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Neue OZ: Kommentar zu Vertriebene / CDU / Steinbach

Geschrieben am 09-09-2010

Osnabrück (ots) - Rückzug zu begrüßen

Seit 5.45 Uhr wird zurückgeschossen: So meldete Adolf Hitler den
Angriff auf die polnischen Stellungen auf der Westerplatte. Erika
Steinbach erinnert unwillkürlich an diese propagandistische Umkehr
der Tatsachen, wenn sie Polens Teilmobilmachung vom März 1939 in
einen auch nur rudimentären kausalen Zusammenhang mit dem deutschen
Angriff rückt.

Dieser in der Tat erfolgte militärische Schritt muss nicht zum
ersten Mal als revanchistisches Vehikel herhalten. Er zählt zu den
Klassikern der verharmlosenden Rhetorik. Steinbach weiß das,
schließlich bewegt sie sich auch in Kreisen, die solches tun. Eine
offizielle deutsche Mobilmachung war zuvor übrigens gar nicht
erfolgt, auch keine Kriegserklärung, sondern bekanntlich lag das auf
harmlos getrimmte Schulschiff "Schleswig-Holstein" zum
Freundschaftsbesuch in der freien Stadt Danzig, als es den 2.
Weltkrieg eröffnete. Die Polen hatten zuvor das einzig Richtige getan
und Vorsorge getroffen: Litauen hatte das Memelland ans Reich
abgetreten, deutsche Truppen marschierten in Prag ein. Die Gefahr lag
in der Luft.

Dass der Streit um Steinbachs Spruch und dessen Deutung nun zu
ihrem teilweisen Rückzug aus der CDU-Spitze führt, ist zu begrüßen.
Immer wieder eckt sie an, weil sie spaltet, statt zu versöhnen, weil
sie nachvollziehbare Trauer um die verlorene Heimat in ein allzu
ruppiges Auftreten kleidet. Auch wenn sie aufrichtig für die
Vertriebenen kämpft, erreicht sie so häufig das Gegenteil ihrer Ziele
und weckt regelmäßig Unverständnis.

Originaltext: Neue Osnabrücker Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/58964
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Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207


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