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Rheinische Post: Rüttgers irrt

Geschrieben am 31-10-2006

Düsseldorf (ots) - Von Antje Höning

Ministerpräsident Rüttgers will die Uhren zurückdrehen und Älteren
wieder länger Arbeitslosengeld I (Alg I) gewähren. Es sei ungerecht,
dass jemand, der über Jahrzehnte Beiträge gezahlt habe, nach zwölf
Monaten ohne Job genauso gestellt wird wie einer, der nur wenige
Jahre gearbeitet hat. Mal abgesehen davon, dass Rüttgers hier Unsinn
verbreitet (wer über 55 ist, erhält auch heute ein halbes Jahr länger
Alg I als ein junger Spund): Nürnberg ist keine Sparkasse, sondern
eine Risikoversicherung. Wer jahrelang in die Feuerversicherung
gezahlt, aber nie sein Haus hat abbrennen sehen, erhält ja auch kein
Geld zurück. Und auch Krankenkassen finanzieren langjährigen
Mitgliedern keine besseren Ärzte.
Die Verlängerung der Bezugsdauer müsse sein, weil Betriebe Älteren
keine Chance gäben, heißt ein anderes Argument. Auch das ist falsch.
Der deutsche Kündigungsschutz sorgt dafür, dass Betriebe zuerst die
Jungen entlassen müssen. Vor der Hartz-Reform gingen die Älteren
(außer bei Pleiten) meist freiwillig. Bei 32 Monaten Arbeitslosengeld
und anschließender Rente vor Augen sogar massenhaft. Firmen
rationalisierten so zu Lasten der Gemeinschaft. Diese Plünderung der
Sozialkassen will Rüttgers wieder hoffähig machen. Für seinen
billigen Populismus werden die Beitragszahler bluten müssen.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30621
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

Rückfragen bitte an:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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