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Mitteldeutsche Zeitung: Debatte um Arbeitslosengeld I Wirtschaftsforscher uneins zu längerer Auszahlung von ALG I

Geschrieben am 06-11-2006

Halle (ots) - Der Konjunkturforscher Gustav Horn hält den Vorstoß
aus der NRW-CDU zu längerer Auszahlung des ALG I für einen Versuch,
tatsächlich etwas mehr Gerechtigkeit herzustellen. Der
Wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Makroökonomie und
Konjunkturforschung (IMK) in der Hans-Böckler-Stiftung sagte der in
Halle erscheinenden "Mitteldeutschen Zeitung" (Dienstag-Ausgabe): "Es
ist schon brutal, dass Menschen nach einem Jahr Arbeitslosigkeit in
Armut fallen." Horn sagte, die Verlängerung des Bezugs von
Arbeitslosengeld I für Arbeitnehmer, die entsprechend länger
eingezahlt haben, könnte aus den Beiträgen für die
Arbeitslosenversicherung bezahlt werden. Er fügte hinzu: "Das ist
möglich, weil die Bundesagentur für Arbeit Überschüsse macht."
Kürzungen bei Arbeitslosen, die nicht so lange eingezahlt haben,
nannte er "nicht sinnvoll".

Thomas Bauer vom Rheinisch-Westfälischen Institut für
Wirtschaftsforschung warnte in dem Blatt hingegen vor einer Umsetzung
der Vorschläge. Wenn die Leistungen der Arbeitslosenversicherung
"versicherungsäquivalent" ausgezahlt würden, dann bedeutete dies
nicht nur eine Verlängerung für langjährige Einzahler, sondern auch
eine Verkürzung für diejenigen, die nicht so lange eingezahlt haben.
Bauer: "Es dürfen keine zusätzlichen Kosten entstehen." Er ergänzte:
"Es ist außerdem zu befürchten, dass man gerade älteren Arbeitnehmern
einen Bärendienst erweist, weil Arbeitgeber dann
Beschäftigungsanpassungen vor allem über die Entlassung von Älteren
vornehmen."

Originaltext: Mitteldeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47409
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_47409.rss2

Rückfragen bitte an:
Mitteldeutsche Zeitung
Chefredakteur
Jörg Biallas
Telefon: 0345/565-4025


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