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Rheinische Post: Merkels Atomium

Geschrieben am 22-08-2010

Düsseldorf (ots) - von Gregor Mayntz

Seit über fünf Jahrzehnten steht das Atomium in Brüssel für die
friedliche Nutzung der Kernenergie. Die neun begehbaren, ins
Riesenhafte vergrößerten Eisenatom-Modelle lassen wechselnde
Perspektiven auf die Kernkraft zu. Ansonsten aber verharren sie
stabil. Ganz anders Merkels Atomium. Die gelernte Wissenschaftlerin
weiß, dass bei Zustandsveränderungen die einzelnen Bestandteile
gehörig in Bewegung kommen. Sie ist als Physikerin vermutlich nicht
überrascht, dass das Geschiebe und Gezerre um die Atomkraft derzeit
eher an chaostheoretische Experimente als an geordnete politische
Abläufe erinnert. Der Ausstieg aus dem Ausstieg soll der
Atomwirtschaft das Dankeschön von jährlich 2,3 Milliarden Euro wert
sein. Und das dauerhaft, obwohl die Regierung ihr nicht sagen kann,
ob sie nur mit 28 Monaten (Justizministerium), 15 Jahren
(unionsregierte Südländer), unbegrenzter (CDU-Mittelstand) oder
überhaupt keiner (Saar-Müller) Verlängerung rechnen kann. Kein
Wunder, dass Merkel öffentlich die Brennelementesteuer fixiert,
intern aber erst einmal vertagt. Sie wird die Atome weiter schwingen
lassen, bis sie innerhalb des künftigen Energiekonzeptes einen neuen
belastbaren Zustand erreichen. Bleibt zu hoffen, dass Merkel an einem
Polit-GAU, dem größten anzunehmenden Umfaller, vorbei kommt.

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2304


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