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Der Tagesspiegel: Elitewettbewerb: Austermann fordert, benachteiligte Unis nachträglich auszuzeichnen

Geschrieben am 17-10-2006

Berlin (ots) - Schleswig-Holsteins Wissenschaftsminister Dietrich
Austermann (CDU) fordert, in der ersten Runde des Elitewettbewerbs
"offensichtlich benachteiligte" Unis nachträglich mit Fördergeldern
auszuzeichnen. Wissenschaftlern sei nicht zuzumuten, ein weiteres Mal
das Auswahlverfahren durchzumachen, wenn ihre "Anträge besser waren
als die siegreichen Vorhaben", sagte Austermann dem "Tagesspiegel"
(Mittwochsausgabe). Das Auswahlverfahren kritisierte auch der
Darmstädter Elitenforscher Michael Hartmann. Es zeige sich, dass
angesichts der bisher geringen Leistungsunterschiede der Unis der
Entscheidungsprozess im Elitewettbewerb zumindest teilweise
"willkürlich" sei, sagte Hartmann.
Austermann und Hartmann reagierten damit auf einen Bericht des
"Tagesspiegels" (Dienstagsausgabe), demzufolge die Entscheidungen
unter den Wissenschaftlern in der Auswahlkommission des Wettbewerbs
umstritten und die Siegerunis nicht so überlegen waren, wie zunächst
behauptet wurde. Die Sitzungsunterlagen, die dem "Tagesspiegel"
vorliegen, werfen vielmehr die Frage auf, ob die Wissenschaftler
tatsächlich allein nach der Qualität der Anträge entschieden. So
wurde das für den Elitestatus entscheidende Zukunftskonzept der LMU
München durchaus auch kritisch bewertet. Einen Konflikt gab es unter
den Wissenschaftlern offenbar auch über den Elitestatus der TU
München, weil deren Cluster und Graduiertenschulen zunächst
Wackelkandidaten waren und nicht als eindeutig förderungswürdig
galten. Die Regeln des Wettbewerbs sehen vor, dass eine Universität
nur dann den Elitestatus erhalten kann, wenn sie mindestens ein
Forschungscluster und eine Graduiertenschule gewinnt.
Die Wissenschaftler gaben schließlich den Münchner Vorhaben den
Zuschlag - und verwehrten Vorhaben aus Tübingen, Kiel und der
Technischen Universität Berlin eine Förderung, obwohl sie von
internationalen Gutachtern zuvor teilweise deutlich besser bewertet
worden waren. Am Freitag war es bei der Schlussrunde des Wettbewerbs
zu einem Eklat gekommen, weil die Wissenschaftler den Politikern aus
Bund und Ländern die Mitsprache verwehrten. Eliteunis wurden die TU
und LMU München sowie die Uni Karlsruhe.

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=2790
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Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


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