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Lausitzer Rundschau: Justizpannen im Fall Stephanie: Stärke zeigen

Geschrieben am 09-11-2006

Cottbus (ots) - Pannen, Pannen, Pannen - die vielen Fehler der
Sicherheitsbehörden im Fall Stephanie können selbst einen
staatstreuen Bürger vom Glauben abfallen lassen. Die Palette beginnt
bei der Freilassung des Sexualverbrechers auf Grund offensichtlich
falscher Gutachten, durch die Mario M. wieder zuschlagen konnte. Sie
reicht über die Ermittlungslücken am Polizeicomputer, die das
Martyrium des Mädchens viele Tage verlängerten. Und sie endet -
vorerst - beim Dachspaziergang, mit dem der Verbrecher als starker
Mann posieren konnte. Der Schaden für das 14-jährige Mädchen ist in
jeder Hinsicht verheerend. Der Freistaat täte daher gut daran, sich
um Wiedergutmachung zu bemühen. Soweit das überhaupt möglich ist.
Dass der Vater der Familie den Glauben an die Sicherheit verloren
hat, kann man ihm nicht verübeln. Und dennoch: Mario M. muss ein
ordentlicher Prozess gemacht werden: Auch wenn er der Justiz auf der
Nase herumtanzte und der Fall glasklar ist, die Beweise erdrückend
sind und sogar ein Geständnis vorliegt. Die Justiz darf sich nicht
dem Vorwurf aussetzen, den skrupellosen Sextäter unfair zu behandeln.
Nur so kann der Rechtsstaat wahre Stärke demonstrieren. In jedem
anderem Fall wäre die Büchse der Pandora geöffnet. Und eine zweite
Auflage des Prozesses wegen Formfehlern wäre das Letzte, was
Stephanie noch gebrauchen kann. In der Politik werden nach solchen
Pannenserien gern personelle Konsequenzen gefordert, wenn den
Kritikern sonst nichts einfällt. Den Sicherheitslücken in der Justiz,
die der Fall Stephanie offenbar hat, wären damit aber nicht
beseitigt. Die Experten sollten im Interesse der Opfer ihre Arbeit
richtig machen - ebenso korrekt wie im Umgang mit dem Täter.

Originaltext: Lausitzer Rundschau
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47069
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