(Registrieren)

WAZ: Experten sehen Chancen für neue Rechtspartei kritisch

Geschrieben am 11-09-2010

Essen (ots) - Experten sind skeptisch, was die Gründung einer
Partei rechts der CDU angeht. Derartige Befürchtungen waren nach
jüngsten Umfragen und Warnungen aus der Union aufgetaucht.
Hintergrund sind Thilo Sarrazins Thesen zur Integration und der
Rückzug Erika Steinbachs aus dem CDU-Vorstand. Steinbach war wegen
ihrer umstrittenen Äußerung zur Rolle Polens im zweiten Weltkrieg
scharf kritisiert worden. Für den Essener Politikwissenschaftler
Claus Leggewie wären alle "Zutaten" für eine rechtspopulistische
Partei vorhanden: "Ein breites, ressentiment-geladenes Thema - Islam
- , die Integrationsschwäche beider Volksparteien, die mediale
Dauer-Aufmerksamkeit und eine Krisenstimmung, in der viele
vermeintliche ,Opfer' mit einem angeblichen ,Märtyrer'
kommunizieren." Was fehle, sei eine charismatische
Führerpersönlichkeit, sagte er den Zeitungen der WAZ-Mediengruppe
(Samstagsausgabe). Dagegen stuft Parteienforscher Ulrich von Alemann
von der Uni Düsseldorf die Chancen für eine rechtspopulistische
Partei "mittelfristig als sehr gering ein". Den Zeitungen der
WAZ-Mediengruppe (Samstagsausgabe) sagte er, dass allein die
Fünf-Prozent-Hürde die Neugründung von Parteien erschwere. Hinzu
komme, dass Parteien am rechten und linken Rand, "die Querulanten
ihres Spektrums anziehen", was zur Selbstzerfleischung führe.
Allenfalls auf kommunaler Ebene könnten sie kurz Erfolge feiern: "Was
lokal bei Pro Köln geklappt hat, ist bei Pro NRW schon nicht mehr
aufgegangen." Das Umfrage-Ergebnis, nach dem eine
Thilo-Sarrazin-Partei 18 Prozent der Wählerstimmen erhalten würde,
hält von Alemann ebenso für nicht aussagekräftig wie der Leiter des
Meinungsforschungsinstituts Forsa, Manfred Güllner: "Es gibt immer
ein latentes Potenzial von über zehn Prozent, das eine rechte Partei
wählen würde. Aber ein solches Ergebnis gab es auch bei Umfragen nach
einer völlig fiktiven Partei." Ein echtes Wählerpotenzial sei
bundesweit nicht vorhanden. Den Gegenbeweis möchte Rene Stadtkewitz
antreten. Der aus Berliner CDU-Fraktion ausgeschlossene
Islamkritiker hat am Freitag die Partei "Die Freiheit" gegründet,
mit der er 2011 bei der Landtagswahl in Berlin antreten will.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

288782

weitere Artikel:
  • Rheinische Post: Kfz-Wechselkennzeichen kommen bis Mitte 2011 Düsseldorf (ots) - Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hat die Einführung von Kfz-Wechselkennzeichen angekündigt. "Die Abstimmung läuft. Ich rechne mit der ersten Hälfte des nächsten Jahres", sagte Ramsauer der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagsausgabe). Dann könnten Autofahrer ein einziges Kennzeichen abwechselnd an mehrere Fahrzeuge in ihrem Besitz anstecken. Es dürfe aber nur jeweils ein Fahrzeug benutzt werden; die anderen müssten in dieser Zeit auf privatem Grund geparkt sein. Originaltext: mehr...

  • Rheinische Post: Verkehrsminister Ramsauer sieht kaum Chancen für Mopedführerschein für 15-Jährige Düsseldorf (ots) - Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) räumt dem Mopedführerschein für 15-Jährige keine großen Chancen ein. "Ich will die Idee nicht abwürgen, aber ich bin sehr skeptisch", sagte Ramsauer der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagsausgabe). Der Führerschein für 15-Jährige sei nach EU-Recht zwar möglich, doch warnten alle Experten davor. "Ich habe mir Unfallstatistiken anderer Länder angeschaut. Der Befund ist klar: Je jünger die Fahrer sind, desto leichtsinniger sind sie und desto mehr mehr...

  • Der Tagesspiegel: Wowereit: Sarrazin soll SPD verlassen Berlin (ots) - Berlin - Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hat an Thilo Sarrazin appelliert, sein SPD-Parteibuch freiwillig zurückzugeben. Dem Berliner "Tagesspiegel" (Sonntag-Ausgabe) sagte er: "Sarrazin könnte der SPD einen Dienst erweisen und nach seinem Rückzug aus der Bundesbank auch die SPD verlassen." Wowereit fügte hinzu: "Klar ist doch, dass er den Grundkonsens unserer Partei nicht teilt." Zur Zustimmung für Sarrazin in Teilen der Bevölkerung sagte Wowereit: "Zuspruch erhält er, weil es in allen Schichten mehr...

  • Der Tagesspiegel: Wowereit will härtere Gangart gegenüber den Grünen Berlin (ots) - Berlin - Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hat sich für eine härtere Gangart seiner Partei gegenüber den Grünen ausgesprochen. "Es gibt keinen Anlass zur Schonung", sagte der stellvertretende SPD-Vorsitzende dem Berliner "Tagesspiegel" (Sonntagausgabe) mit Blick auf den Höhenflug der Öko-Partei in den Umfragen. In bestimmten großstädtischen Milieus mit guten Einkommen und guter Bildung habe sich die Affinität zu den Grünen bundesweit seit Jahren verstärkt. "Die SPD tut gut daran, diese Entwicklung mehr...

  • Der Tagesspiegel: Schavan: Modernisierung der CDU erzeugt Abschiedsschmerz Berlin (ots) - Berlin - Vor der Klausurtagung der CDU-Führung an diesem Wochenende hat die stellvertretende CDU-Vorsitzende Annette Schavan mehr Kommunikation über den Kurs der Partei mit Basis und Anhängern gefordert. "Wir erleben im Augenblick einen Modernisierungsprozess bei vielen Themen", sagte Schavan dem Tagesspiegel (Samstagsausgabe). Dieser Prozess sei nicht umkehrbar. Er erzeuge jedoch bei vielen Mitgliedern und Anhängern so etwas wie einen "Abschiedsschmerz" von Positionen früherer Zeiten. Solche Verlusterfahrungen, mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht