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NABU und PRO WILDLIFE: Dauerhafter Importstopp für Wildvögel

Geschrieben am 27-10-2006

Berlin (ots) - Am 27. Oktober jährt sich das Verbot der Einfuhr
von Wildvögeln in die EU. Es war verhängt worden, nachdem importierte
Papageien in einer englischen Quarantänestation an Vogelgrippe
starben. Das Verbot bewahrte bisher ca. 3,5 Millionen Tiere vor dem
Fang für europäische Vogelkäfige, bis Jahresende werden es 4
Millionen sein. Momentan soll der Einfuhrstopp bis Ende 2006 gelten.
"Es wäre absurd, die tödlichen Vogelimporte wieder aufzunehmen. Dem
muss endlich permanent ein Riegel vorgeschoben werden", so Daniela
Freyer von PRO WILDLIFE. NABU und PRO WILDLIFE fordern die
Bundesregierung auf, im Rahmen der deutschen EU-Präsidentschaft
entsprechende Schutzbestimmungen voran zu treiben.

Die Einfuhr von Wildvögeln bietet nicht nur die Gefahr der
Infektion mit Krankheitserregern wie der Vogelgrippe, sie ist auch
aus Tier- und Naturschutzgründen unverantwortlich. Die EU ist mit
Abstand der größte Importeur für Ziervögel aus freier Natur. Während
Fang und Handel europäischer Vögel seit 1979 streng verboten ist,
sind der Einfuhr exotischer Arten kaum Grenzen gesetzt. "Ohne das
derzeitige Einfuhrverbot wären für den EU-Markt bis Jahresende ca. 4
Millionen Wildvögel in Afrika, Asien und Südamerika eingefangen
worden," betont die PRO WILDLIFE Sprecherin. Viele Arten sind durch
die Plünderung bereits massiv dezimiert, z.B. Graupapageien und
Königsglanzstare in Afrika, Gelbscheitelbülbüls in Asien oder
Tukan-Bartvögel in Südamerika. Vorsichtig geschätzt stirbt die Hälfte
der Tiere beim brutalen Fang mit Netzen, Schlingen und Leimruten
sowie während der "Zwischenlagerung" bei Tierfängern und Exporteuren.
Viele überwinden den Schock der Gefangenschaft nicht und hören auf zu
fressen. Andere stecken sich -- zusammengepfercht in enge,
verschmutzte Käfige und massiv geschwächt -- mit Krankheiten an. Bis
zu 66% der wildgefangenen Afrikanischen Graupapageien sterben auf
diese Weise bereits vor dem Export.

"92% der Befragten in Deutschland lehnen nach einer aktuellen
Umfrage von BMRB International den Handel mit Wildvögeln ab, nur 2%
befürworten ihn", betont Leif Miller, Bundesgeschäftsführer des NABU.
Um den Handel trotz der Grausamkeit zu rechtfertigen, schieben
Händler und Politiker vor, die Menschen in Entwicklungsländern
bräuchten die Einnahmen aus dem Vogelhandel. Doch eine Analyse von
PRO WILDLIFE zeigt: Weniger als 4% des Umsatzes bleibt in den
Herkunftsländern, der Löwenanteil geht an Europas Tierhändler. Der
Bedarf an exotischen Vögeln könnte über Zuchttiere gedeckt werden,
sofern das Preisdumping auf Kosten der Wildbestände aufhört.
Vogelzüchter können im Preiskampf kaum mithalten, weil aus
Entwicklungsländern importierte Wildfänge erheblich billiger sind als
gezüchtete Tiere.

PRO WILDLIFE und NABU sowie zahlreiche weitere Natur- und
Tierschutzverbände fordern die Bundesregierung auf, die Weichen für
ein permanentes Ende des destruktiven Wildvogelhandels zu stellen,
wenn sie im Januar 2007 die EU-Ratspräsidentschaft übernimmt. Wie
aktuelle Zahlen aus mehreren Ländern belegen, hat die Unterbrechung
des Wildvogelhandels auch illegale Importe massiv einbrechen lassen.
"Die jetzt anstehende Diskussion über eine Verlängerung des
Importverbotes sollte von der Europäischen Kommission daher unbedingt
für eine nachhaltige Lösung genutzt werden," so der
NABU-Bundesgeschäftsführer.

Originaltext vom NABU Bonn

Originaltext: NABU
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6347
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6347.rss2

Für Rückfragen: Daniela Freyer, PRO WILDLIFE e.V., 0179-4332423
Markus Nipkow, NABU, 0228-4036-155


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