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Demografischer Wandel ist eine Chance für Deutschland / Bundespolitik und Wirtschaft bekräftigen auf Zukunftsforum Langes Leben in Berlin: Es werden völlig neue Märkte und Lebenskonzepte entstehen

Geschrieben am 17-09-2010

Berlin (ots) -

- Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist
abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

Teilhabe an der Gesellschaft, mehr Lebensqualität und
größtmögliche Selbständigkeit bis ins hohe Alter - dies waren die
Forderungen auf dem Zukunftsforum Langes Leben, das gestern Abend in
Berlin zu Ende ging. Auf dem Kongress wurden am 15. und 16. September
unter Schirmherrschaft des Bundesfamilienministeriums (BMFSFJ) und
des Bundesforschungsministeriums (BMBF) neue Lösungen für mehr
Lebensqualität in einer Gesellschaft des langen Lebens vorgestellt.

"Wir steuern auf eine Gesellschaft des langen Lebens zu: mit viel
mehr rüstigen, aktiven Älteren, aber auch mit mehr Kranken und
Demenzkranken", erklärte Bundesfamilienministerin Kristina Schröder
am Mittwoch. "Sie alle verdienen die Chance, sich in die Gesellschaft
einzubringen, und die letzte Lebensphase möglichst selbstbestimmt und
mit so viel Lebensfreude wie möglich zu verbringen."

Die Politik hat bereits auf diese neue Herausforderung reagiert.
Das BMFSJ hat etwa ein eigenes Referat "Soziales Wohnen" gegründet
und fördert 30 Projekte, in denen Menschen generationenübergreifend
miteinander wohnen. Das BMBF forscht nach Angaben des
Parlamentarischen Staatssekretärs Thomas Rachel "für ein
selbstbestimmtes Alter in den Bereichen Mobilität, Gesundheit und
Wohnen". In Zusammenarbeit mit Gesundheitsstadt Berlin ist gerade das
Projekt "1.000 Wohnungen - Leben mit innovativer Technik" gestartet.
In dem mit 20 Mio. Euro geförderten Feldversuch werden 1.000
Wohnungen mit intelligenten Assistenzsystemen (AAL) ausgerüstet, die
Senioren dabei unterstützen, ihren Alltag zu Hause zu meistern. AAL
sind etwa Sensor-Systeme, die einen Sturz signalisieren oder beim
Verlassen der Wohnung dafür sorgen, dass Herd und Bügeleisen
ausgeschaltet werden.

Den Leitgedanken gesellschaftliche Teilhabe haben auch Branchen
wie IT/Kommunikation, Gesundheit, Tourismus und Wohnungswirtschaft
erkannt. Sie alle entwickeln derzeit zukunftsfähige Produkte und
Dienstleistungen für die Generation 60 plus, die immerhin jährlich
über eine Kaufkraft von rund 320 Milliarden verfügt und bald ein
Drittel der Bevölkerung stellt.

Wohnungen werden so gebaut, dass auch Familien mit Kindern darin
leben können. Und sie werden mit sozialen Betreuungsdiensten
verknüpft, barrierefrei umgebaut und mit intelligenter Technik
ausgestattet, wie etwa beim Konzept SOPHIA, das inzwischen bundesweit
vertrieben wird. "Keine Seniorengettos bitte", erklärte Lutz Freitag,
Präsident des Bundesverbandes deutscher Wohnungs- und
Immobilienunternehmen. "Ziel ist es, dass Menschen bis Pflegestufe 3
in der eigenen Wohnung weiterleben können."

Reiseveranstalter zeichnen ihre Reisen bewusst nicht als
Seniorenreisen aus, weil das für viele abschreckend wirkt. "Unsere
älteren Kunden buchen nur dann, wenn auch jüngere dabei sind", sagte
Guido Wiegand, Geschäftsführer von Studiosus Reisen. IT-Anbieter
passen Oberflächen und Funktionen von Smartphones und I-pads auf die
Bedürfnisse von Senioren an. "Der Touch Screen mit einfach
verständlichen Symbolen kommt bei unserer Zielgruppe viel besser an
als der Senioren-PC mit Maus und Tastatur", berichtete Bernd Klein,
Geschäftsführer der CIBEK technology GmbH. Und Internetanbieter wie
feierabend.de machen das Surfen im Netz auch für Ältere attraktiv.

Das Zukunftsforum ließ keinen Zweifel daran, dass es Ideen und
technische Innovationen in Hülle und Fülle gibt. Doch vielfach
mangelt es noch an der Umsetzung. Gerade an den Schnittstellen
Wohnen, Pflege, Krankenversicherung bestehen noch erhebliche Hürden.
"Hier müssen flexiblere Strukturen geschaffen werden, auch auf
Gesetzesbasis", betonte Franz Knieps von der Wiese Consult GmbH.
Sinnvoll sei etwa ein Innovationsfonds für Krankenkassen, aus dem
zukunftsfähige Versorgungsleistungen bezahlt werden könnten.

Die Pflegekassen übernehmen zwar heute schon einen Teil der Kosten
für den pflegegerechten Wohnungsumbau. Für telemedizinische
Anwendungen hingegen gibt es derzeit kein Vergütungssystem;
Telemonitoringlösungen wie sie vom Medizintechnikunternehmen
Biotronik für die 1,5 Millionen Menschen mit einen implantierten
Herzschrittmacher oder Defibrillator, angeboten werden, werden
bislang nur von einzelnen Kassen erstattet. "Obwohl die Kassen durch
Telemonitoring Millionen einsparen können, müssen wir noch viel
Überzeugungsarbeit leisten", meinte Dr. Manfred Elff, Geschäftsführer
der Biotronik GmbH.

Auf dem Zukunftsforum wurde deutlich: In vielen Bereichen fehlt es
noch an geeigneten Strukturen und tragfähigen wie finanzierbaren
Konzepten. Doch der erste Schritt zum Umbau der Gesellschaft ist
getan. Wie Staatssekretär Thomas Rachel zeigten sich die meisten
Experten überzeugt: "Deutschland wird nicht trotz, sondern wegen des
demografischen Wandels zukunftsfähig bleiben." Ulf Fink, Initiator
der Initiative Deutschland - Land des Langen Leben, drückte es so
aus: "Die Demografie ist der Wachstumsmotor des. 21. Jahrhunderts."

Ziel des Zukunftsforums ist es, Impulse für einen gesellschaftlich
und wirtschaftlich erfolgreichen Umgang mit dem demografischen Wandel
zu geben. Das nächste Zukunftsforum Langes Leben findet am 7. und 8.
September 2011 in Berlin statt.

Originaltext: Gesundheitsstadt Berlin
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58547
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_58547.rss2

Pressekontakt:
Dr. Franz Dormann
Gesundheitsstadt Berlin GmbH
Französische Straße 23
10117 Berlin
Fon +49 (0)30 - 7001 176 - 20
Fax +49 (0)30 - 7001 176 - 11
E-Mail: office@gesundheitsstadt-berlin.de
Internet: www.gesundheitsstadt-berlin.de

Weiter Informationen unter: www.zukunftsforum-langes-leben.de


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