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Meidinger: "SPD-PDS-Schulreformpläne sind Verlierer-Modelle" / Philologenverband befürchtet neuen Schulkampf auf Kosten der Unterrichtsqualität und der Schüler

Geschrieben am 26-10-2006

Berlin (ots) - Mit völligem Unverständnis hat der
Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Heinz-Peter
Meidinger, auf den von der künftigen SPD-PDS-Koalition in Berlin
geplanten Einstieg in die Gemeinschaftsschule und die von der
SPD-Fraktion in Nordrhein-Westfalen geforderte Verlängerung der
Grundschulzeit und Schaffung von integrierten Orientierungsstufen und
Oberstufenzentren reagiert. "Sowohl die Gemeinschafts- oder
Gesamtschule als auch die Orientierungsstufe sind Modelle, die in
Deutschland bereits mehrfach gescheitert sind und zwar sowohl
leistungsmäßig als auch hinsichtlich der Akzeptanz durch Eltern und
Schüler. Dies haben nicht zuletzt die PISA-Ergebnisse in Deutschland
drastisch aufgezeigt. Diese Vorschläge gehen in die völlig falsche
Richtung: Zum einen beschäftigen sich SPD und PDS schon wieder nur
mit strukturellen Fragen, obwohl doch inzwischen alle wissen, dass
die Qualität der Schulen nur über eine inhaltliche Verbesserung
weiter zu steigern ist. Zum anderen schlägt die NRW-SPD dann mit der
Orientierungsstufe genau das Modell vor, das in Niedersachsen erst
kürzlich auf Drängen der Eltern abgeschafft worden ist", so der
DPhV-Bundesvorsitzende. Besonders pikant sei überdies, sagte
Meidinger, dass dabei auch noch das Gymnasium, das bei der
PISA-Studie zur internationalen Spitzengruppe gehörte, zerschlagen
werden solle. Dies zeige, dass es den Urhebern dieser Vorschläge um
wirkliche Qualitätsverbesserung wohl auch gar nicht gehe, sondern um
die Durchsetzung ideologischer Ziele.

Der DPhV-Vorsitzende: "Wir erleben derzeit leider die Rückkehr der
Ideologien in die Schulpolitik. Dabei hat PISA schonungslos
aufgezeigt, dass nicht die Struktur, sondern die Verbesserung der
Unterrichtsqualität im Zentrum der Bemühungen stehen muss. Seinen
Erfolg bei PISA verdankt Finnland seinem herausragenden individuellen
Förderprogramm und nicht der Struktur, denn auch die fünf Staaten,
die bei PISA am schlechtesten abgeschnitten haben, besitzen
integrierte Schulsysteme. Wollen wir uns dort einreihen?"

Fruchtlose Strukturdebatten lenken aus Sicht des Deutschen
Philologenverbandes den Blick von den wirklich bedeutsamen
inhaltlichen Fragen ab. Statt diese Debatten weiter zu führen und
damit die Zukunftschancen der Schülerinnen und Schüler aufs Spiel zu
setzen, sei es dringlicher, die Qualität des bestehenden Schulsystems
zunehmend weiter zu verbessern. Dazu gehöre, die vielfach geforderte
individuelle Förderung der Schülerinnen und Schüler in allen
Schulformen konkret werden zu lassen und die Umsetzung der
qualitätsorientierten Bildungsreformen wie etwa die Einführung der
Bildungsstandards nicht durch Scheindebatten zu gefährden.


Originaltext: Deutscher Philologenverband
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=57564
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_57564.rss2

Kontakt:

DPhV - Deutscher Philologenverband
Eva Hertzfeldt
Pressesprecherin
Telefon: 030 - 40 81 67 89
Mobil: 0172 - 305 08 67
EMail: presse@dphv.de


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