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Erst studieren, dann zahlen: Stifterverband begrüßt nachgelagerte Studiengebühren oder "Akademikersteuer"

Geschrieben am 31-08-2010

Essen (ots) -

- Querverweis: Eine Grafik "Studiengebühren: kein Einfluss auf die
Studierneigung nachweisbar" liegt in der digitalen Pressemappe
zum Download vor und ist unter
http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar -

Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft macht sich für
nachgelagerte Studiengebühren stark. Generalsekretär Andreas Schlüter
sagt dazu: "Das Zahlen nach dem Studium ist eine gute Alternative.
Sei es in Form von nachgelagerten Studiengebühren, sei es in Form
einer Akademikersteuer. Die Studierenden zahlen für ihr Studium in
dem Augenblick, in dem sie von ihm profitieren. Und wenn sie nicht
profitieren, weil ihr Einkommen zu niedrig ist, zahlen sie auch
nicht. Das ist fair." Über eine Extra-Akademikersteuer von fünf
Prozent auf die Einkommen von Hochschulabsolventen, wie sie derzeit
in Großbritannien kontrovers debattiert werde, sollte auch in
Deutschland diskutiert werden, so Schlüter. Wenn es um die
nachhaltige finanzielle Absicherung des deutschen
Wissenschaftsstandortes gehe, dürfe es keine Denkverbote geben.

Gestützt wird die Forderung durch aktuelle Befunde aus Hamburg.
Dort haben die Studierenden die Möglichkeit, erst nach ihrem Studium
die Gebühren zu zahlen. Rund die Hälfte der Hamburger Studierenden
macht davon Gebrauch. Dass dieses Modell ein Vorbild sein kann,
untermauert auch der in Kürze erscheinende Ländercheck
"Studiengebühren" des Stifterverbandes. So hat Hamburg nicht nur die
Anzahl der Studienanfänger besonders gesteigert, sondern auch die
Übergangsquote von der Schule an die Hochschule und den
Ausländeranteil verbessert. Besonders interessant: In Hamburg haben
sich trotz Studiengebühren deutlich mehr Studierende aus
bildungsfernen Schichten und aus einkommensschwachen Elternhäusern
eingeschrieben als in anderen Bundesländern.

Die in den Jahren 2006 und 2007 in sieben Bundesländern
eingeführten Studiengebühren brachten den Hochschulen rund 1,2 Mrd.
Euro an zusätzlichen Einnahmen jährlich. Doch der politische Wind hat
sich gedreht: In Hessen und im Saarland wurden die Gebühren
abgeschafft, in Nordrhein-Westfalen steht die Abschaffung bevor.
"Dass die klammen Bundesländer den Gebührenausfall dauerhaft aus
ihren Budgets ausgleichen werden, daran sind erhebliche Zweifel
angebracht. Umso wichtiger sind brauchbare Alternativen", meint
Schlüter.

Originaltext: Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/18931
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_18931.rss2

Fachkontakt:
Dr. Pascal Hetze
Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
Telefon (030) 32 29 82-506
E-Mail: pascal.hetze@stifterverband.de

Pressekontakt:
Michael Sonnabend
Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft
Telefon (0201) 8401-181
E-Mail: michael.sonnabend@stifterverband.de
www.stifterverband.de


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