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LVZ: Junge Liberale: FDP kommt "zu kalt" daher/Wahlkämpfe ohne Koalitionsaussage statt mit wankelmütigen CDU/Westerwelle soll eigene Zukunftsvision entwickeln und die Verantwortung auf ein Führungstea

Geschrieben am 28-10-2006

Leipzig (ots) - Die Jungen Liberalen haben FDP-Chef Guido
Westerwelle aufgefordert, mit der starken Stellung der Liberalen in
Umfragen endlich etwas Konkretes anzufangen. Westerwelle müsse eine
eigene, mit ihm verbundene Vision entwickeln und die Partei in neue
Bündnisse und weg vom alleinigen Koalitionspartner CDU führen, sagte
JuLi-Chef Johannes Vogel der "Leipziger Volkszeitung"
(Sonnabend-Ausgabe) in einem Interview. Unter dem Titel "Armut
bekämpfen - Leistung ermöglichen" veranstalten die JuLis am
Wochenende in Jena ihren 33. Bundeskongress.

Das momentane Umfragehoch der FDP nütze der Partei nur dann etwas,
wenn sie es "verstetigen" könne. "Dazu braucht die FDP eine
thematische Verbreiterung und sie muss im Wettbewerb mit den anderen
Konkurrenten erkennbarer werden", meinte Vogel. Während sich die
anderen Parteien um neue Grundsatz-Debatten kümmerten, "passiert bei
uns seit dem Liberalismuskongress vor zwei Jahren nicht mehr viel".
Dabei wäre es wichtig, eine konkrete Vorstellung anzubieten, wie
beispielsweise die FDP sich eine liberale Gesellschaft im Jahr 2020
vorstelle.

"Guido Westerwelle sollte seine uneingeschränkt starke Rolle in
der Partei nutzen, um sich als noch immer jüngster aktiver
Parteivorsitzender mit einer konkreten Vision zu verbinden", meinte
Vogel. In ein paar Jahren seien alle anderen Parteichefs nur noch
Geschichte, aber er könne in der Verantwortung für die Umsetzung der
eigenen Vision bleiben. "Westerwelle muss diese einmalige Chance
nutzen, sich thematisch nach vorn wagen und sich eindeutig zu
erkennen geben", meinte Vogel. Zudem dürfe er nicht alles allein
machen wollen: "Für ihre Themenvielfalt braucht die FDP ein
Führungsteam, eine Schattenmannschaft, die bestimmte Themen
glaubwürdig mit Personen verbindet."

Vogel forderte die FDP auf, in Zukunft ohne Koalitionsaussage und
schon gar nicht mit einer vorhergehenden engen Bindung an die CDU in
Wahlen zu gehen. Die CDU sei doch als Regierungspartei nicht mehr
wieder zu erkennen. "Für die FDP kann das nur bedeuten:
Selbstständigkeit statt Abhängigkeit von diesem einen wankelmütigen
Partner." Das Rennen zwischen SPD und Union sei "völlig offen".

Die FDP habe einen guten Lauf, sie brauche keine
Koalitionsaussage. "Die Bürger wollen FDP pur erleben. Umso wichtiger
ist es, dass sich die FDP in ihrer Breite besser darstellt als
bisher. Insbesondere im Bereich der Sozialpolitik haben wir Nachhol-
und Darstellungsbedarf", meinte Vogel.

"Die FDP kommt als zu kalte Partei bei vielen Bürgern an",
beklagte der JuLi-Chef. "Wir dürfen nicht so wirken, als sei uns
zwischenmenschliche Solidarität egal. Viele Menschen haben Angst vor
dem, was die FDP fordert. Dabei wäre das gar nicht nötig. Wir wollen
ja den Sozialstaat nicht reformieren, um ihn abzuschaffen, sondern um
ihn zukunftsfähig zu machen."

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2

Rückfragen bitte an:
Leipziger Volkszeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/72626-2000


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