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Am Menschen vorbei / BPI kritisiert geplanten Verzicht auf medizinischen Fortschritt und Lebensqualität

Geschrieben am 16-03-2006

Berlin (ots) - "Mit Vernunft hat das nichts mehr zu tun. Chronisch
Kranken soll der Zugang zu modernen Therapien versagt werden. Es ist
zu befürchten, dass dies erst der Anfang von weiteren Ausgrenzungen
von Arzneimitteln aus dem Leistungskatalog der gesetzlichen
Krankenversicherung sein wird", erklärte heute Dr. Bernd Wegener,
Vorsitzender des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie,
anlässlich einer Pressekonferenz in Berlin. Hintergrund der
BPI-Kritik sind die Pläne des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA),
kurzwirksame Insulin-Analoga aus Kostengründen aus dem
Leistungskatalog der GKV zu streichen. Wegener beklagte zudem die
"zweifelhafte Auswertungsmethodik", auf die sich der G-BA in seiner
geplanten Entscheidung stützt.

„Statt das Gesundheitssystem vom Kopf wieder auf die Füße zu
stellen, wird versucht an der medizinischen Versorgung und der
Lebensqualität chronisch Kranker zu sparen. Damit würde den Patienten
in unverantwortlicher Weise Lasten aufgeschultert, die Ausdruck einer
versäumten Gesundheitsreformpolitik sind", so Wegener. Es gelte nicht
am, sondern mit Arzneimitteln zu sparen.

Insulin-Analoga stellen für Patienten mit Typ 2 Diabetes mellitus
eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität dar, weil diese
Medikamentengruppe, neben weiteren Effekten, die Patienten nicht an
bestimmte streng festgelegte Medikamenteneinnahme- und
Ernährungs-Intervalle binden. Vielmehr können Diabetiker ihren All-
und Arbeitstag den eigenen individuellen Bedürfnissen besser
anpassen, als bei der Einnahme von Humaninsulin. Dort muss ein
exakter zeitlicher Einnahme-Essabstand eingehalten werden.

"Mit der geplanten selektiven Ausgrenzung der modernen
Insulin-Therapie diskriminiert der G-BA Menschen, die heute noch auf
Humaninsulin eingestellt sind, zu Patienten 2. Klasse. Denn ihnen
soll zukünftig die Möglichkeit der Teilhabe am medizinischen
Fortschritt verwehrt werden", sagte Wegener. Dies widerspräche den
Grundrechtsprinzipen der Gleichbehandlung und der
Entscheidungsfreiheit. Außerdem würde das geplante Vorhaben des G-BA
die Therapiefreiheit des Arztes weiter einschränken.

Der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie e. V. (BPI)
vertritt mit seiner 50jährigen Erfahrung auf dem Gebiet der
Arzneimittelentwicklung, -zulassung und -vermarktung das breite
Spektrum der pharmazeutischen Industrie auf nationaler und
internationaler Ebene. Über 250 Unternehmen mit etwa 74.000
Mitarbeitern haben sich im BPI zusammengeschlossen. Dazu gehören
klassische Pharma-Unternehmen, Pharma-Dienstleister, Unternehmen aus
dem Bereich der Biotechnologie, der pflanzlichen Arzneimittel und der
Homöopathie/Anthroposophie.


Originaltext: BPI Bundesverb.d.Pharmazeut.Industrie
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=21085
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_21085.rss2


Pressekontakt:
Wolfgang Straßmeir
Tel. 030/27909-131
wstrassmeir@bpi.de


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