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Mitteldeutsche Zeitung: Rechtsextremismus/MZ-Gespräch Experte sieht rechtsextreme Parallelgesellschaften in allen Bundesländern

Geschrieben am 22-10-2006

Halle (ots) - Der Berliner Rechtsextremismusexperte Bernd Wagner
hält rechtsextreme Parallelgesellschaften für ein Phänomen, dass es
"in sämtlichen neuen Bundesländern gibt". In manchen sei es stärker
ausgeprägt, in anderen weniger stark, sagte der Kriminalist und
Leiter des Zentrums Demokratische Kultur in Berlin der in Halle
erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Montag-Ausgabe). Wagner
stimmte damit ausdrücklich der These von Sachsen-Anhalts
Innenminister Holger Hövelmann (SPD) zu, wonach sich eine solche
Parallelgesellschaft in dem Bundesland entwickelt hat. Es sei aber
nicht so, "dass der Osten komplett braun durchtönt ist", sagte
Wagner. Man Müsse deshalb unterschiedlich reagieren - mal mehr mit
Bildung und sozial-psychologischen Instrumenten, mal mehr mit der
Polizei.

Auch im Westen gibt es nach Ansicht Wagners solche Phänomene; "im
Süden aber deutlich weniger als im Norden". Wagner zufolge sind
rechte Parallelgesellschaften "politische oder kulturelle
Organisationsformen, etwa in Form von Kameradschaften. Diese
strukturieren Räume, sozial wie ideologisch." Dabei spiele auch Geld
eine Rolle. Es gebe darüber hinaus Milieus, "die völkisch sind und
politisch rechtsextreme Elemente enthalten".

In den Parallelgesellschaften finden sich nach Ansicht Wagners
auch Leute, "die sozial behaust sind, einen Job haben, Autos fahren
mit zwei Liter-Maschinen aufwärts, im Kirchenchor singen - und dann
bei passender Gelegenheit Leute verprügeln, Ausländer jagen oder
Bücher ins Feuer schmeißen". Wenn die Politik nicht reagiert sieht
Wagner "Schlimmes auf uns zu Kommen. Die Rechten werden nicht die
Macht übernehmen. Aber sie werden es uns außerordentlich schwer
machen." Die Dichte der Angriffe werde zunehmen und die Demokratie
zumindest auf kommunaler Ebene in Frage gestellt.

Originaltext: Mitteldeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=47409
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_47409.rss2

Rückfragen bitte an:
Mitteldeutsche Zeitung
Chefredakteur
Jörg Biallas
Telefon: 0345/565-4025


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