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Endspurt bei der Partikelfilternachrüstung: Deutsche Umwelthilfe mahnt zur Eile

Geschrieben am 31-08-2010

Berlin (ots) - Nur noch vier Monate greift die Bundesregierung
Dieselfahrern finanziell unter die Arme - Förderprogramm endet am
31.12.2010. Fahrer ungefilterter Diesel-Pkws und leichter
Nutzfahrzeuge können sich bis Jahresende noch 330 EUR Barprämie
sichern - Das Geld reicht noch für ca. 104.000 Nachrüstungen in den
verbleibenden vier Monaten - DUH sieht für 2011 eine breite
"Scharfstellung" der Umweltzonen auf ausschließlich Fahrzeuge mit
grüner Plakette wegen Auslaufen der EU-Übergangsfrist

Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) ruft angesichts des
derzeitigen Förderstopps bei der Partikelfilter-Nachrüstung
betroffene Autofahrer dazu auf, ungefilterte Dieselfahrzeuge zügig
mit einem Partikelfilter nachrüsten zu lassen. "Erfahrungsgemäß
findet zum Jahresende ein Run auf die Werkstätten statt. Das kann
lange Wartezeiten bedeuten - und im Extremfall dazu führen, dass dann
die Nachrüstung nicht mehr gefördert wird", so Jürgen Resch,
Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH).

Die DUH ermuntert private Dieselfahrzeughalter und Unternehmen mit
leichten Diesel-Nutzfahrzeugen bis 3,5 Tonnen, die noch freien
Fördermittel auszuschöpfen. In 2010 können rund 160.000 Nachrüstungen
gefördert werden. Aktuell wurden beim Bundesamt für Wirtschaft und
Ausfuhrkontrolle (BAFA) 56.236 Förderanträge gestellt (Stand
31.08.2010) - es sind also noch Fördermittel für rund 104.000
Fahrzeuge nicht abgerufen, die Ende des Jahres verfallen. "Seit
Anfang 2010 wurden erstmals auch kleine Handwerksbetriebe und
Einzelhändler bei der Nachrüstung ihrer Transporter finanziell
unterstützt. Dies ist ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der
Luftqualität in den Städten und damit der Gesundheit der Bürgerinnen
und Bürger - aber auch zur wirtschaftlichen Entlastung des
Mittelstandes", sagte Resch.

Für das zweite Quartal 2011 rechnet die DUH mit einer drastischen
Verschärfung der Einfahrtbestimmungen für viele Umweltzonen. "Viele
Kommunen verdrängen derzeit das Auslaufen der von der EU eingeräumten
Übergangsfristen. Das kürzlich vom Verwaltungsgerichtshof Mannheim
bestätigte Stuttgarter Urteil, wonach ein Bürger eine vorzeitige
Verschärfung der Stuttgarter Umweltzone durchsetzte, wird nach
Informationen der DUH zu ähnlichen Klagen betroffener Bürger in den
Städten führen, die nicht freiwillig ihre Umweltzone zumindest auf
'Einfahrt nur mit grüner Plakette' scharfstellen," so Resch. In
Deutschland gibt es derzeit 42 Umweltzonen mit dem Ziel der
Verbesserung der Luftqualität, in denen nur die Einfahrt mit einer
Feinstaub-Plakette erlaubt ist. In 2011 kommen mindestens zwei neue
Umweltzonen in Leipzig und Markgröningen hinzu; weitere Umweltzonen
werden voraussichtlich in Halle, Magdeburg und Regensburg
eingerichtet. In Berlin und Hannover dürfen seit 2010 bereits nur
noch Fahrzeuge mit grüner Plakette fahren; in 2011 kommen Leipzig (1.
März) und Bremen (1. Juli) hinzu. Fahrer, die ihr Dieselfahrzeug mit
einem Dieselrußfilter nachrüsten und so die grüne Plakette erhalten,
erreichen somit eine klare Wertsteigerung. Zudem sparen sie an der
Kfz-Steuer, da sie den Malus auf ungefilterte Dieselfahrzeuge in Höhe
von 1,20 EUR pro m³ Hubraum vermeiden.

Dieselruß verursacht Atemwegs- und Herz-Kreislauferkrankungen.
Allein in Deutschland sterben nach Schätzungen der
Weltgesundheitsorganisation WHO jährlich etwa 70.000, in der EU
insgesamt eine halbe Million Menschen vorzeitig infolge von
Feinstaubbelastungen. Zudem verstärken Dieselruß-Emissionen der
Nordhalbkugel auch den Klimawandel, weil sie sich insbesondere auf
dem arktischen Eis und den Hochgebirgsgletschern als "Grauschleier"
niederschlagen und dort die Eisschmelze beschleunigen. "Die
Streichung der Nachrüstförderung ist klima- und gesundheitspolitisch
verantwortungslos", so Resch.

Originaltext: Deutsche Umwelthilfe e.V.
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/22521
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_22521.rss2

Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer, Deutsche Umwelthilfe e.V.,
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Mobil.: 0171 3649170, resch@duh.de

Dr. Gerd Rosenkranz, Leiter Politik und Presse, Deutsche Umwelthilfe
e.V., Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Mobil: 0171 5660577,
Tel.: 030 2400867-0, Fax: 030 2400867-19, E-Mail: rosenkranz@duh.de


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