(Registrieren)

Lebenshilfe und andere Verbände überzeugen Politiker / Umstellung vom Brutto- auf das Nettoprinzip in der stationären Eingliederungshilfe ist vom Tisch - Sozialhilfeträger muss weiter Kosten vorfinanz

Geschrieben am 17-10-2006

Marburg (ots) - Morgen entscheidet der Deutsche Bundestag über die
Reform der Sozialhilfe. Ein großer Streitpunkt ist die Frage, ob der
Sozialhilfeträger auch weiterhin für die Kosten behinderter Menschen,
die auf Förderung und Betreuung in Wohnheimen und vergleichbaren
Einrichtungen der Behindertenhilfe angewiesen sind,
vorleistungspflichtig ist. Die Bundesregierung hatte vorgeschlagen,
diese Verpflichtung des Sozialhilfeträgers aus dem Sozialhilfegesetz
(Sozialgesetzbuch Zwölftes Buch - SGB XII) zu streichen.

Sie hat sich jedoch am 16. Oktober in einer Anhörung des
Bundestagsausschusses für Arbeit und Soziales von Sachverständigen
und Vertretern der Behinderverbände überzeugen lassen, dass es nach
wie vor notwendig ist, die Kosten der stationären Eingliederungshilfe
vorzufinanzieren.

Dies sei - so der Vorsitzende der Bundesvereinigung Lebenshilfe,
Robert Antretter - ein großer Erfolg unserer politischen Arbeit: "Wir
konnten die Abgeordneten mit Beispielen aus der Praxis überzeugen,
wie wichtig es gerade für den Personenkreis geistig und mehrfach
behinderter Menschen ist, dass der Sozialhilfeträger erst vorleistet
und dann abrechnet."

Die meisten Menschen mit geistiger Behinderung sind alleine nicht
in der Lage, ihre Einkommens- und Vermögensverhältnisse so zu ordnen,
dass sie die Kosten ihrer Betreuung mit dem Träger der Einrichtung
selbst abrechnen und vereinbaren können. Diese Festsetzung der Kosten
muss der Sozialhilfeträger vornehmen und dann hinterher feststellen,
welche Eigenanteile der behinderte Mensch aufbringen muss. Die
rechtzeitige Förderung und Integration behinderter Menschen in die
Gesellschaft darf daran nicht scheitern!

Das Plenum des Deutschen Bundestages wird deshalb morgen einen
Gesetzentwurf zur Reform der Sozialhilfe (SGB XII - Änderungsgesetz)
verabschieden, der an der Vorleistungspflicht des Sozialhilfeträgers
festhält.

Originaltext: Bundesvereinigung Lebenshilfe
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=59287
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_59287.rss2

Pressekontakt:
Peer Brocke
Bundesvereinigung Lebenshilfe
für Menschen mit geistiger Behinderung e. V.
Raiffeisenstraße 18, 35043 Marburg
Tel. 06421/491-129, e-Mail: presse@lebenshilfe.de

oder Klaus Lachwitz, Leiter des Hauptstadtbüros der Lebenshilfe
Tel. 030/829998701


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

34922

weitere Artikel:
  • Durchbruch bei Pelztierverordnung / Agrarausschuss befürwortet strengere Vorschriften für Pelztiere Hamburg (ots) - Gestern hat der Agrarausschuss des Bundesrates dem bestehenden Verordnungsentwurf für Pelztiere mit überraschend breiter Mehrheit zugestimmt. Bereits am 3. November können die Länder die Vorgaben endgültig verabschieden. "Das Tauziehen um neue Haltungsstandards hat endlich ein Ende", sagt Dr. Marlene Wartenberg, Geschäftsführerin von VIER PFOTEN. "Aus Tierschutzsicht ist die Entscheidung zu begrüßen, denn nun sind die Pelzfarmer in der Pflicht, die neuen Vorgaben umzusetzen. Langfristiges Ziel von VIER PFOTEN bleibt ein Verbot mehr...

  • Der Tagesspiegel: Patientenbeauftragte kritisiert Gesundheitsreform: "Wir wenden uns ab von unseren eigenen Prinzipien" Berlin (ots) - Die Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Helga Kühn-Mengel (SPD) hat die geplanten Zuzahlungsregelungen bei der Gesundheitsreform heftig kritisiert. Der Passus über mögliche Zusatzbelastungen für Krebspatienten und andere Schwerkranke, die sich nicht an Vorsorgeuntersuchungen beteiligt haben oder "nicht therapiegerecht" verhalten, müsse aus dem Entwurf verschwinden, sagte die SPD-Politikerin dem Berliner "Tagesspiegel" (Mittwochsausgabe). "Wir wenden uns damit ab von unseren eigenen Prinzipien.Wir haben immer gesagt: mehr...

  • Der Tagesspiegel: Rumänische Justizministerin gegen CSU-Forderung zur Aussetzung von EU-Haftbefehl Berlin (ots) - Die rumänische Justizministerin Monica Macovei hat sich grundsätzlich dafür ausgesprochen, dass die Regelungen des europäischen Haftbefehls mit der Mitgliedschaft des Schwarzmeer-Staates ab dem 1. Januar 2007 auch für Auslieferungen nach Rumänien gelten müssen. Damit wandte sie sich gegen Forderungen aus der CSU, die auf Defizite im Rechtssystem Rumäniens und Bulgariens hingewiesen hatte. Der Arbeitskreis für Auswärtiges und EU-Angelegenheiten der CSU-Landesgruppe im Bundestag hatte verlangt, deutsche Staatsangehörige mehr...

  • Dött: Schutz der biologischen Vielfalt - Basis der Armutsbekämpfung Berlin (ots) - Anlässlich des heutigen Tages zur Bekämpfung der Armut erklärt die umweltpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Marie-Luise Dött MdB: Vor zehn Jahren hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen den 17. Oktober eines jeden Jahres zum Tag der Bekämpfung der Armut und die Dekade von 1996 bis 2006 zur Dekade der Armutsbekämpfung erklärt. Seither sind international viele Anstrengungen unternommen worden, die Lebenssituation der Armen vor allem in den Entwicklungsländern zu verbessern, und auch viele mehr...

  • Stuttgarter Nachrichten: SPD-Wehrexperte Arnold: Afghanistan-Mission vor dem Scheitern - "Nato muss Härte zeigen" Stuttgart (ots) - Der internationale Afghanistan-Einsatz steht nach Ansicht des verteidigungspolitischen Sprechers der SPD, Rainer Arnold, vor dem Scheitern. Die Nato müsse in der Bekämpfung des Drogenkrieges und der Korruption mehr Härte zeigen. In den Stuttgarter Nachrichten (Mittwoch) fordert Arnold von der Nato, das Ruder herumzureißen. "Das Ruder kann nur herumgerissen werden, wenn in den nächsten Monaten eine konzentrierte Kraftanstrengung gelingt und die Nato mit einer präzise abgestimmten Strategie geschlossen vorgeht." Bisher mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht