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Der Tagesspiegel: Porsche-Chef Wiedeking: "Wenn man richtig gut ist, kann man auch in Deutschland wettbewerbsfähig für den Weltmarkt produzieren"

Geschrieben am 01-10-2006

Berlin (ots) - Porsche-Chef Wendelin Wiedeking hat Managerkollegen
kritisiert, die dem Standort Deutschland den Rücken kehren. "Wenn wir
nur noch im Ausland fertigen wollen, was machen wir dann mit unseren
hiesigen Mitarbeitern? Die Unternehmen tragen doch eine Verantwortung
für diese Menschen", sagte er dem "Tagesspiegel" (Montagausgabe).
Einen direkten Bezug auf aktuelle Fälle wie die ehemalige
Handy-Produktion von Siemens, die vom taiwanischen Konzern BenQ in
die Insolvenz geschickt wurde, vermied Wiedeking zwar. Doch äußerte
er sich eindeutig zu der Managerverantwortung. "Jedes Unternehmen
braucht ein Geschäftsmodell, mit dem es ordentlich wirtschaften und
Gewinne erzielen kann. Und wenn das Geschäftsmodell nicht
funktioniert, dann liegt das nicht an den Werkern, sondern am
Management." Die einfachste Lösung sei dann immer, aus Deutschland
wegzugehen und woanders, wo es billiger sei, zu produzieren. "Für die
Kultur, in der wir groß geworden sind und in der man sich um die
Menschen kümmert, ist das aber zu wenig", kritisierte Wiedeking.
"Wenn man richtig gut ist, davon bin ich überzeugt, kann man auch in
Deutschland wettbewerbsfähig für den Weltmarkt produzieren."

Wiedeking schloss ein verstärktes Engagement des Sportwagenbauers
bei VW nicht aus. "Sobald die letzte Genehmigung der Kartellbehörden
vorliegt, werden wir unseren Anteil auf 25,1 Prozent aufstocken",
sagte der Porsche-Chef. "Damit halten wir eine Sperrminorität, mit
der man schon viel anfangen kann. Ob wir noch mehr Anteile und damit
auch mehr Einfluss wollen, werden wir intern diskutieren."

Der Porsche-Chef zeigte sich enttäuscht von der schwarz-roten
Bundesregierung. Schon vor acht Jahren sei er ein Verfechter der
großen Koalition gewesen. "Jetzt ist die Koalition da und hätte die
Mehrheit für Veränderungen", sagte Wiedeking. "Doch bisher ist noch
nicht allzu viel erreicht. Da hätte ich mir schon etwas mehr Mut
gewünscht." Der Politik fehle eine klare Vision für die Gesellschaft.
Wenn man den Bürgern keine positiven Perspektiven für die Zukunft
anbiete, dann gehe bei vielen die Angst um, eines Tages auf der
Verliererseite zu stehen. "Viele haben deshalb ihr Selbstbewusstsein
verloren und sehen zum Beispiel bei der Globalisierung nur noch die
negativen Seiten und nicht mehr die Chancen", sagte Wiedeking.

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=2790
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


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