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Über eine Million Tiere stirbt jährlich an Plastikmüll im Meer / Greenpeace: Deutschland soll Meeresschutz in Europa durchsetzen

Geschrieben am 26-10-2006

Hamburg/Hawaii (ots) - Mehr als eine Million Seevögel und 100.000
Meeressäugetiere und Schildkröten gehen jährlich an den Überresten
von Plastikmüll zugrunde, der in den Ozeanen treibt. Die Tiere
ersticken in Sechserpackträgern, strangulieren sich mit treibenden
Netzresten oder verhungern, weil ihre Mägen mit Plastikteilen
verstopft sind. Davon ist die Tierwelt der Nordsee ebenso betroffen
wie die der pazifischen Gewässer vor Hawaii. Dort wird das
Greenpeace-Schiff "Esperanza" auf seiner "SOS Weltmeer"-Tour auf ein
besonderes Phänomen der globalen Verschmutzung der Meere aufmerksam
machen: einen Müllstrudel von der Größe Mitteleuropas, der durch die
dort vorhandenen Meeresströmungen angetrieben wird.

"Das Schicksal der Seevögel, die auf dem offenen Meer tödliche
Mengen an Plastikmüll fressen, steht für den respektlosen Umgang mit
dem in großen Teilen noch unbekannten Lebensraum Ozean", sagt
Stefanie Werner, Meeresexpertin von Greenpeace. "Die Vermüllung ist
eines der vielen Probleme, die dringend gelöst werden müssen.
Inzwischen gibt es Chancen, den Schutz der Meere voran zu bringen.
Die deutsche Bundesregierung kann dabei eine wesentliche Rolle
spielen."

Derzeit entsteht in der Europäischen Union eine Richtlinie für
eine Meeresstrategie, die einen erheblichen Fortschritt bedeuten
würde. Da Deutschland im ersten Halbjahr 2007 die
EU-Ratspräsidentschaft übernimmt, muss die Bundesregierung die Chance
nutzen und sich für einen starken Meeresschutz einsetzen.

Hauptverursacher des Mülls im Meer ist die internationale
Schifffahrt. Fischer landen oft nicht die Abfälle in europäischen
Häfen an, die in ihren Netzen landen, da sie häufig noch dafür
bezahlen müssen. Aber auch Haushalts- und Industrieabfälle fließen
über die Flüsse in die Ozeane. Nach einer Studie von
Meereswissenschaftlern der Nordseeanrainerstaaten gelangen jedes Jahr
20.000 Tonnen Müll in die Nordsee. Betroffen sind vor allem
Hochseevögel wie Eissturmvogel und Basstölpel. Rund 97 Prozent der
Nordsee-Eissturmvögel tragen rund 0,31 Gramm Plastikmüll im Magen.
Hochgerechnet auf den Menschen ist das die Menge einer Brotdose -
voll mit scharfkantigen Plastikresten.

Wie für die Eissturmvögel in der Nordsee ist der Plastikmüll auch
für die Albatrosse vor Hawaii eine tödliche Falle. Zwei von fünf
Layson-Albatross-Küken sterben auf einer der hawaiianischen Inseln
innerhalb der ersten sechs Lebensmonate, da ihr Magen zwar gefüllt
und ihr Hunger gestillt ist, ihre Hauptnahrung aber aus Plastik
besteht und keinerlei Nährstoffe enthält.

Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an
Stefanie Werner, Tel. 0151 - 145 33081, oder an
Pressesprecherin Cornelia Deppe-Burghardt, Tel. 0151 - 145 33087.
Ansprechperson auf der "Esperanza" ist Greenpeace-Meeresbiologe
Thilo Maack, Tel.: 0171 - 8780 841.
Fotomaterial erhalten Sie unter Tel. 040 - 30618 376.
Videomaterial unter Tel. 040 - 30618 375.
Internet: www.greenpeace.de

Originaltext: Greenpeace e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6343
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6343.rss2


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