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Wer das Wort "Unterschicht" ablehnt will das Problem verschleiern

Geschrieben am 24-10-2006

Bochum (ots) -

Laut einer aktuellen Repräsentativbefragung finden 66% der Bürger
die Ablehnung des Begriffs "Unterschicht" in der Debatte nicht
glaubwürdig

Wird der Begriff "Unterschicht" in der aktuellen Debatte lediglich
als diskriminierend gebrandmarkt, um einer ernsthaften Diskussion
über Armut und Arbeitslosigkeit in Deutschland zu entgehen? Das
denken jedenfalls 66% aller Bürger, wie eine
bevölkerungsrepräsentative Befragung im Auftrag des Forschungs- und
Beratungsinstituts com.X zeigt. Nur jeder Dritte glaubt, dass Akteure
aus Politik, Medien und Wissenschaft die Bezeichnung Unterschicht
wirklich als ausgrenzend empfinden und deshalb ablehnen.

Interessant: Es zeigen sich keine oder nur geringfügige
Unterschiede zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Weder das
Einkommen, das Bildungsniveau noch der Wohnort innerhalb Deutschlands
oder das Alter nehmen stärkeren Einfluss auf das Antwortverhalten.
Die eigene soziale Situation ist anscheinend wenig entscheidend
dafür, ob man andere Absichten hinter der Ablehnung des Begriffs
"Unterschicht" vermutet als das Bemühen um eine politisch korrekte
Ausdruckweise.

Der Begriff Unterschicht ist zumindest in der Soziologie durchaus
üblich, wenn auch nicht mehr unbedingt zeitgemäß. Unabhängig davon,
inwieweit das Wort "Unterschicht" tatsächlich diskriminierend ist,
wird aber deutlich, dass der Versuch, klare und verständliche
Begriffe für gesellschaftspolitische Problemfelder durch
verschleiernde Beschreibungen zu ersetzen, durchaus bemerkt wird.
Auch bei einem durchaus ernsthaften Bemühen um eine politisch
korrekte Ausdrucksweise sind gesellschaftspolitische Eliten gut
beraten zumindest klare und problemnahe Begriffe zu wählen. Ansonsten
wird weiterhin das - ja auch nicht ganz zu Unrecht bestehende -
Vorurteil schwindender Bürgernähe und wachsender Abgehobenheit
genährt.

Die aktuelle Befragung wurde von TNS Emnid im Auftrag des
Instituts com.X durchgeführt. com.X ist unter anderem für
Auftraggeber aus Politik und öffentlicher Hand forschend und beratend
tätig.


Originaltext: com.X Institut
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=56447
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_56447.rss2

Pressekontakt:

Fragen zur Befragung:
com.X Institut - Ehrenfeldstr. 34 - 44789 Bochum

Ansprechpartner:
Thomas Quast - Tel.: 0234/3250830 - Fax: 0234/3250831

Pressemeldung inklusive Grafik zur Befragung: www.comx-forschung.de


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