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KBV-Chef übt scharfe Kritik an Gesundheitsreform / Köhler: Gesetz lässt Patienten und Ärzte im Stich

Geschrieben am 24-10-2006

Berlin (ots) - "Die Pläne zur Gesundheitsreform als
Wettbewerbsstärkungsgesetz zu verkaufen ist geradezu absurd.
Tatsächlich handelt es sich um das genaue Gegenteil, nämlich ein
Staatsmedizin-Einführungsgesetz!" Das sagte Dr. Andreas Köhler,
Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV),
heute auf einer Sondervertreterversammlung seiner Organisation. Diese
fand im Rahmen des außerordentlichen Ärztetages in Berlin statt.

Anstatt der versprochenen Stärkung eines sinnvollen Wettbewerbs
und einer angemessenen Vergütung für ärztliche Leistungen werde die
Unterfinanzierung zementiert und die Budgetierung fortgeführt: "Damit
ist eine noch nie gekannte Rationierung vorprogrammiert. Dieses
Gesetz lässt Patienten und Ärzte im Stich", urteilte der KBV-Chef.

Die gemeinsame Selbstverwaltung werde zu einer Mammutbehörde, so
Köhlers Kritik weiter. Das Gesetz schließe die Kassenärztlichen
Vereinigungen als wichtigsten Anbieter ambulanter ärztlicher
Leistungen willkürlich aus einem wichtigen Teil der Versorgung aus,
nämlich dem der selektiven Verträge. Besonders kritisierte der
KBV-Chef das Vorhaben der Regierung, private (PKV) und gesetzliche
Krankenversicherung (GKV) großteils gleichzuschalten. Die
Verringerung der Gelder für die ambulante Versorgung in der PKV auf
das Niveau der GKV führe zu einer Angleichung auf unterer Ebene.
"Allein das könnte einen Honorarverlust von mehr als 2,1 Milliarden
Euro pro Jahr bedeuten", verdeutlichte Köhler. Die Kosten pro
Arztpraxis blieben hingegen gleich hoch, da die Patienten ja
weitgehend gleich versorgt würden. "Das ist ein gigantisches
Arztpraxenvernichtungsprogramm!", warnte der KBV-Vorsitzende.

Die vollständige Rede Köhlers auf der Sondervertreterversammlung
der KBV findet sich im Internet unter
http://www.kbv.de/veranstaltungen/7457.html.

Originaltext: kbv Kassenärztliche Bundesvereinigung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=34021
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_34021.rss2

Kontakt:
Dr. Roland Stahl, Tel.: 030 / 4005 - 2202
Tanja Riepelmeier, Tel.: 030 / 4005 - 2240


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