(Registrieren)

LVZ: Türkische Gemeinde appelliert an Merkel: Beitrittsprozess während der EU-Präsidentschaft planmäßig voranzutreiben / Westen zeigt sich permanent überheblich gegenüber dem Islam / Scharfe Kritik am

Geschrieben am 05-10-2006

Leipzig (ots) - Der Ehrenvorsitzende und Gründer der Türkischen
Gemeinde in Deutschland und Linkspartei-Abgeordneter im Bundestag,
Hakki Keskin, hat an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zum Auftakt
deren Türkei-Besuchs appelliert, den vereinbarten Beitrittsprozess
planmäßig voranzutreiben und dafür auch in der Zeit ihrer
EU-Präsidentschaft zu garantieren. In einem Interview mit der
"Leipziger Volkszeitung" (Donnerstag-Ausgabe) lobte Keskin die neue
Nachdenklichkeit der CDU-Politikerin in der Türkei-Frage, seit sie
Kanzlerin sei: "Frau Merkel hat ihre alte Position, seit dem sie
Bundeskanzlerin geworden ist, sehr stark überdacht." Sie betone, dass
Deutschland den Verträgen zwischen der EU und der Türkei treu bleiben
und die Beitrittsverhandlungen mit der Türkei weiterführen werde.
"Das ist eine Position, die auch die Türkei durchaus akzeptieren
kann."

Während der deutschen EU-Präsidentschaft im ersten Halbjahr 2007
"muss sie dafür sorgen, dass der Beitrittsprozess planmäßig
weiterläuft". Selbstverständlich müsse die Türkei Punkt für Punkt die
"Kopenhagener Kriterien" für den Beitritt erfüllen. "Derzeit kann man
die Türkei nur ermutigen, den Reformprozess konsequent
voranzutreiben. Das ist auch die Aufgabe der Bundesregierung."

Allerdings müsse sich niemand wundern, dass die Zahl der
EU-Anhänger in der Türkei deutlich zurückgegangen sei. "Viele
Menschen sagen nicht ganz zu Unrecht: Die Türkei wird im Vergleich zu
anderen Beitrittskandidaten nicht gleich behandelt. Es werden ihr zu
starke Sonderauflagen gemacht. Egal was die Türkei auch leistet, es
wird nie genügen", bemängelte Keskin.

Schuld an diesem Prozess des Auseinanderlebens trage nicht zuletzt
der überhebliche Westen. "Schauen Sie auf den Nahen Osten, auf den
Irak, auf diese permanent überhebliche Mentalität gegenüber dem
Islam. Für die Türkei stellt sich deshalb die Frage, wenn wir in
Europa nicht als gleichberechtigte Partner angesehen werden, weshalb
sollten wir dann unbedingt in einer solchen EU Mitglied sein."

Keskin kritisierte in diesem Zusammenhang massiv Papst Benedikt
XVI. wegen dessen umstrittener Regensburger Rede. "Wenn der Papst ein
Zitat verbreitet, dann muss er sich auch über die Folgen vorher klar
sein." Der Papst habe etwas zitiert, ohne sich von diesem Inhalt klar
zu distanzieren. "Mohammed, der Prophet der Muslime, hat für die
Menschheit also nur Schlechtes getan und nur Inhumanes geleistet und
Muslime haben ihren Glauben nur mit dem Schwert durchgesetzt. Noch
schlimmer kann keine Religion definiert werden", kritisierte Keskin.
Das habe aber mit der EU und der Türkei nichts zu tun. "Die Türkei
ist ein laizistischer Staat. Die Trennung von Staat und Religion hat
für die Türkei die höchste Priorität. Das ist ein unveränderliches
Recht."

