(Registrieren)

Neue Westfälische (Bielefeld): Eklat beim EU-Gipfel Ein Satz zuviel DETLEF FECHTNER, BRÜSSEL

Geschrieben am 16-09-2010

Bielefeld (ots) - EU-Kommissarin Viviane Reding hat Recht, wenn
sie die französische Regierung wegen deren mehr als fragwürdigen
Umgang mit den Roma anbellt. Sie hat sogar Recht, wenn sie dabei über
den üblichen Diplomaten-Jargon hinausgeht. Aber Reding hat kein Recht
dazu, die gegenwärtige Ausweisung von Roma aus Frankreich in die Nähe
der Verbrechen der Nationalsozialisten im zweiten Weltkrieg zu
rücken. Genau das aber hat sie getan und damit einen Satz zuviel
gesprochen. Denn auf diese Weise hat sie andere Regierungen - auch
die deutsche - dazu gebracht, auf Distanz zu ihr zu gehen. Die
Europäische Union funktioniert - so wie sie funktioniert - nur
deshalb, weil es eine unausgesprochene Übereinkunft gibt, kein
Mitglied zu beleidigen, in die Ecke zu stellen oder dessen Interessen
zu ignorieren. Man kann das langweilig finden, weil laute Duelle
publikumswirksamer sind als das leise Ringen nach Lösungen. Aber
dieser Umgang miteinander bewirkt, dass die EU letztlich doch immer
wieder vorankommt und gemeinsam Lösungen für Probleme findet -
hoffentlich bald auch für die Sorgen der Roma.

Originaltext: Neue Westfälische (Bielefeld)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65487
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65487.rss2

Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

289847

weitere Artikel:
  • Neue Westfälische (Bielefeld): Freihandelsabkommen mit Südkorea Konkurrenz ist unaufhaltsam MARTIN KRAUSE Bielefeld (ots) - Die Kunden werden profitieren: Auf diesen schlichten Nenner bringt der Sprecher einer amerikanischen Automarke, die in Südkorea produziert, den Abbau der Zollschranken. Die großen Autokonzerne, sie verkörpern die globalisierte Welt, in der Zollbarrieren der pure Anachronismus sind, ein Überbleibsel der Nationalstaaterei. Zölle behindern den freien Warenverkehr. Wer an die wohlfahrtssteigernde Wirkung der Märkte glaubt, kann Zölle nur als Wegelagerei empfinden, als altmodisch und überholt. Schutzzölle päppeln mehr...

  • Neue Westfälische (Bielefeld): Papstbesuch in Großbritannien In heikler Mission JOCHEN WITTMANN, LONDON Bielefeld (ots) - Es gehört zur erklärten Mission seines Pontifikats: die moderne Gesellschaft vor den Gefahren des Säkularismus zu warnen. Jetzt hat sich Benedikt XVI. bei seinem Staatsbesuch in Großbritannien einer besondere Herausforderung gestellt. Er hat es ja nicht nur mit einem Land zu tun, in dem der anti-katholische Reflex tiefe Wurzeln hat. Nach der Abspaltung von Rom vor fast einem halben Jahrtausend setzte in England eine Verfolgung von "Papisten" ein, die generell als Staatsfeinde betrachtet wurden. Noch heute gebietet mehr...

  • WAZ: Papst äußert sich zum Missbrauch - Fehler des Unfehlbaren - Kommentar von Angelika Wölk Essen (ots) - Noch bevor Benedikt XVI. britischen Boden betrat, hatte er einen bedeutenden Schritt getan. Er hat klare Worte für den Skandal gefunden, der die katholische Kirche so tief erschüttert: den Missbrauch von Kindern und Jugendlichen durch Geistliche. Jetzt gab Benedikt zu, dass er, dass der gesamte Vatikan, Fehler gemacht habe. Eine Geste, auf die so viele Menschen seit Monaten gewartet haben. Worte, die gut tun. Endlich. Sicher, Benedikt hat um Verzeihung gebeten, er hat Bischöfe, die in diesen verbrecherischen Sumpf mehr...

  • WAZ: Europa streitet um die Roma - Ein Satz zu viel - Kommentar von Detlef Fechtner Essen (ots) - Die EU-Kommissarin Viviane Reding hat recht, wenn sie die französische Regierung wegen deren mehr als fragwürdigen Umgang mit den Roma anbellt. Sie hat sogar Recht, wenn sie dabei über den üblichen Diplomaten-Jargon hinausgeht. Aber Reding hat kein Recht dazu, die gegenwärtige Ausweisung von Roma aus Frankreich in die Nähe der Verbrechen der Nationalsozialisten zu rücken. Genau das aber hat sie getan und damit einen Satz zu viel gesprochen. Denn auf diese Weise hat sie andere Regierungen - auch die deutsche - dazu gebracht, mehr...

  • Westdeutsche Zeitung: Darum ist es richtig, dass Deutschland Häftlinge aufnimmt = von Lothar Leuschen Düsseldorf (ots) - Zugegeben, ein wenig Unwohlsein beschleicht einen doch bei dem Gedanken, dass seit gestern inklusive dem Deutsch-Türken Murat Kurnaz nun drei ehemalige Häftlinge des US-Gefängnisses Guantanamo in Deutschland leben. Zwar haben die Geheimdienste der USA den dreien in sicher stundenlangen und kaum zimperlichen Verhören keine Terrorpläne oder gar die Beteiligung an den Anschlägen vom 11. September 2001 nachweisen können. Aber Selbstmordattentäter verbreiten rund um den Globus soviel Angst und Schrecken, dass auch mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht