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Rheinische Post: Halbherzige Renten-Reform

Geschrieben am 24-10-2006

Düsseldorf (ots) - Von Antje Höning

Franz Müntefering ist lernfähig. Als die Rürup-Kommission 2003 den
raschen Einstieg in die Rente mit 67 forderte, weil die Deutschen
immer älter und immer weniger werden, lehnte er dies ab. Als
Sozialminister hat er aber rasch eingesehen, dass ohne eine Anhebung
des Rentenalters die Beiträge explodieren und die Schaffung von Jobs
noch unattraktiver wird. Als Politprofi hat er dafür gesorgt, dass
diese wichtige Reform lautloser und rascher als das Gesundheits-Drama
über die Bühne geht. Die Unions-Spitze (mit Ausnahme des bayrischen
Populisten Stoiber) will ohnehin seit langem, dass die Rente mit 67
kommt. So zeigt die große Koalition, dass sie bei Überlebensfragen
der Sozialversicherung doch den nötigen Paradigmen-Wechsel schaffen
kann.
So weit die gute Nachricht. Die schlechte: Die Koalition bleibt auf
halbem Wege stehen. Die vielen Ausnahmen sorgen dafür, dass die
Rentenkasse durch die Rente mit 67 weniger stark entlastet wird, als
es möglich wäre. So geraten die Beiträge mittelfristig erneut unter
Druck. Die Rentenkassen vergessen nicht. Weil Ex-Sozialminister Blüm
nachhaltige Reformen verweigert hat, verlangen Rentenexperten nun den
Nachholfaktor, der viele Nullrunden bedeuten wird. Doch das traut
sich die Koalition angesichts von 20 Millionen Rentnern und Wählern
doch nicht. Deren Enkel werden dafür zahlen müssen.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30621
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30621.rss2

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Rheinische Post
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