(Registrieren)

Stuttgarter Nachrichten: Lammert: Gesetz soll Diäten regelmäßig prüfen - Bundestagspräsident: "Höhe und Entwicklung der Bezüge in eine nachvollziehbare Regelmäßigkeit bringen"

Geschrieben am 27-10-2006

Stuttgart (ots) - Bundestagspräsident Norbert Lammert regt eine
gesetzliche regelmäßige Prüfung der Abgeordnetendiäten an. "Ich
würde eine gesetzliche Regelung befürworten, die die Höhe und
Entwicklung der Bezüge in eine nachvollziehbare Regelmäßigkeit
bringt", sagte er im Interview mit den Stuttgarter Nachrichten
(Freitag). Das Gesetz solle andere Einkommensentwicklungen in anderen
Berufsfeldern berücksichtigen, nicht nur im öffentlichen Dienst.
"Alles, was nicht nachvollziehbar geschieht, zieht zwangsläufig den
Vorwurf der Willkür und der Selbstbedienung nach sich", so der
CDU-Politiker.

Das Bundesverfassungsgericht habe Ende der sechziger Jahre
angeregt, die Diäten auf steuerpflichtige Einkommen umzustellen. "Es
wird auch heute darauf bestehen, dass der Bundestag die für seine
Mitglieder geltenden Regelungen selbst beschließt. Aber daraus folgt
nicht zwangsläufig, dass er Jahr für Jahr oder alle drei oder sechs
Jahre die Bezüge ändert. Das könnte auch auf einem gesetzlich
geregeltem Verfahren basieren."

Der Parlamentspräsident sagte, die Besoldung für die Wahrnehmung
politischer Ämter bliebe hinter den Bezügen von Aufgaben jenseits der
Politik - mit vergleichbarer Bedeutung und Arbeitsbelastung - weit
zurück. "Im Übrigen hält sich das Mitleid der Öffentlichkeit über den
immer größeren werdenden Abstand der Bezüge des politischen Personals
in Grenzen." Das Drama der Parlamente sei, dass sie nach
Verfassungsrechtsprechung über die Bezüge ihrer Mitglieder selbst
entscheiden müssen. "Man kann sich über die Unregelmäßigkeit der
Anhebungen empören; dass aber irgendetwas geheim und undurchsichtig
geschieht, stimmt einfach nicht." Grundsätzlich könne die Besoldung
der Abgeordneten nicht unabhängig von Altersversorgung und
mandatsspezifischen Bedingungen diskutiert werden, so Lammert.

Der CDU-Politiker plädiert zudem dafür, dass auch
Bundestagskandidaten offen legen müssen, welchen Nebentätigkeiten sie
nachgehen. "Es gibt zwingende Gründe, den Wählern offen zu legen, ob
und welche andere Tätigkeiten ein Abgeordneter wahrnimmt. Ich halte
es sogar für wichtig zu fragen, ob gleiches nicht auch für Kandidaten
gelten muss. Drittens geht es darum, ob damit verbundene Einkünfte
auch veröffentlicht gehören."

Originaltext: Stuttgarter Nachrichten
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=39937
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_39937.rss2

Rückfragen bitte an:
Stuttgarter Nachrichten
Redaktion
Joachim Volk
Telefon: 07 11 / 72 05 - 7120
cvd@stn.zgs.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

36758

weitere Artikel:
  • Reiche: Klare Perspektive für Offshore-Windenergie Berlin (ots) - Anlässlich der heutigen 2. und 3. Lesung des Infrastrukturplanungsbeschleunigungsgesetzes im Deutschen Bundestag erklärt die Stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Katherina Reiche MdB: Mit der Neuregelung der Netzanschlusskosten für Offshore-Windenergieparks sind die Rahmenbedingungen für die Offshore-Windenergie deutlich verbessert worden. Die Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Offshore-Windstromerzeugung ist als wichtiges Ziel im Koalitionsvertrag von CDU, CSU und SPD vereinbart worden. mehr...

  • Fischbach: Familie und Freundschaft sind wichtiger als Geld Berlin (ots) - Anlässlich des Ersten Kinder-Werte-Monitors des Kindermagazins GEOlino in Zusammenarbeit mit UNICEF erklärt die Beauftragte für Kirchen und Religionsgemeinschaften, Ingrid Fischbach MdB: Für Kinder in Deutschland sind zwischenmenschliche Werte wie Freundschaft, Vertrauen und Zuverlässigkeit wichtiger als materielle Werte. Zu diesem Ergebnis kommt der erste repräsentative Kinder-Werte-Monitor, den das Kindermagazin GEOlino in Zusammenarbeit mit UNICEF und mit Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit mehr...

  • Heinen: Frauen- und Familienbild modernisieren Berlin (ots) - Anlässlich der Modernisierung des Grundsatzprogramms der CDU erklärt die Vorsitzende der Gruppe der Frauen der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Ursula Heinen MdB: Eine Modernisierung des Frauen- und Familienbildes im Grundsatzprogramm der CDU ist notwendig. Dies betrifft beispielsweise die Möglichkeit zur Erwerbstätigkeit von Frauen. Ein Wandel in Politik und Gesellschaft muss bewirken, dass Frauen auch beruflich die gleichen Chancen haben wie Männer und die Belastung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie nicht alleine mehr...

  • Engelen-Kefer: Rot-Grün hat Kommunen ausgeblutet Studio Friedman am 26.10.06, um 23:30 Uhr auf N24. Berlin (ots) - Berlin, 27.10.06 Die ehemalige DGB-Vizevorsitzende Ursula Engelen- Kefer hat der rot-grünen Koalition vorgeworfen, die Kommunen im Sozial- und Bildungsbereich finanziell ausgeblutet zu haben. In der N24-Sendung Studio Friedman vertrat sie am Donnerstag die Überzeugung, etwa mit der Senkung der Körperschaftsteuer für Kapitalgesellschaften sei Geld für Investitionen verloren gegangen. Das Geld wäre nötig gewesen für die Kommunen. Die Investitionen in die Infrastruktur der Kommunen seien in Deutschland viel niedriger mehr...

  • CSU-Landesgruppe / Silberhorn: EU-Kommission muss Votum des Bundestages ernst nehmen und danach handeln Berlin (ots) - Zur Ratifizierung des Vertrages über den Beitritt der Republik Bulgarien und Rumäniens zur EU erklärt der europapolitische Sprecher der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag, Thomas Silberhorn: Mit der Aufnahme Bulgariens und Rumäniens in die EU findet der Prozess der EU-Osterweiterung nach dem Fall des Eisernen Vorhangs seinen erfolgreichen Abschluss. Der Beitritt wird nicht nur die wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen beider Länder zur Bundesrepublik Deutschland und zur EU insgesamt beflügeln, sondern vor mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht