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NABU: Merkel und Röttgen müssen in New York für Naturschutzabkommen werben

Geschrieben am 21-09-2010

Berlin/New York (ots) - Knapp vier Wochen vor Beginn der
Weltnaturschutzkonferenz im japanischen Nagoya (18.-29.10.) hat der
NABU an Bundeskanzlerin Merkel und Bundesumweltminister Röttgen
appelliert, sich für ehrgeizige Beschlüsse zur Rettung der
biologischen Vielfalt einzusetzen. Beide Politiker nehmen an der
Sitzung der UN-Vollversammlung zur Entwicklungs- und Umweltpolitik in
New York teil. Im "Internationalen Jahr der biologischen Vielfalt
2010" wird der Naturschutz bei den Beratungen am morgigen Mittwoch
eine besondere Rolle spielen.

Die Staats- und Regierungschefs tagen unter dem Dach der Vereinten
Nationen, um eine Zwischenbewertung der "Millennium-Entwicklungsziele
(MDGs)" vorzunehmen, die 2000 in New York verabschiedet wurden.
Danach sollte bis 2015 eine Trendwende bei der Bekämpfung von Hunger,
Armut und Umweltzerstörung erreicht werden. Fast in allen Bereichen
fällt die Zwischenbilanz ernüchternd aus.

"Armut und Unterentwicklung, aber auch der Klimawandel lassen sich
nur wirksam bekämpfen, wenn gleichzeitig die Natur geschützt wird.
Zum Beispiel ist das Schicksal von einer halben Milliarde Menschen
eng mit intakten Korallenriffen verknüpft, die nicht nur Sturmfluten
abmildern, sondern auch Kinderstube für viele Fischbestände sind.
Wälder und Moore binden Kohlendioxid, Sümpfe reinigen Abwasser, und
viele tropische Pflanzen werden noch wertvolle medizinische Stoffe
liefern, wenn sie nicht aussterben, bevor sie entdeckt werden", sagte
NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller.

Die globalen wirtschaftlichen Verluste durch das ungebremste
Artensterben werden seit dem Jahr 2000 auf 500 Milliarden US Dollar
beziffert. Ohne deutliche Mehranstrengungen werde sich der Schaden
bis 2050 auf sieben Prozent der weltweiten Wirtschaftsleistung
belaufen.

Von dem Treffen in New York erhofft sich der NABU entscheidende
Impulse für die anstehenden schwierigen Verhandlungen auf der
Weltnaturschutzkonferenz in Nagoya. "Nur wenn sich die Staatschefs
eindeutig dazu bekennen, die Vielfalt des Lebens auf unserem Planeten
retten zu wollen - und dafür auch Geld in die Hand zu nehmen, kann
vermieden werden, dass nach dem Klimagipfel in Kopenhagen auch der
Naturschutzgipfel in Nagoya scheitert", so Miller.

In einem Brief hatte NABU-Bundesgeschäftsführer Miller die
Bundeskanzlerin vor Ihrer Abreise gebeten, bei den Vereinten Nationen
ihr ganzes internationales Ansehen in die Waagschale zu werfen, um
die Vollversammlung zum Erfolg zu führen. Es müsse neben einem
Rettungsplan, um die "MDGs" doch noch bis 2015 zu erreichen,
gleichzeitig ein globaler Rettungsschirm für die biologische Vielfalt
gespannt werden. Ferner müsste das Treffen der Staatenlenker für die
Einrichtung eines Weltnaturschutzrates (Intergovernmental
Science-Policy Platform on Biodiversity and Ecosystem Services,
IPBES) grünes Licht geben. Dieses wissenschaftliche Gremium soll (wie
der Weltklimarat, IPCC) zu einer weltweiten, regierungsunabhängigen
Autorität in Fragen des Naturschutzes werden.

Im Internet zu finden unter www.NABU.de/weltnaturschutzkonferenz

Originaltext vom NABU

Originaltext: NABU
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6347
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6347.rss2

Pressekontakt:
Konstantin Kreiser, NABU-Referent für Internationale
Biodiversitätspolitik, mobil 0172-4179730.

NABU-Pressestelle, Telefon: 0 30.28 49 84-1510, -1500,
Telefax: 0 30.28 49 84-2500, E-Mail: Presse@NABU.de


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