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Neuberechnete Erwerbstätigenzahlen für die Jahre 1970 bis 1991

Geschrieben am 06-09-2006

Wiesbaden (ots) - Nach den Ergebnissen einer Rückrechnung der
Erwerbstätigenzahlen im Rahmen der Revision der Volkswirtschaftlichen
Gesamtrechnungen (VGR) des Statistischen Bundesamtes hatten im
Durchschnitt des Jahres 1970 rund 26,6 Millionen Erwerbstätige ihren
Arbeitsplatz im früheren Bundesgebiet; das sind 29 000 weniger
Erwerbstätige als bisher nachgewiesen. Im Jahr 1991 waren nach der
Neuberechnung im früheren Bundesgebiet fast 31,3 Millionen Personen
erwerbstätig, 145 000 mehr Erwerbstätige als nach bisherigem
Berechnungsstand der VGR.

Die Neuberechnung der Erwerbstätigenzahlen für das frühere
Bundesgebiet (Zeitraum 1970 bis 1991) ist Teil einer umfassenden VGR-
Revision, die turnusmäßig in mehrjährigen Abständen durchgeführt
wird, um neue Berechnungsgrundlagen, etwaige definitorische und
konzeptionelle Änderungen sowie methodische Weiterentwicklungen
vorzunehmen. Einbezogen sind dabei auch die Ergebnisse der
Arbeitszeitrechnung des Instituts für Arbeitsmarkt- und
Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit.

Die revidierten Ergebnisse der Volkswirtschaftlichen
Gesamtrechnungen für Deutschland ab 1991 zur Erwerbstätigkeit und zu
den geleisteten Arbeitsstunden sowie zum Arbeitsvolumen, als Produkt
aus Erwerbstätigenzahl und Arbeitszeit je Erwerbstätigen, wurden
bereits im Februar beziehungsweise April 2005 veröffentlicht. Somit
stehen nun vergleichbare lange Zeitreihen für den gesamten
Revisionszeitraum 1970 bis 2005 zur Verfügung.

Nach den Ergebnissen der Neuberechnung haben die geleisteten
Arbeitsstunden und das Arbeitsvolumen in Deutschland im Verlauf der
letzten dreieinhalb Jahrzehnte fast stetig abgenommen, während die
Zahl der Erwerbstätigen im Revisionszeitraum 1970 bis 2005 insgesamt
zugenommen hat. Dabei haben neben konjunkturellen Einflüssen auch
Strukturverschiebungen die Entwicklung der Erwerbstätigkeit und der
geleisteten Arbeitszeit beeinflusst:

Während Teilzeitbeschäftigungen – insbesondere marginale und
geringfügige Beschäftigungsverhältnisse – und andere „atypische“
Beschäftigungsformen in den letzten 35 Jahren an Bedeutung gewonnen
haben, kam es vor allem in den neunziger Jahren in Deutschland zu
einem Abbau von „klassischer“ sozialversicherungspflichtiger
Beschäftigung. Allein von Mitte 1993 bis Mitte 2005 verringerte sich
die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in
Deutschland um rund 2,4 Millionen Personen (– 8,5%). Damit gingen in
diesem Zeitraum in Deutschland in etwa genau so viele
sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze verloren, wie in den
Jahren 1974 bis 1991 im früheren Bundesgebiet geschaffen wurden.

Nach Berechnungen des IAB wurden im Jahr 1970 durchschnittlich 1
966,4 Arbeitsstunden von jedem Erwerbstätigen im früheren
Bundesgebiet geleistet. Im Jahr 1991 waren es in den alten Ländern
und Berlin-West 1 558,8 Stunden. Lediglich im Jahr 1976 kam es
konjunkturbedingt im früheren Bundesgebiet und nach der
Wiedervereinigung in Deutschland in den Jahren 1992 und 2004 zu einem
Anstieg der durchschnittlich geleisteten Arbeitszeit.

Das Arbeitsvolumen, als Produkt aus Erwerbstätigenzahl und
Arbeitszeit je Erwerbstätigen, ist in den Jahren 1970 bis 1980 um
jahresdurchschnittlich 0,8% gesunken, während die Erwerbstätigkeit im
gleichen Zeitraum durchschnittlich um 0,3% pro Jahr stieg. Dagegen
erhöhte sich im Zeitraum 1980 bis 1991 das Arbeitsvolumen der
Erwerbstätigen leicht um jahresdurchschnittlich 0,1% in den alten
Ländern und Berlin-West, bei einer jährlichen Zunahme der
Erwerbstätigen um durchschnittlich 1,2%.

Seit 1991 hat sich das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen in
Deutschland bei einem nur schwachen Anstieg der Erwerbstätigkeit
verringert. Der Rückgang fiel allerdings mit knapp 4 Milliarden
Stunden etwas stärker aus als in den Jahren 1970 bis 1991 (–
3,6 Milliarden Stunden).

Diese und weitere Daten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen
sind im Statistik-Shop des Statistischen Bundesamtes unter
http://www.destatis.de/shop abrufbar.


Erwerbstätige und geleistete Arbeitsstunden im Inland


Geleistete Arbeitsstunden 3)
Erwerbs- der je
Jahr 1) tätige 2) Erwerbs- Erwerbs-
tätigen tätigen
Personen Mill. Stunden
in 1 000 Stunden


1970 26 589 52 285 1 966,4
1975 26 248 47 412 1 806,3
1980 27 420 48 012 1 751,0
1985 27 608 46 122 1 670,6
1991 31 261 48 730 1 558,8


1991 38 621 59 789 1 548,1
1995 37 601 57 665 1 533,6
2000 39 144 57 659 1 473,0
2004 38 875 56 038 1 441,5
2005 38 823 55 804 1 437,4


Durchschnittliche jährliche Veränderung in %


1970/1980 0,3 – 0,8 – 1,2
1980/1991 1,2 0,1 – 1,1


1991/2001 0,2 – 0,4 – 0,6
1995/2005 0,3 – 0,3 – 0,6

1) 1970 bis erste Angabe 1991 früheres Bundesgebiet, ab zweite
Angabe 1991 Deutschland. 2) Jahresdurchschnitte. 3) Quelle: Institut
für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für
Arbeit (BA), Nürnberg.


Weitere Auskünfte gibt:
Sigrid Fritsch,
Telefon: (0611) 75-2054,
E-Mail: vgr-erwerbstaetige@destatis.de

ots-Originaltext
Statistisches Bundesamt
Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
Email: presse@destatis.de


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