aufgabenentwicklung in
der letzten Jahre abhängig machen, den wir für Ende April 2007
erbeten haben.

Die Ausgaben für Öffentlichkeitsarbeit werden in allen Ressorts -
wie in diesem Jahr - auch in 2007 um insgesamt 9,2 Mio. Euro
abgesenkt. Dies entspricht 10 Prozent der Gesamtausgaben für den
Bereich Öffentlichkeitsarbeit.

Wir haben vor, die Effizienzpotentiale aus einer stärkeren
Konzentration ministerieller Aufgaben in Berlin und der damit
verbundenen geringeren Reisetätigkeit zu heben. Dazu wurde ein
20-Punkte-Fragenkatalog aufgestellt, der von der Bundesregierung bis
Anfang April 2007 beantwortet werden soll. Dabei geht es zunächst um
eine Bestandsaufnahme z. B. der Verteilung der Beschäftigten,
Arbeitsstunden und Büroflächen auf die beiden Standorte. Daran
anknüpfend sollen Möglichkeiten der stärkeren Ansiedlung politisch
bedeutsamer ministerieller Kernaufgaben in Berlin untersucht werden.
Damit verbunden werden könnten Überlegungen zur Abschichtung
ministerieller Aufgaben in nachgeordnete Behörden sowie - vor dem
Hintergrund einer optimierten Organisationsstruktur - eine
grundsätzliche Überprüfung geplanter großer Baumaßnahmen mit ihren
jeweiligen Raumprogrammen.

Abdeckung von Risiken:

Wir haben mit den Steuermehreinnahmen - neben der Absenkung der
Neuverschuldung - auch Risiken abgesichert. Hierzu gehören die
Grundsicherungsausgaben für die Kosten der Unterkunft, an denen sich
der Bund in 2007 mit 31,8 Prozent oder 4,3 Mrd. Euro beteiligt.
Bisher waren nur 2 Mrd. Euro vorgesehen. Wir haben ferner den von der
Bundesagentur zu zahlenden Aussteuerungsbetrag realistisch nach unten
hin angepasst, was unter dem Strich 1,1 Mrd. Euro kostete. Wir haben
auf Maßnahmen verzichtet, die den beitragsfinanzierten BA-Haushalt
zusätzlich belasten würden.

Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7846
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7846.rss2

Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

39148

weitere Artikel:
  • Ergänzung: Andrea Nahles bei Studio Friedman Am 09.11.06, um 23:30 Uhr auf N24. Weitere Ausstrahlung: Sonntag, 09:20 Uhr Berlin (ots) - Berlin, 10.11.06 Aussage von A. Nahles vom 09.11.06 in der N24 Sendung Studio Friedman Andrea Nahles: Lass uns darüber reden, eine Stufe für diese Leute einzubauen. Dass wir sagen 24, 30 Monate; Ich bin dafür. Aber, ich hätte dann gerne auch gewusst warum die Union und auch Jürgen Rüttgers himself im letzten Jahr, als wir genau das beantragt haben, im Deutschen Bundestag; im Juni 2005 hat die SPD beantragt; Die Arbeitsmarktlage für die Älteren ist Scheiße, lasst uns doch bitte diese Regelung verlängern, 32 Monate mehr...

  • BA: Verwaltungsrat stellt BA-Haushalt 2007 fest Nürnberg (ots) - - Beitrag von 4,2 Prozent bringt pro Versichertem Entlastung von 770 Euro - 2007 rund 20 Milliarden Euro weniger von Beitragszahlern zu entrichten - Aktive Arbeitsförderung bleibt trotz reduzierter Arbeitslosenzahl auf Vorjahresniveau Der Verwaltungsrat der Bundesagentur für Arbeit (BA) hat heute den Haushaltsplan 2007 festgestellt. Bei einem Beitragssatz von 4,2 Prozent beträgt das Gesamtvolumen 43,7 Milliarden Euro. Der von der BA erwirtschaftete Überschuss ermöglicht es, die Beitragszahler 2007 um 20 Milliarden Euro mehr...

  • Professor Paul Kirchhof wird für das "BDU-Buch des Jahres 2006" ausgezeichnet / Jury: Der Autor vertritt trotz Vorverurteilung auf der politischen Bühne auch weiterhin konsequent die Interessen der Bü Bonn/Berlin (ots) - Der Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e. V. zeichnet in diesem Jahr Professor Paul Kirchhof für sein Werk "Das Gesetz der Hydra" mit dem Preis "Buch des Jahres 2006" aus. Damit spricht sich die BDU-Jury bewusst für einen Autoren aus, der sich trotz Vorverurteilung auf der politischen Bühne mit diesem Buch wieder zu Wort gemeldet hat und weiterhin konsequent seine Meinung als Sprachrohr von Bürgerinteressen vertritt. Das "BDU-Buch des Jahres" überzeugt - so die Begründung der Jury - zudem mit seiner brillanten mehr...

  • Was erlauben Strunz am Montag, 13.11.06, 23:30 Uhr auf N24 Gäste: Silvana Koch-Mehrin (FDP) und Bodo Ramelow (DieLinke) Berlin (ots) - Berlin, 10.11.06 Am kommenden Montag, 13.11.06, sind Silvana Koch- Mehrin, FDP Präsidiumsmitglied und Bodo Ramelow, DieLinke stellv. Fraktionsvorsitzender, zu Gast bei Was erlauben Strunz . Rechtsextremismus ist keine Randerscheinung - eine Studie beweist: Ein Viertel aller Deutschen ist ausländerfeindlich. Moderator und BamS- Chefredakteur Claus Strunz diskutiert mit seinen Gästen die Fragen: Was läuft schief in diesem Land? Und warum wollen mehr als 15 Prozent der Deutschen einen Führer, der mit harter Hand regiert? mehr...

  • Europäische Zuliefermesse Swisstech in Basel eröffnet Basel (ots) - Am Dienstag, 14. November 2006 beginnt die Swisstech. 685 Hersteller und Händler aus 15 Ländern zeigen mechanisch-technische Komponenten und Systemlösungen aus Metall und Kunststoff. Begleitveranstaltungen wie der Süddeutsche Tag und die Schweizer Nachwuchsmeisterschaften der Polymechaniker komplettieren die Leistungsschau der europäischen Zulieferindustrie. Die Swisstech dauert bis Freitag, 17. November 2006. Vom 14. bis 17. November 2006 präsentieren sich 685 Schweizer und europäische Hersteller und Händler mechanisch-technischer mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht