| | | Geschrieben am 29-10-2006 Millionenaufwand und kaum Nutzen: TK-Institut WINEG fordert qualitativ hochwertige Praxis-Tests für Arzneimittel
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 Hamburg (ots) - Neue Arzneimittel nach ihrer Zulassung auch in
 der Praxis zu testen ist unerlässlich - aber auch nicht billig. Diese
 so genannten Anwendungsbeobachtungen schlagen in Deutschland Jahr für
 Jahr mit 930 Millionen Euro zu Buche. Den Löwenanteil davon - mehr
 als zwei Drittel - tragen die gesetzlichen Krankenkassen, denn sie
 kommen für die Arzneimittel auf, die in den Studien verordnet werden.
 Diesen hohen Kosten für die Solidargemeinschaft stehen allerdings nur
 magere Ergebnisse gegenüber. Dass diese qualitativ zu wünschen übrig
 lassen, zeigt eine aktuelle Studie, deren Ergebnisse Dr. Eva Susanne
 Dietrich, Direktorin des Wissenschaftlichen Instituts der TK für
 Nutzen und Effizienz im Gesundheitswesen (WINEG), heute auf dem
 internationalen Fachkongress "ISPOR" in Kopenhagen vorstellte.
 
 Die neuen Medikamente, die in den Anwendungsbeobachtungen
 verordnet werden, sind im Durchschnitt fast zehnmal so teuer wie die
 Arzneien, die die Patienten zuvor zum Beispiel gegen ihren hohen
 Blutdruck oder ihr Asthma erhalten haben. Während eine
 durchschnittliche Verordnung in der gesetzlichen Krankenversicherung
 (GKV) bei rund 40 Euro liegt, stehen auf den Rezepten bei den
 Anwendungsbeobachtungen jeweils Medikamente für rund 370 Euro. "Diese
 Mehrkosten lassen sich nur durch qualitativ hochwertige
 Studienergebnisse rechtfertigen", betont Dietrich.
 
 Über einen Zeitraum von sechs Monaten hat die Apothekerin für die
 Studie Daten der Kassenärztlichen Bundesvereinigung ausgewertet, die
 Informationen zu 118 Anwendungsbeobachtungen mit rund 355.000
 Patienten und 57.000 Ärzten umfassen. Das Ergebnis ist beunruhigend:
 Nur jede dritte Anwendungsbeobachtung ist so ausgelegt, dass ihre
 selbst gesteckten Ziele auch erreichbar wären. Zu den Studienzielen
 gehörte zum Beispiel, Informationen zu dem Nutzen von Arzneimitteln
 in der täglichen Praxis oder zu deren Nebenwirkungen zu erhalten.
 Außerdem war noch nicht einmal jede fünfte Studie zur
 Veröffentlichung gedacht - die Patienten hätten also in den meisten
 Fällen nie von den Studienergebnissen erfahren. Insgesamt haben die
 Ergebnisse gezeigt, dass nur wenige Anwendungsbeoachtungen den
 Kriterien der evidenzbasierten Medizin entsprechen", so die
 Direktorin des WINEG.
 
 Aus diesen Ergebnissen leitet das WINEG die folgenden
 Handlungsempfehlungen ab: "Patienten haben ein Recht darauf, zu
 erfahren, wie ein Medikament tatsächlich in der Praxis wirkt. Deshalb
 sollte das Geld, das die GKV jedes Jahr in die
 Anwendungsbeobachtungen steckt, stattdessen in qualitativ hochwertige
 Studien fließen. Wir haben errechnet, dass für die von den
 Krankenkassen und der Pharmaindustrie jährlich investierte Summe
 130.000 Patienten in umfassenden Studien behandelt werden könnten.
 Diese könnten Aufschluss über den tatsächlichen Nutzen der
 Medikamente in der Praxis geben und so würde jeder Patient von ihnen
 profitieren", hebt Dietrich hervor. Dabei wäre es laut der
 Institutsdirektorin schon ein erster Schritt, wenn die existierenden
 Qualitätsvorgaben eingehalten würden und die Medikamenten-Hersteller,
 die die Anwendungsbeobachtungen durchführen, dazu verpflichtet wären,
 ihre Methodik und die gewonnenen Studienergebnisse zu
 veröffentlichen.
 
 
 Originaltext:         TK Techniker Krankenkasse
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 Für Rückfragen:
 
 
 Hermann Bärenfänger
 Tel.: 040 - 6909 -2058,
 Fax:  040 - 6909 - 1353,
 E-Mail: pressestelle@tk-online.de
 
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