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Westdeutsche Zeitung: Neue Skandalfotos aus Afghanistan = von Wolfgang Radau

Geschrieben am 27-10-2006

Düsseldorf (ots) - Während die politische und die militärische
Führung der Bundeswehr weiter wunsch-denkt, bei den Skandal-Fotos aus
Afghanistan handle es sich um Einzelfälle, die man durch
"Nachsteuern" in den Griff bekommt, belegen täglich neue Beweisstücke
das Gegenteil. Der Grünen-Abgeordnete Ströbele spricht "von einigen
hundert Fotos", die noch im Umlauf seien - warum er sein Wissen erst
jetzt preisgibt, sagt er nicht. Aber genau das ist die zentrale Frage
zum Bundeswehr-Skandal: Wer hätte was wissen müssen? Wer hat was
gewusst, aber Stillschweigen bewahrt?

Das Unsägliche entwickelt sich nicht nur in der Ausnahmesituation
weit weg von zu Hause. In Coesfeld wurde am lebenden Objekt Verhör
unter Folter geübt, in Hammelburg Vergewaltigung und Hinrichtung
simuliert. In Ahlen wurde Geiselnahme durch Freischärler
durchgespielt alles in Vorbereitung auf Auslandseinsätze der
Bundeswehr. In Zweibrücken fand eine widerwärtige "Taufe" von
Soldaten für den Kongo statt - immer im Beisein von Vorgesetzten. Wo
deren Toleranzgrenze sei, fragt zu Recht der Wehrbeauftragte Robbe,
und meint nicht das Heer verantwortungsbewusster Vorgesetzter,
sondern die viel zu große Schar der Querschläger, die schon zu Hause
nur einen Grundwert kennen: Schnauze halten.

Im Zentrum für Innere Führung wird beklagt, die Bundeswehr könne
nicht Erziehungsdefizite von Familie und Schule ausgleichen. Wollen
wir wirklich sehenden Auges deutsche Soldaten in die Welt schicken,
denen Normen, Werte, Menschenbild egal sind - Hauptsache Abenteuer?
Der Wehrbeauftragte weist darauf hin, dass Moral, Ethik und
Grundrechte in Kabul ebenso gelten wie in Berlin und Hamburg. Die
Konsequenz kann nur sein: Wer das nicht gewährleistet, muss raus aus
dem Staats-Dienst.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=62556
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

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Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2526
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


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