Originaltext: Leipziger Volkszeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6351
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6351.rss2

Rückfragen bitte an:
Leipziger Volkszeitung
Büro Berlin

Telefon: 030/72626-2000


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

32959

weitere Artikel:
  • Amma, Indien's Mahatma, besucht Deutschland und die Schweiz Zürich (ots) - Sri Mata Amritanandamayi, besser bekannt als Amma kommt innerhalb ihrer Europatour auch nach Deutschland und in die Schweiz. Die 53-jährige Inderin ist bekannt dafür, dass sie 26 Millionen Menschen aller Nationalitäten und Religionen umarmt hat. Mit der Umarmung versuche sie, so Amma, die Menschen zu inspirieren, sich vermehrt für die Not in der Welt einzusetzen. Sie selber hat innert 30 Jahren eines der grössten Hilfswerke Indiens, eine NGO mit UNO-Konsultativ-Status aufgebaut. Für ihr humanitäres Engagement und ihre Bemühungen mehr...

  • Gesundheitsreformkompromiss - Pressestatement von Gregor Gysi am 05.10.06, 12.15 Uhr, Jakob-Kaiser-Haus, Raum 2732 - Goldener Saal Berlin (ots) - Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen, die Koalition hat sich in den frühen Morgenstunden auf einen Kompromiss zur Gesundheitsreform geeinigt. Der Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE., Gregor Gysi, möchte Sie über die Position der Linken zum Reformkompromiss informieren. Pressestatement von Gregor Gysi 05.10.2006, 12.15 Uhr Jakob-Kaiser-Haus Raum 2732 - Goldener Saal Ich würde mich freuen, Sie im Jakob-Kaiser-Haus begrüßen zu können und lade Sie herzlich zum Pressestatement ein. Mit freundlichen Grüßen mehr...

  • Kassenverbände sabotieren Vertragslösungen - Große Koalition muss Fehler im AVWG korrigieren Berlin (ots) - Die Spitzenverbände der Krankenkassen sabotieren ein wesentliches Ziel der Großen Koalition in der Arzneimittelversorgung. "Die Bundesregierung setzt auf Vertragslösungen zwischen Krankenkassen und Arzneimittelherstellern, gleichzeitig nehmen die Spitzenverbände durch maßlosen Preisdruck den Herstellern jeden Verhandlungsspielraum", erklärte Pro Generika-Geschäftsführer Hermann Hofmann. Dabei habe Deutschland bereits jetzt die günstigsten Generika-Preise unter den fünf wichtigsten Pharmamärkten in Europa. Hintergrund der Kritik mehr...

  • Dött/Liebing: Ozeane der Zukunft - Zukunft der Menschheit Berlin (ots) - Zum Ende der ersten internationalen Tagung des Kieler Forschungsnetzwerks "Ozeane der Zukunft", das vom 2. - 4. Oktober in Kiel stattgefunden hat, erklären die umweltpolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Marie-Luise Dött MdB und der zuständige Berichterstatter für Meeresumweltschutz im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit, Ingbert Liebing MdB: Die Bedeutung der Weltmeere für die Zukunft der Menschheit wächst ständig. Neue Rohstoffe und Energieträger finden sich auf dem Grund der Weltmeere. mehr...

  • CDU-Politiker Meyer kritisiert in Airbus-Krise Paris Zitat aus der N24-Sendung Links-Rechts mit Hajo Schumacher und Hans-Hermann Tiedje am 04.10.06, 23:30 Uhr auf N24. Berlin (ots) - Berlin, 05.10.2006 Der Unions-Wirtschaftsexperte Laurenz Meyer (CDU) wirft Paris vor, den in die Krise geratenen Flugzeughersteller Airbus "seit einiger Zeit" zu einem "französischen Projekt" machen zu wollen. "Da dürfen wir nicht darauf eingehen", sagte Meyer am Mittwochabend in der N24-Sendung "Links-Rechts". Airbus müsse ein europäisches Gemeinschaftsprojekt bleiben. Meyer betonte: "Der Standort Hamburg darf nicht abgehängt werden." Ansonsten müsse auch über finanzielle Konsequenzen nachgedacht werden: mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht